Böhmerstraße (Trier)

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Böhmerstraße
Wappen
Wappen
Straße in Trier
Basisdaten
Ort Trier
Ortsteil Mitte
Anschluss­straßen Justizstraße
Querstraßen In der Olk, Zuckerbergstraße, Metzelstraße
Plätze Nikolaus-Koch-Platz, Irminenfreihof

Die Böhmerstraße ist eine Straße in Trier im Stadtteil Mitte. Sie verläuft vom Nikolaus-Koch-Platz zum Irminenfreihof in unmittelbarer Nähe zum Moselufer. Sie ist eine der wenigen wichtigen Geschäftsstraßen im Westen der Trierer Altstadt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Siedlung „Beheim“ ist erstmals 1115 belegt. Die Herkunft des Namens „Beheim“ ist jedoch nicht eindeutig geklärt. Es gibt zwei Erklärungsvarianten[1][2][3]:

  • Der Name dieser Siedlung leitet sich vermutlich von einer fränkischen Einzelsiedlung „Beheim“ ab, die auf dem Boden der zerstörten Römerstadt errichtet wurde.
  • Es könnte sich aber auch um einen ehemaligen Sklavenumschlagplatz mit Sklaven aus Böhmen handeln oder (wahrscheinlicher) um eine Siedlung, die von durch die Trierer Kirche losgekauften slawischen Sklaven gegründet wurde.

Die Siedlung lag vermutlich zwischen Böhmerstraße und Dietrichstraße. Die ehemalige Wüstung ist heute komplett überbaut.[2]

Kulturdenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Straße befinden sich (mindestens) drei Kulturdenkmäler aus dem 19. Jahrhundert.[4] Erwähnenswert ist unter den Bauwerken an der Straße insbesondere das Kloster St. Elisabeth:

Kloster St. Elisabeth Das Kloster St. Elisabeth wurde am 22. April 1864 von den „Franziskanerinnen von der Buße und der Christlichen Liebe“ aus Nonnenwerth in der Böhmerstraße errichtet. Ein Vorgängerbau stand bereits zehn Jahre früher in der Dominikanerstraße. Wegen der Lage bekam es im Volksmund den Namen „Böhmerkloster“. Sowohl im Ersten Weltkrieg als auch im Zweiten Weltkrieg wurde das Kloster zerstört und nachträglich wieder aufgebaut. Heute wird das Gebäude unter Mitwirkung der Franziskanerinnen im „Böhmerkloster“ als Jugendwohnheim, Altenheim, hauswirtschaftliche Ausbildungsstätte, Kindergarten und zur Pfarrseelsorge genutzt.[5][6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Emil Zenz: Straßennamen der Stadt Trier: Ihr Sinn und ihre Bedeutung. Hrsg.: Kulturbüro der Stadt Trier. 5. Auflage. Trier 2006, DNB 455807825 (Erstausgabe: 1961).
  2. a b Walter Janssen: Studien zur Wüstungsfrage im fränkischen Altsiedelland zwischen Rhein, Mosel und Eifelnordrand. Rheinland-Verlag, Köln 1975, DNB 750284536 (2 Bände, Text und Katalog).
  3. Gottfried Kentenich: Trier, seine Geschichte und Kunstschätze. Kurzer illustrierter Führer. 2. verbesserte Auflage. J. Lintz, Trier 1933, DNB 574285873.
  4. Patrick Ostermann (Bearb.): Stadt Trier. Altstadt. (= Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Band 17.1). Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2001, ISBN 3-88462-171-8.
  5. Alten-/ Altenpflegeheim St. Elisabeth, Trier. Angela von Cordier-Stiftung, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. April 2014; abgerufen am 7. September 2015.
  6. Eintrag zu Kloster St. Elisabeth in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.

Koordinaten: 49° 45′ 25,9″ N, 6° 38′ 10,4″ O