Başbağlar

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Başbağlar
Wappen fehlt
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Başbağlar (Türkei)
Başbağlar (Türkei)
Basisdaten
Provinz (il): Erzincan
Landkreis (ilçe): Kemaliye
Koordinaten: 39° 15′ N, 38° 55′ OKoordinaten: 39° 15′ 2″ N, 38° 55′ 16″ O
Höhe: 1580 m
Einwohner: 81 (2010)
Telefonvorwahl: (+90) 446
Postleitzahl: 24610
Kfz-Kennzeichen: 24
Struktur und Verwaltung (Stand: 2010)
Muhtar: Ali Akarpınar
Vorlage:Infobox Ort in der Türkei/Wartung/LandkreisOhneEinwohnerOderFläche

Başbağlar ist ein türkisches Dorf im Landkreis Kemaliye der Provinz Erzincan in Ostanatolien. Başbağlar liegt im Süden der Provinz an der Grenze zu Tunceli auf einer Höhe von ca. 1600 m über dem Meeresspiegel, im Osten des Barasor-Tales.

Im Jahr 2010 lebten 81 Menschen in Başbağlar.[1] Die Einwohnerzahl ist abnehmend. Das Dorf liegt in einer gebirgigen Region und verfügt kaum über landwirtschaftlich nutzbare Flächen. Das Klima ist rau und kontinental geprägt. Die Einwohner sind sunnitische Muslime. Zahlreiche ehemalige Bewohner verbringen ihren Sommer in Başbağlar.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Dorfmoschee wurde in den 1950er Jahren, die Dorfgrundschule nebst Lehrerwohnung 1962 erbaut. Bis zum Jahr 1985 war Başbağlar nicht an das Straßennetz angeschlossen. 1987 erhielt das Dorf eine Kanalisation. 1990 lebten 544 Menschen in Başbağlar.[2]

Massaker[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 5. Juli 1993 wurde Başbağlar Schauplatz eines schweren Verbrechens. Eine bewaffnete und ca. 100-köpfige Gruppe überfiel das Dorf. Insgesamt wurden 33 Dorfbewohner erschossen oder starben in den Flammen. Zahlreiche Häuser wurden gebrandschatzt. Das Massaker wird allgemein der Arbeiterpartei Kurdistans angelastet und als Rache für den Brandanschlag von Sivas betrachtet, der sich drei Tage zuvor ereignet hatte und ebenfalls zahlreiche Opfer forderte. Das Massaker wurde nie vollständig aufgeklärt. Ein langes Gerichtsverfahren gegen 18 Personen endete 1998 trotz jahrelanger Untersuchungshaft mit Freisprüchen in Sachen Beteiligung am Überfall.[3] Das Massaker weckte antijüdische und antiserbische Ressentiments in bestimmten Kreisen.[4]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistikamt der Türkei (Memento vom 16. Dezember 2013 im Internet Archive)
  2. www.yerelnet.org.tr (Memento des Originals vom 26. Juni 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.yerelnet.org.tr
  3. www.radikal.com.tr
  4. Vgl. dazu die Zeitung Yeni Şafak vom 5. Juli 1996.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]