Bahnhof Innichen

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Innichen / San Candido
Stadler Flirt vor dem Aufnahmsgebäude
Stadler Flirt vor dem Aufnahmsgebäude
Stadler Flirt vor dem Aufnahmsgebäude
Daten
Lage im Netz Zwischenbahnhof
IBNR 8300114
Eröffnung 1871
Architektonische Daten
Architekt Wilhelm von Flattich
Lage
Ort/Ortsteil Innichen
Provinz Autonome Provinz Bozen
Region Trentino-Südtirol
Staat Italien
Koordinaten 46° 43′ 57″ N, 12° 16′ 20″ OKoordinaten: 46° 43′ 57″ N, 12° 16′ 20″ O
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Innichen / San Candido

Liste der Bahnhöfe in Italien
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Am Bahnhof Innichen (italienisch Stazione di San Candido) treffen die Pustertalbahn und die Drautalbahn im Osten Südtirols aufeinander. Er ist der Grenzbahnhof zwischen Süd- und Osttirol bzw. Italien und Österreich.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bahnhof befindet sich auf 1176 m Höhe östlich vom Toblacher Sattel im Hochpustertal. Er liegt am westlichen Ortsrand von Innichen direkt an der SS 49. Die Entfernung zur Staatsgrenze zu Österreich im Osten beträgt etwa 7 km.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bahnhof wurde 1871 zusammen mit den von der Südbahngesellschaft vorangetriebenen Strecken der Pustertalbahn und der Drautalbahn in Betrieb genommen. Aus den 1920er, 1960er und 1980er Jahren stammen bauliche Ergänzungen durch die Ferrovie dello Stato, zu denen ein Wohnbau von Angiolo Mazzoni zählt.[1] Zwischen 1985 und 1989 besorgten die Ferrovie dello Stato die Elektrifizierung der Pustertalbahn von Innichen westwärts bis zum Bahnhof Franzensfeste mit Gleichstrom (3 kV), die Österreichischen Bundesbahnen hingegen die Elektrifizierung der Drautalbahn von Innichen ostwärts bis zum Bahnhof Lienz mit Einphasenwechselstrom (15 kV 16,7 Hz).

Da der Bahnhof etwas abseits des Dorfkerns liegt, steht das Projekt einer Verlegung Richtung Osten näher zum Ortszentrum im Raum. Ein entsprechender Masterplan wurde von den Südtiroler Transportstrukturen in Auftrag gegeben und 2013 vorgestellt.[2]

Es gab auch mal einen Wendestern. Er ist jedoch abgebaut und nicht mehr erkennbar.

Baulichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das von Wilhelm von Flattich entworfene Aufnahmsgebäude ist im Mittelbau in Nagelfluh ausgeführt und weist Bossen aus Granit auf. Der zweigeschoßige Hauptflügel ist durch zwei eingeschoßige Anbauten ergänzt. Die Giebel sind in Holz gearbeitet. Ostseitig besteht eine geräumige Lagerhalle, westseitig eine sechseckige Wasserstation.[1]

Seit 2004 stehen die genannten Bauten unter Denkmalschutz.

Funktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Betrieblich ist der Bahnhof Innichen als Zwischenbahnhof angelegt. Durch die Elektrifizierung der Drau- und Pustertalbahn mit unterschiedlichen Bahnstromsystemen in den 1980er Jahren entstand im Bahnhof eine Systemtrennstelle zwischen dem italienischen und österreichischen Netz. Zunächst waren die einzigen durchgehenden elektrischen Züge die österreichischen Korridorzüge, bespannt von Lokomotiven der Reihe ÖBB 1822. Erst die Anschaffung von Mehrsystemtriebzügen der Baureihe Stadler Flirt durch das Land Südtirol im Jahr 2013 ermöglichte wieder einen durchgehenden regionalen Bahnbetrieb zwischen Süd- und Osttirol.

Der Bahnhof Innichen wird von Regionalzügen der Trenitalia und der SAD bedient. Seit dem 17. Februar 2023 ist der Bahnhof auch wieder ans italienische Fernverkehrsnetz angeschlossen: Zweimal wöchentlich (Nächte Freitag/Samstag und Samstag/Sonntag bzw. Samstag/Sonntag und Sonntag/Montag) verbindet ein InterCity Notte Innichen und das Pustertal mit Rom.[3]

Linien
Toblach Eisenbahn Pustertalbahn Vierschach-Helm

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bahnhof Innichen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Südtiroler Landesdenkmalamts

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Andreas Gottlieb Hempel: Bahnhof Innichen. Kuratorium für Technische Kulturgüter (tecneum.eu), abgerufen am 19. Januar 2016.
  2. Masterplan Bahnhof Innichen. In: Der Innichner. Oktober 2013, S. 8–11 (bz.it [PDF]).
  3. Ab 17. Februar Intercity-Direktzug Rom–Innichen Der Erker vom 14. Februar 2023, abgerufen am 19. Februar 2023