Bahnhof Berlin Messe Nord/ICC

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Berlin Messe Nord/ICC
(Witzleben)
Empfangsgebäude des Bahnhofs
Empfangsgebäude des Bahnhofs
Empfangsgebäude des Bahnhofs
Daten
Betriebsstellenart Haltepunkt
Bahnsteiggleise 2 in Betrieb
2 stillgelegt
Abkürzung BMN
IBNR 8089110
Preisklasse 4[1]
Eröffnung 01. April 1916
17. Dezember 1993
Auflassung 18. September 1980
Webadresse sbahn.berlin
bahnhof.de Messe-Nord/ICC (Witzleben)-1019930
Architektonische Daten
Architekt August Bredtschneider
Lage
Stadt/Gemeinde Berlin
Ort/Ortsteil Charlottenburg
Land Berlin
Staat Deutschland
Koordinaten 52° 30′ 28″ N, 13° 17′ 1″ OKoordinaten: 52° 30′ 28″ N, 13° 17′ 1″ O
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Berlin Messe Nord/ICC
(Witzleben)
Bahnhöfe in Berlin
i16i16i18

Der Bahnhof Berlin Messe Nord/ICC ist ein S-Bahnhof im Berliner Ortsteil Charlottenburg an der Neuen Kantstraße und der Grenze zum Ortsteil Westend. Er befindet sich an der Ringbahn und hatte bis 1944 auch eine direkte Verbindung zur Stadtbahn. Im Betriebsstellenverzeichnis von DB Netz trägt er die Bezeichnung Berlin Messe Nord/ICC, abgekürzt BMN.[2] In den Verzeichnissen von DB Station&Service wird er als Messe Nord/ICC (Witzleben) geführt.[3] Der Klammerzusatz bezieht sich auf den alten Namen Witzleben, den die Station bis 2002 trug. Betrieblich ist die Station ein Haltepunkt ohne Weichen.

Der Bahnhof steht auf der Denkmalliste des Landes Berlin. Der Denkmalschutz bezieht sich auf den zwischen 1913 und 1916 in seiner jetzigen Form errichteten S-Bahnsteig, das nördliche und das südliche Empfangsgebäude. Die beiden Aufgänge führen nach Süden auf die Ostpreußenbrücke und nach Norden zum Dresselsteg.

Der Bahnhof dient als Zubringerbahnhof zum Berliner Messegelände und für den rund 300 Meter entfernten Zentralen Omnibusbahnhof Berlin (ZOB).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nördliches Bahnhofsgebäude mit Überresten des Stadtbahnsteigs
Bahnhof Messe Nord/ICC vom Funkturm gesehen
Bahnhof Messe Nord/ICC an der Neuen Kantstraße

Bereits im Jahr 1908 war die Charlottenburger U-Bahn-Linie zum Reichskanzlerplatz verlängert worden und schnitt die Ringbahn an der Kaiserdammbrücke. Um ein Umsteigen zwischen U-Bahn und Ringbahn zu ermöglichen, plante man den Bau eines nahe dem Schnittpunkt gelegenen Bahnhofs an der Ringbahn. Der Bahnhof wurde nach Plänen von August Bredtschneider innerhalb von drei Jahren errichtet und am 1. April 1916 dem Verkehr übergeben. Die Anlage bestand aus zwei symmetrisch angeordneten Mittelbahnsteigen, an deren nördlichem beziehungsweise südlichem Ende sich zwei fast identische Empfangsgebäude befinden. Der östliche Bahnsteig diente den Zügen von und zur Stadtbahn, die Ringbahnzüge fuhren den westlichen an. Erst im nachfolgenden Bahnhof Westend gab es eine Gleisverbindung zwischen den beiden Strecken. Betrieblich war Witzleben ein Haltepunkt an zwei parallel geführten Strecken.

Im Jahr 1944 wurde der Betrieb auf der Verbindungskurve zum Bahnhof Charlottenburg und somit zur Stadtbahn auf Grund von Bombenschäden eingestellt und auch nach dem Zweiten Weltkrieg nicht wieder aufgenommen. Infolgedessen wurde der Stadtbahnsteig nicht mehr bedient und verfiel. Der Ringbahnsteig wurde dagegen weiterhin bedient. Durch die zunehmende Trennung der beiden Stadthälften und schließlich auch der S-Bahn-Netze nahm die Fahrgastzahl rapide ab. Mit dem Reichsbahnerstreik von 1980 kam die vorläufige Schließung.

Erst mit der Wiederöffnung der Ringbahn am 17. Dezember 1993 wurde der Bahnhof wieder reaktiviert. Bereits vor den Planungen zur Wiederinbetriebnahme wurde das Dach des Ringbahnsteigs repariert. Ebenfalls wurde dieser fahrgastfreundlich umgestaltet und ein wenig verbreitert. Dadurch reicht seitdem das Fahrzeugprofil der S-Bahn-Züge bis an den alten Stadtbahnsteig heran. Um zu verhindern, dass ortsunkundige Fahrgäste auf der falschen Seite aussteigen, wurden auf dem nicht mehr benutzten Bahnsteig Warnschilder und Zäune angebracht. Mitte 2015 wurde der ungenutzte Aufgang abgerissen.[4]

Anbindung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der S-Bahnhof wird von den Linien S41, S42 und S46 im Zuge der Berliner Ringbahn bedient. Es besteht eine direkte Umsteigemöglichkeit zum Busverkehr der BVG-Linien M49, X34, X49, 139 und 218. Zudem befindet sich der U-Bahnhof Kaiserdamm an der Linie U2 in geringer Entfernung zum Bahnhof.

Linie Verlauf Takt in der HVZ

Gesundbrunnen – Schönhauser Allee – Prenzlauer Allee – Greifswalder Straße – Landsberger Allee – Storkower Straße – Frankfurter Allee – Ostkreuz – Treptower Park – Sonnenallee – Neukölln – Hermannstraße – Tempelhof – Südkreuz – Schöneberg – Innsbrucker Platz – Bundesplatz – Heidelberger Platz – Hohenzollerndamm – Halensee – Westkreuz – Messe Nord/ICC – Westend – Jungfernheide – Beusselstraße – Westhafen – Wedding – Gesundbrunnen 05 min
Westend – Messe Nord/ICC – Westkreuz – Halensee – Hohenzollerndamm – Heidelberger Platz – Bundesplatz – Innsbrucker Platz – Schöneberg – Südkreuz – Tempelhof – Hermannstraße – Neukölln – Köllnische Heide – Baumschulenweg – Schöneweide – Johannisthal – Adlershof – Grünau – Eichwalde – Zeuthen – Wildau – Königs Wusterhausen 20 min

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bahnhof Berlin Messe Nord/ICC – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stationspreisliste 2020. (PDF) Deutsche Bahn, 1. Januar 2020, abgerufen am 11. Juli 2020.
  2. Stredax-Viewer. DB Netz.
  3. Bahnhofskategorieliste 2016. (Memento vom 21. September 2016 im Internet Archive; PDF) DB Station&Service.
  4. Ausfälle bei der S-Bahn, Stau auf der Autobahn. In: Der Tagesspiegel, 18. März 2016.