Bahnhof Riedstadt-Goddelau

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Riedstadt-Goddelau
Empfangsgebäude, Straßenseite
Empfangsgebäude, Straßenseite
Empfangsgebäude, Straßenseite
Daten
Bauform Durchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise 5
Abkürzung FGE
IBNR 8000126
Preisklasse 4
Eröffnung 15. April 1869
bahnhof.de Riedstadt-Goddelau
Lage
Stadt/Gemeinde Riedstadt
Ort/Ortsteil Goddelau
Land Hessen
Staat Deutschland
Koordinaten 49° 49′ 59″ N, 8° 29′ 21″ OKoordinaten: 49° 49′ 59″ N, 8° 29′ 21″ O
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Riedstadt-Goddelau
Bahnhöfe in Hessen
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Der Bahnhof Riedstadt-Goddelau ist wichtigster Bahnhof in der südhessischen Stadt Riedstadt. Er wird stündlich von Regionalzügen bedient und ist Endpunkt der Linie S7 der S-Bahn Rhein-Main.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bahnhof wurde am 15. April 1869 unter dem Namen Goddelau-Erfelden in Betrieb genommen. Er diente damals wie heute den beiden Riedstädter Stadtteilen Goddelau und Erfelden.

Am 29. Mai 1869 wurde dann die Strecke von Darmstadt Hbf über Goddelau und Biblis bis zum Bahnhof Rosengarten, der auf der Worms gegenüberliegenden Seite des Rheins lag, durch den großherzoglich-hessischen Ministerpräsidenten Reinhard Carl Friedrich von Dalwigk feierlich eröffnet.[1] Im Oktober 1879 wurde die Strecke über Mannheim-Waldhof in die Mannheimer Neckarstadt verlängert, wo sie nicht im Mannheimer Hauptbahnhof, sondern im Riedbahnhof (nördlich der heutigen Kurpfalzbrücke) endete. Seit November 1879 fahren durchgehende Züge von Worms nach Frankfurt, seit 1880 von Mannheim nach Frankfurt. Ende 1970 wurde das zweigleisige Teilstück Goddelau-Erfelden–Darmstadt aufgrund mangelnden Fahrgastaufkommens stillgelegt.[2]

Im Zuge der Fertigstellung der S-Bahn-Linie 7 wurde der Bahnhof Goddelau-Erfelden im Jahr 2004 in Riedstadt-Goddelau umbenannt.[3]

Ausblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Rahmen der 2024 geplanten „Generalsanierung“ der Riedbahn sollen unter anderem die bislang ortsgestellten Weichen der S-Bahn-Abstellgruppe auf ferngestellte Weichen umgestellt und somit Abstell- und Bereitstellungsfahrten beschleunigt werden.[4]

Empfangsgebäude[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Empfangsgebäude wurde 1869 als Typenbau östlich der Bahnstrecke traufständig errichtet. Es ist ein zweigeschossiger Geldsandsteinbau mit einem breiten Geschossfries und einer Fensterrahmung. Im Erdgeschoss waren ein Wartesaal und ein Dienstraum angeordnet, getrennt durch einen übergiebelten Mittelrisaliten. Neben dem Hauptgebäude steht auf nördlicher Seite ein Güterschuppen aus Sandstein, südlich ein traufenständiges Betriebsgebäude.[5] Dieses Gebäude ist ein Kulturdenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz.[5]

Gleisanlagen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bahnsteiganlagen des Bahnhofs Riedstadt-Goddelau

Der Bahnhof besitzt fünf Bahnsteiggleise. Die durchgehenden Hauptgleise 3 und 4 können mit bis zu 200 km/h befahren werden. Im Süden des Bahnhofs befinden sich bis zu elf parallele Gleise,[6] die unter anderem für Abstellungen und Dispositionen sowie als Wendeanlage der S-Bahn benutzt werden. Zudem besteht ein Gleisanschluss zur ARS Altmann Automobillogistik.

Gleis Bahnsteighöhe Bahnsteiglänge Bedienung
1 55 cm 218 m
2 76 cm 201 m S7 nach Frankfurt
3 76 cm 201 m RE70 nach Frankfurt
4 76 cm 195 m RE70 nach Mannheim
5 76 cm 210 m S7 von Frankfurt

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

S7 der S-Bahn Rhein-Main mit Triebwagen der DB-Baureihe 420 im Bahnhof Riedstadt-Goddelau

Riedstadt liegt im Tarifgebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV).

Bahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bahnhof Riedstadt-Goddelau wird im Stundentakt von der Regional-Express-Linie RE 70 auf dem Weg von Mannheim Hbf über Biblis und Gernsheim nach Frankfurt Hbf bedient. Zum Einsatz kommt in der Regel ein vierteiliger Twindexx Vario (Baureihe 446), in der Hauptverkehrszeit zum Teil in Doppeltraktion mit einem weiteren dreiteiligen Triebwagen. In der Nacht von Samstag auf Sonntag verkehrt ein Zugpaar der Linie nur von/bis Biblis.

Seit dem Jahre 2002 wird der Bahnhof außerdem halbstündlich von der aus Frankfurt kommenden S-Bahn-Linie S7 bedient, die in Riedstadt-Goddelau endet. Die Abfahrten in Riedstadt-Goddelau sind in der Regel zur Minute ’00 und ’30, wegen Überholungen des Fernverkehrs kommt es jedoch zu Taktabweichungen von bis zu neun Minuten. Zum Einsatz kommen seit dem 23. Mai 2014 Triebwagen der DB-Baureihe 430, die die zuvor verkehrende Baureihe 420 ersetzten. Seit 2020 wird die S7 mit der Baureihe 425 bedient.

Linie Verlauf Takt
RE 70 Main-Neckar-Ried-Express:
Frankfurt (Main) Hbf – Frankfurt-Niederrad – (Frankfurt am Main Stadion – Zeppelinheim –)* Walldorf (Hessen) – Mörfelden – Groß Gerau-Dornberg – (Groß Gerau-Dornheim – Riedstadt-Wolfskehlen –)* Riedstadt-Goddelau – Stockstadt (Rhein) – Biebesheim – Gernsheim – Groß-Rohrheim – Biblis – (Bobstadt –)* Bürstadt – Lampertheim – Mannheim-Waldhof – (Mannheim-Luzenberg – Mannheim-Neckarstadt – Mannheim-Handelshafen –)* Mannheim Hbf
* nur einzelne Züge
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
60 min
S7 Riedstadt-Goddelau – Riedstadt-Wolfskehlen – Groß Gerau-Dornheim – Groß Gerau-Dornberg – Mörfelden – Walldorf (Hess) – Zeppelinheim – Frankfurt am Main Stadion – Frankfurt-Niederrad – Frankfurt (Main) Hbf 21/39 min (Riedstadt–Frankfurt)
30 min (Frankfurt–Riedstadt)

Bus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Goddelauer Bahnhof halten die Buslinien 40, 41, 45 und 47.[7] Diese verbinden den Bahnhof mit den umliegenden Städten und Gemeinden, u. a. entlang des stillgelegten Abschnitts der Riedbahn zwischen Goddelau, Griesheim und Darmstadt. Des Weiteren gibt es am Goddelauer Bahnhof auch einen Taxistand und einen Park+Ride-Parkplatz.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bahnhof Riedstadt-Goddelau – Sammlung von Bildern
  • Lage, Gleisanlagen sowie einige Signale und zulässige Geschwindigkeiten des Bahnhofs auf der OpenRailwayMap

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Magistrat der Stadt Lampertheim (Hrsg.): Rosengarten. Beiträge zur Geschichte der Gemeinde Rosengarten - Zum 40-jährigen Bestehen der Gemeinde Rosengarten. Lampertheim 1977, S. 91.
  2. Die Riedbahn von Darmstadt nach Goddelau: Das Ende einer Strecke. Abgerufen am 24. Juli 2022.
  3. RMV-Netzplan 2004
  4. Julian Fassing, Marcel Helwig, Peter Müller, Toni Keil, Martin Rosenbohm, Fabian Walf, Philipp Welsch: Generalsanierung der Riedbahn: eine Zwischenbilanz. In: Der Eisenbahningenieur. Band 75, Nr. 7, Juli 2023, ISSN 0013-2810, S. 46–51 (online [PDF]).
  5. a b Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Eisenbahn in Hessen. Kulturdenkmäler in Hessen. (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland). Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1917-6, Bd. 2.1, S. 359
  6. DB Netz AG, Betriebsstelle Riedstadt-Goddelau (Memento des Originals vom 26. Dezember 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/stredax.dbnetze.com, abgerufen am 26. Dezember 2018.
  7. Rhein-Main-Verkehrsverbund: Linienfahrpläne. In: www.rmv.de. Abgerufen am 16. Oktober 2016.