BCFW-Rekursionsrelationen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die BCFW-Rekursionsrelationen (auch Britto-Cachazo-Feng-Witten-Rekursionsrelationen), benannt nach Ruth Britto, Freddy Cachazo, Bo Feng und Edward Witten, sind eine Methode in der Quantenchromodynamik, um farbgeordnete Amplituden in niedrigster Ordnung der Störungstheorie (Baumordnung) mit vielen Teilchen zu berechnen, ohne auf Feynman-Diagramme zurückgreifen zu müssen.

BCFW-Rekursionsrelation für masselose Teilchen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Ziel ist es, die farbgeordnete Amplitude zu berechnen. Dabei stehen für die beteiligten Teilchen mit Impuls im Spinor-Helizitäts-Formalismus.

Zwei benachbarte Teilchen werden nun einer Verschiebung unterzogen. O. B. d. A. gilt für die Teilchen und :

Dabei ist eine komplexe Zahl. Diese Verschiebung erhält die Lichtartigkeit der beteiligten Impulse mit .

Die verschobene Amplitude kann jetzt auf Polstellen analysiert werden. Diese treten für alle farbgeordneten Regionalimpulse auf, wobei die Form annimmt.

Um die BCFW-Rekursionsrelation zu erreichen, muss gefordert werden, dass gilt. Das gilt genau dann, wenn die Teilchen und die Helizität von , oder haben. Für den Fall ergibt sich keine gültige BCFW-Rekursionsrelation.

Ist die Helizitätsbedingung erfüllt, so kann die farbgeordnete Amplitude mittels der Residuen an den Polstellen dargestellt werden. Es ergibt sich die BCFW-Rekursionsrelation:

Dabei gibt die möglichen Helizitäten an.

BCFW-Rekursionsrelation für massive Teilchen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auch für farbgeordnete Amplituden mit massiven Teilchen kann die BCFW-Rekursionsrelation verwendet werden, jedoch nur unter der Bedingung, dass mindestens zwei masselose Teilchen enthalten sind und das diese in der (farbgeordneten) Amplitude benachbart sind. Diese zwei masselosen Teilchen müssen dann für die Verschiebung verwendet werden, da nur für masselose Teilchen im Spinor-Helizitäts-Formalismus gilt. Seien hier o. B. d. A. die verschobenen Teilchen und .

Die Regionalimpulse werden nun im Allgemeinen von massiven Teilchen mit Masse vermittelt. Für die Verschiebungsvariable gilt leicht verallgemeinert .

Die BCFW-Rekursionsrelation ist gegeben durch

gibt nach wie vor die möglichen Helizitäten an.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johannes M. Henn, Jan C. Plefka: Scattering Amplitudes in Gauge Theories. Springer, 2014, ISBN 978-3-642-54021-9 (englisch).
  • Ruth Britto, Freddy Cachazo, Bo Feng: New Recursion Relations for Tree Amplitudes of Gluons. In: Nuclear Physics B. Band 715, Nr. 1–2, 2004, S. 499–522, doi:10.1016/j.nuclphysb.2005.02.030 (englisch).
  • Ruth Britto, Freddy Cachazo, Bo Feng, Edward Witten: Direct Proof of the Tree-Level Scattering Amplitude Recursion Relation in Yang-Mills Theory. In: Physical Review Letters. 2005, doi:10.1103/PhysRevLett.94.181602 (englisch).
  • Simon D. Badger, E.W. Nigel Glover, Valentin V. Khoze, Peter Svrcek: Recursion relations for gauge theory amplitudes with massive particles. In: Journal of High Energy Physics. 2005 (englisch).