Bahnhof Weiterstadt

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Weiterstadt
Das Bahnhofsgebäude
Das Bahnhofsgebäude
Das Bahnhofsgebäude
Daten
Lage im Netz Zwischenbahnhof
Bauform Durchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise 2
Abkürzung FWI
Preisklasse 6
Eröffnung 1. August 1858
bahnhof.de Weiterstadt
Lage
Stadt/Gemeinde Weiterstadt
Land Hessen
Staat Deutschland
Koordinaten 49° 54′ 34″ N, 8° 34′ 45″ OKoordinaten: 49° 54′ 34″ N, 8° 34′ 45″ O
Höhe (SO) 105 m ü. NN
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Weiterstadt
Bahnhöfe in Hessen
i16

Der Bahnhof Weiterstadt liegt bei Streckenkilometer 26,65 der Rhein-Main-Bahn zwischen Mainz und Darmstadt. Am Bahnhof halten heute die Nahverkehrszüge der Linie RB 75 des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) in Richtung Aschaffenburg (über Darmstadt) und Wiesbaden (über Mainz).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bahnsteige in Weiterstadt 2014, vor dem Umbau
Bahnhofshalle

Die Rhein-Main-Bahn wurde in dem Abschnitt zwischen Gustafsburg-Hafen und Darmstadt am 1. August 1858 von der Hessischen Ludwigsbahn eröffnet. Kurz danach erhielt der Bahnhof ein erstes Empfangsgebäude.[Anm. 1] Der Bahnhof war mit einem Stationsverwalter und vier Bahnwärtern besetzt.

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges war Weiterstadt während der Alliierten Rheinlandbesetzung Grenzort in der französischen Zone. Der Bahnhof wurde als Kopf- und Endstation für die von Westen kommenden Züge genutzt.[1]

Empfangsgebäude[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das heutige Empfangsgebäude wurde um das Jahr 1870 südlich der Strecke errichtet. Es besteht aus einem zweigeschossigen, traufständigen Mittelbau mit einem einstöckigen, ebenfalls traufständigen Seitenflügel nach Westen, ursprünglich die Bahnhofsgaststätte. Baumaterial ist roter Buntsandstein. Die vierachsige Fassade ist sowohl zur Straßen- als auch zur Bahnsteigseite mittig durch einen zweiachsigen, flachen Mittelrisaliten mit Giebel gegliedert. Die straßenseitige Eingangstür ist im Erdgeschoss noch zusätzlich zwischen diesen beiden Achsen angeordnet. Abgesetzt vom Hauptgebäude steht ein Güterschuppen aus der Zeit um 1890, der in Backstein ausgeführt ist. Das Empfangsgebäude ist ein Kulturdenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz.[2]

Heutige Situation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Regionalbahn mit einer Lokomotive der DB-Baureihe 143 im Bahnhof Weiterstadt auf dem Weg über die Rhein-Main-Bahn nach Wiesbaden

Der Weiterstädter Bahnhof liegt zwischen Groß-Gerau und Darmstadt. Auf der Groß-Gerauer Seite sind die zum Fahrdienstleiter des Bahnhofs Groß Gerau gehörende Abzweigstelle „Klein-Gerau Eichmühle“ und auf der Darmstädter Seite die zu Darmstadt Hauptbahnhof gehörende Abzweigstelle „Weiterstadt Stockschneise“ die nächsten Betriebsstellen.

Der Bahnhof Weiterstadt ist örtlich besetzt und verfügt über ein Drucktastenstellwerk der Bauform DrS2.[3] Der Bahnhof wies bis zum Umbau 2018 bis 2020 einen Außen- sowie einen Zwischenbahnsteig auf, der vom Fahrdienstleiter mit einer Kette abgesperrt und freigegeben wurde. Ein Außenbahnsteig war längere Zeit in Diskussion. Vorbereitend wurde dafür beim Bau der neuen Fußgängerunterführung 2001[4] das dritte Gleis abgebaut.

Es gab 2008 neun Fahrradboxen.[5] Seit 1997 halten am Bahnhof keine Busse mehr. Deren nächste Haltestelle ist 800 m entfernt.

Im Februar 2018 begannen Bauarbeiten zur Modernisierung des Bahnhofs, unter anderem zur Verbesserung der Barrierefreiheit der Bahnsteige.[6] Sie wurden 2019 abgeschlossen, seitdem sind der Hausbahnsteig und der neue Seitenbahnsteig an Gleis 2 76 cm hoch.

Linie Verlauf Takt
RB 75 Rhein-Main-Bahn:
Wiesbaden Hbf – Mainz Hbf – Mainz Römisches Theater – (Mainz-Gustavsburg –) (stündlich) Mainz-Bischofsheim – Nauheim (b Groß Gerau) – Groß Gerau – Klein-Gerau – Weiterstadt – Darmstadt Hbf – Darmstadt Nord – Darmstadt-Kranichstein – Messel – Dieburg – Altheim (Hess) – Hergershausen – Babenhausen (Hess) – Stockstadt (Main) – Mainaschaff – Aschaffenburg Hbf
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
25/35 min (wochentags)
25/35 min (Wiesb.–Darmstadt sa)
60 min (Darmstadt–Aschaffenb. sa)
60 min (so/feiertags)

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurden Mitarbeiter des Bahnhofs belobigt, die in der Nacht vom 15. auf den 16. Oktober 1939 abgesprungene „feindliche Flieger“ festnahmen.[7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bahnhof Weiterstadt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Schomann, S. 238, gibt an, dass das heute noch stehende Gebäude um 1870 errichtet worden sei. Wie die Situation bis dahin war, sagt er nicht.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. www.hessische-ludwigsbahn.de.ki
  2. Schomann, S. 238.
  3. http://stellwerke.de/liste/seite321.html#WEI
  4. Der Weiterstädter Bahnhof (Memento vom 22. Februar 2014 im Internet Archive)
  5. Bike & Ride im RMV-Gebiet (Memento vom 3. Oktober 2008 im Internet Archive)
  6. Rainer Hein: Bahnhof Weiterstadt: Bequemerer Einstieg, besserer Takt. In: www.faz.net. 29. März 2018, abgerufen am 30. März 2018.
  7. Deutsche Reichsbahn (Hg.): Amtsblatt der Reichsbahndirektion Mainz vom 9. Dezember 1939, Nr. 66. Nachrichten – Belohnungen und Auszeichnungen, S. 409.