Bürgergemeinschaft Ingolstadt

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Bürgergemeinschaft Ingolstadt
Basisdaten
Art Wählergruppe
Verbreitung Ingolstadt
Gründungsdatum 17. März 2013
Vorsitzender Christian Lange
Adressen
Adresse Milchstraße 4/IV, 85049 Ingolstadt
Website www.bg-in.de

Die Bürgergemeinschaft Ingolstadt (BGI) ist eine unabhängige Wählergruppe, die seit 2014 im Stadtrat der kreisfreien Stadt Ingolstadt vertreten ist. Vorsitzender ist Christian Lange.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die BGI wurde 2013 gegründet und nahm 2014 an der Kommunalwahl teil. Bei dieser erreichte sie 3,7 % der Stimmen und damit zwei Stadtratsmandate; gewählt wurden Christian Lange und Georg Niedermeier.[1] Zudem erlangte man so sieben Sitze in den Bezirksausschüssen. Lange erreichte als Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters 2,6 % der Stimmen.[2] Mit der Partei Die Linke bildete man zunächst eine Ausschussgemeinschaft. Im September 2015 konnte die BGI die Zahl ihrer Stadtratssitze verdoppeln, als die beiden aus der Linkspartei ausgetretenen Stadträte Jürgen Siebicke und Ulrike Hodek aufnahm und so und eine eigene Fraktion bilden konnte.[3] Während die beiden bisherigen BGI-Stadträte vor ihrer Wahl politisch kaum in Erscheinung getreten waren, konnte mit Siebicke jemand gewonnen werden, der auf über zwei Jahrzehnte Erfahrung in der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend, der Partei des Demokratischen Sozialismus und der Linkspartei bis in den Landesvorstand hinauf zurückblicken konnte.[4] Fast zur gleichen Zeit gründete Siebecke zusammen mit Lange auch die Clear Living GmbH, mit der sie als geschäftsführende Gesellschafter im Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise 2015 gebrauchte Mobile Homes aus Frankreich an bayerische Kommunen als „humanitäre Form“ der Unterbringung verkaufen. Die GmbH residiert dabei unter der gleichen Innenstadtadresse wie die BGI.[5][6][7][8]

Profil[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die BGI war ursprünglich wie die Ingolstädter Freien Wähler vor deren Annäherung an die CSU bürgerlich-liberal orientiert, öffnete sich aber rasch auch sozialen Themen.[9] Ihr Anliegen, mehr Transparenz in Politik und Verwaltung der Stadt zu bringen, konkretisiert sie durch Forderung nach dem Beitritt Ingolstadts zur Anti-Korruptions-Vereinigung Transparency International und der Veröffentlichung der Wortprotokolle öffentlicher Stadtratssitzungen bzw. der öffentlichen Übertragung dieser Sitzungen.[10] Die Wählergemeinschaft kritisiert unter anderem die Genehmigung verschiedener Bauprojekte und die Abhängigkeit Ingolstadts vom örtlichen Autohersteller Audi.[11]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Amtliches Wahlergebnis, Bayerisches Landesamt für Statistik
  2. Wahl zum Oberbürgermeister in Ingolstadt. In: bayern.de. 16. März 2014, abgerufen am 17. April 2023.
  3. Michael Schmatloch: Eine beinahe logische Konsequenz. (Memento des Originals vom 2. Dezember 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ingolstadt-today.de In: ingolstadt-today.de, 19. September 2015.
  4. Eva Sturm: „Und der Zukunft zugewandt“?: Eine Untersuchung zur „Politikfähigkeit“ der PDS, Leske und Budrich, Opladen 2000, S. 251
  5. blickpunkt-ingolstadt.de: „Klar Wohn“ (Memento vom 14. November 2016 im Internet Archive)
  6. Alexandra Vecchiato: Ferienhäuschen auf zwei Rädern, Süddeutsche Zeitung vom 19. November 2015
  7. Amtsgericht Ingolstadt, Registerblatt, Gesellschaftsvertrag und Gesellschafterliste zur Clear Living GmbH, HRB 7640
  8. Reimund Herbst: Gemeinsame Werte, die verbinden, Donaukurier vom 23. September 2016
  9. Reimund Herbst: "Lieber Provokateur als Brunnenvergifter", Donaukurier vom 16. August 2016
  10. Reimund Herbst: Das Reizwort Korruption als rotes Tuch, Donaukurier vom 14. April 2016
  11. Andreas Glas: Ingolstadt ist reich, dank Audi - bislang, Süddeutsche Zeitung vom 14. April 2016