AutoBarge

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AutoBarge p1
Schiffsdaten

zugehörige Schiffe

Marit
Therese

Schiffsart Ro-Ro-Schiff
Reederei ASKO Maritime, Horten
Bestellung Juli 2020
Bauwerft Cochin Shipyard, Kochi
Bauzeitraum 2020 bis 2022
Gebaute Einheiten 2
Fahrtgebiete Oslofjord
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 67,40 m (Lüa)
Breite 15,00 m
Seitenhöhe 3,70 m
Tiefgang (max.) 1,70 m
Vermessung 827 BRZ / 248 NRZ
Maschinenanlage
Maschine 1 × Elektromotor
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 500 kW (680 PS)
Dienst­geschwindigkeit

10 kn (19 km/h) Vorlage:Infobox Schiff/Antrieb/Geschwindigkeit_B

Propeller 1 × Propellergondel
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 448 tdw

AutoBarge bezeichnet einen Ro-Ro-Schiffstyp der norwegischen Reederei ASKO Maritime. Von dem Schiffstyp wurden zwei Einheiten gebaut. Sie sind als autonom fahrende Schiffe konzipiert.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schiffe wurden auf der indischen Werft Cochin Shipyard für die norwegische Reederei ASKO Maritime gebaut. Sie wurden im Juli 2020 bestellt. Der Bau begann mit dem ersten Stahlschnitt am 25. November 2020. Die Kiellegung der Schiffe erfolgte am 7. August 2021.[1] Sie wurden im Juni 2022 abgeliefert[2] und an Bord des Dockschiffs Yacht Servant von Kochi nach Horten verschifft. Hier kamen sie am 9. August 2022 an.[3] Getauft wurden sie am 15. September 2022 in Moss von den ehemaligen Skilangläuferinnen und Olympiasiegerinnen Marit Bjørgen und Therese Johaug, nach denen sie auch benannt sind.[4][5]

Die Schiffe werden vom norwegischen Unternehmen Massterly betrieben.[6] Sie verkehren zwischen Moss und Horten über den Oslofjord und werden von dem norwegischen Lebensmittelgroßhändler ASKO in erster Linie für Transporte zwischen ihren Lagern genutzt. Dadurch können bis zu 150 Lkw-Fahrten täglich ersetzt und pro Jahr rund eine Million Lkw-km und rund 5000 t CO2-Emissionen eingespart werden.[7] Die Transportkapazität steht grundsätzlich auch anderen Interessenten zur Verfügung. Während einer zweijährigen Testphase werden die Schiffe von einer zwei- bis vierköpfigen Besatzung gefahren. Anschließend ist ein autonomer Betrieb vorgesehen.[5]

Der Bau der Schiffe kostete rund 150 Millionen norwegische Kronen und wurde von der staatlichen Energieagentur Enova, die unter anderem den Wandel im Energiebereich zu umweltfreundlichen und nachhaltigen Lösungen unterstützen soll, mit 119 Millionen norwegischen Kronen gefördert.[8] Der Schiffsentwurf stammte vom norwegischen Schiffsarchitekturbüro Naval Dynamics.[9]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schiffe werden elektrisch angetrieben. Der Antriebsmotor leistet 500 kW und wirkt auf eine Propellergondel am Heck der Schiffe. Als Querstrahlsteueranlage steht im Bugbereich ein mit 200 kW Leistung angetriebener Wasserstrahlantrieb zur Verfügung. Dieser kann auch als Notantrieb im Falle des Ausfalls des Hauptantriebes genutzt werden. Die Elektromotoren werden aus Akkumulatoren mit einer Kapazität von 1846 kWh versorgt.[10] Die Kapazität ist ausreichend für einen etwa vierstündigen Betrieb der beladenen Schiffe bei 8 kn Geschwindigkeit.[11] Für eine Passage zwischen Moss und Horten werden etwa 350 kWh benötigt.[12]

In den Häfen sind automatische Festmachersysteme mit einem Vakuumsystem installiert.[11][13] Außerdem stehen hier Einrichtungen zum Laden der Akkumulatoren zur Verfügung.

Die Schiffe verfügen über ein offenes Ro-Ro-Deck, das über eine Heckrampe zugänglich ist. Das Deck verfügt über vier Fahrspuren, auf denen jeweils vier Sattelauflieger hintereinander Platz finden, so dass insgesamt 16 Auflieger befördert werden können. Die Sattelauflieger werden mit elektrisch angetriebenen Lkw von und zu den Terminals in Moss und Horten transportiert und auch die Zugmaschinen für die Verladung der Auflieger werden elektrisch angetrieben.[3] Da die Schiffe während der Testphase noch von einer Besatzung gefahren werden, wurden sie mit einem am Bug installierten Brückendeck ausgestattet.

Schiffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

AutoBarge
Bauname Baunummer IMO-Nummer Ablieferung
Marit 146 9921776 2022
Therese 147 9921788 2022

Die Schiffe werden unter norwegischer Flagge betrieben, Heimathafen ist Horten.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Construction Under Way for Asko’s Autonomous Freight Ferries, The Maritime Executive, 8. August 2008. Abgerufen am 27. Januar 2023.
  2. ASKO takes delivery of electric barges from India’s Cochin Shipyard, Ship Technology, 27. Juni 2022. Abgerufen am 27. Januar 2023.
  3. a b Frode Rabbevåg: Marit/Therese (11/2022), Maritimt Magasin, 15. November 2022. Abgerufen am 27. Januar 2023.
  4. ASKOs elektriske selvkjørende skip er døpt, ASKO, 16. September 2022. Abgerufen am 27. Januar 2023.
  5. a b Nå starter prøveperioden for «Marit» og «Therese», Skipsrevyen, 21. September 2022. Abgerufen am 27. Januar 2023.
  6. A snapshot of some of the projects we are involved in, Massterly. Abgerufen am 27. Januar 2023.
  7. ASKO og NorgesGruppen etablerer rederi, ASKO, 2. September 2020. Abgerufen am 27. Januar 2023.
  8. Kongsberg Maritime and Massterly to equip and operate two zero-emission autonomous vessels for ASKO, Kongsberg Maritime. Abgerufen am 27. Januar 2023.
  9. The AutoBarge, Naval Dynamics. Abgerufen am 27. Januar 2023.
  10. Norwegen: zwei autonome elektrische Ro-Ro-Schiffe mit SCHOTTEL-Antrieben ausgestattet, Schottel, 12. Januar 2021. Abgerufen am 27. Januar 2023.
  11. a b Special delivery, The Royal Institution of Naval Architects, November/Dezember 2022. Abgerufen am 27. Januar 2023.
  12. Øyvind Ludt: Askos unike kjede, Moderne transport, 9. Februar 2022. Abgerufen am 27. Januar 2023.
  13. Electric Vessels, Cavotec. Abgerufen am 27. Januar 2023.