Bahnstrecke Aşgabat–Daşoguz

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Aşgabat–Daşoguz
Streckenlänge:422 km
Spurweite:1520 mm (Russische Spur)
Transkaspische Eisenbahn von Taschkent
0 Aşgabat
Gypjak
Transkaspische Eisenbahn nach Türkmenbaşy
Karakumkanal
Owadan Depe
Altyn Menzil
Garagum 2
Rzd No. 2
Içoguz[Anm. 1]
Rzd No. 3
Düýeli
Rzd No. 4
Oguzabat
Rzd No. 5
Altyn köl
Șamülki
Mian
Șasenem
Gurbansoltan eje
Anschlussgleis Flughafen Daşoguz
Görogly
Strecke MakatTurkmenabad von Turkmenabad
Шават / Shovot
Usbekistan / Turkmenistan
Daşoguz
Strecke Makat–Turkmenabad nach Taxiatosh

Quellen: [1]

Die eingleisige Bahnstrecke Aşgabat–Daşoguz verbindet die Hauptstadt von Turkmenistan, Aşgabat, mit dem Norden des Landes. Sie gehört zum Netz der turkmenischen Staatsbahn, Türkmenistanyň Demir ýol (TDÝ).

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Strecke verläuft durch die Wüste Karakum von der im äußersten Süden des Landes gelegenen Hauptstadt zur nördlichen Grenze des Landes mit Usbekistan. In Aşgabat schließt sie an die Transkaspische Eisenbahn an, in Daşoguz an die Bahnstrecke MakatTaschkent.

Technische Parameter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Strecke ist in russischer Breitspur (1520 mm) errichtet. Sie ist 422 km lang[2], eingleisig und nicht elektrifiziert.[3] Die Strecke weist etwa 120 Brücken und Durchlässe auf. Die größte Brücke führt mit einer Spannweite von 300 m über den Karakumkanal (heute: Türkmenbaşy-Kanal).[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Strecke verdankt ihren Bau den politischen Verwerfungen in Folge der Auflösung der Sowjetunion. Damit wurden die für den Eisenbahnbetrieb der sowjetischen Staatsbahn (SŽD) bedeutungslosen Grenzen zwischen den einzelnen, ehemaligen Unionsrepubliken zu internationalen Staatsgrenzen und zerschnitten an vielen Stellen die Eisenbahnnetze. So entstand aus einem Streckenabschnitt der Bahnstrecke Makat–Taschkent, der im Bereich von Daşoguz über turkmenisches Staatsgebiet verlief, ein Inselbetrieb der neuen TDÝ. Um diesen an das Hauptnetz anzubinden, ohne dass über eine ausländische Strecke gefahren werden musste, entstand die Bahnstrecke Aşgabat–Daşoguz.

Die Strecke wurde zwischen 2000 und 2006 von der TDÝ mit eigenen Kräften gebaut.[5] Zwar waren dabei keine größeren topografischen Hindernisse zu überwinden, der Baugrund, abschnittweise eine Sandwüste, war aber gleichwohl nicht unproblematisch.[6] Außerdem herrschen in der Wüste extreme Temperaturen von −35 C° bis +40 C° im Schatten – in der Sonne: +70 C°.[7] Der Bau begann von beiden Enden und die Baustellen trafen sich im Februar 2006 etwa 100 km südlich von Daşoguz.[8] Die Strecke wurde eröffnet, indem abschließend ein kurzes Gleissegment mit vergoldeten Schienen in die Lücke eingesetzt wurde.[9] Die neue Strecke verkürzte die Eisenbahnverbindung zwischen Aşgabat und Daşoguz um 700 km. Die Baukosten betrugen umgerechnet eine Milliarde US-Dollar.[10]

Betrieb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die für den Betrieb erforderlichen zusätzlichen Fahrzeuge – 50 Lokomotiven und 530 Wagen – kamen aus China, der Ukraine und Russland. Sie kosteten US$ 128 Mio.[11] Gleichzeitig musste dafür das Bahnbetriebswerk in Aşgabat komplett umgebaut werden.[12]

Auf der Strecke fand anfangs sowohl Personen- als auch Güterverkehr statt, heute (2022) nur noch Güterverkehr.[13]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Auch: „Ichoguz“, früher: „Daruaza“ (Obramenko, S. 20)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Open Railway Map
  2. So: Лагутина u. a.: Атлас Железные Дороги. Nach Zarembo, S. 6, sind es 540 km.
  3. Лагутина u. a.: Атлас Железные Дороги.
  4. Obramenko, S. 19.
  5. Erekov, S. 31.
  6. Zarembo, S. 13.
  7. Obramenko, S. 20.
  8. Obramenko, S. 17.
  9. Obramenko, S. 23.
  10. Zarembo, S. 13.
  11. Obramenko, S. 18; Erekov, S. 27.
  12. Erekov, S. 27.
  13. Demirýolari: Syýahat biziň bilen bașlanýar!; abgerufen am 29. Mai 2022.