Bahnstrecke Bordeaux–Sète

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Bordeaux–Sète
TGV Duplex auf der Fahrt in Richtung Béziers
TGV Duplex auf der Fahrt in Richtung Béziers
Strecke der Bahnstrecke Bordeaux–Sète
Verlauf der Bahnstrecke Bordeaux–Sète
Streckennummer (SNCF):640 000
Streckenlänge:474 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:1,5 kV =
Höchstgeschwindigkeit:160 km/h
Zweigleisigkeit:ja
Bahnstrecke Paris–Bordeaux von Paris
Garonne (511 m)
0,0 Bordeaux-Saint-Jean m
Bahnstrecke Bordeaux–Irun nach Irun
3,0 Bègles m
~3,2 Linie C (seit 2015)
6,5 Villenave-d’Ornon 10 m
8,5 Cadaujac 11 m
13,4 Saint-Médard-d’Eyrans 12 m
LGV Bordeaux–Toulouse (geplant)
               
13,4 Bahnstrecke Hostens–Beautiran von Hostens (SE)
Werks- und Hafenbahnanschluss
18,1 Beautiran 11 m
18,5 Gat-Mort (14 m)
20,8 Portets 14 m
23,4 Arbanats 18 m
27,5 Podensac 15 m
29,9 Cérons 14 m
33,4 Barsac 14 m
34,5 Ciron (30 m)
36,6 Preignac 15 m
Bahnstrecke Langon–Gabarret von Gabarret
41,6 Langon 22 m
42,2 Viaduc de Langon (Garonne; 207 m)
44,4 Saint-Macaire 22 m
47,6 Saint-Pierre-d’Aurillac 29 m
51,0 Caudrot 21 m
55,2 Dropt (30 m)
55,4 Gironde 20 m
56,7 Tunnel de la Réole n°1 (139 m)
59,9 Tunnel de la Réole n°2 (299 m)
60,5 La Réole 25 m
66,8 Lamothe-Landerron 21 m
72,0 Sainte-Bazeille 29 m
Bahnstrecke Marmande–Mont-de-Marsan von Mont-de-Marsan
78,8 Marmande 31 m
Bahnstrecke Marmande–Magnac-Touvre nach Magnac-Touvre
88,1 Gontaud-Fauguerolles 33 m
            
VFDM Sos–Monflanquin
95,9 Tonneins 39 m
Bahnstrecke Tonneins–Penne nach Penne
103,4 Nicole 34 m
106,6 Lot (165 m)
107,5 Aiguillon 35 m
Bahnstrecke Port-Sainte-Marie–Riscle von Riscle
115,6 Port-Sainte-Marie 41 m
121,3 Fourtic 44 m
126,5 Saint-Hilaire (Lot-et-Garonne) 45 m
129,9 Colayrac 46 m
134,6 Tunnel d’Agen (Canal de Garonne; 60 m)
135,5 Agen 48 m
136,3 Bahnstrecke Niversac–Agen nach Niversac
140,7 Bon-Encontre 51 m
Bahnstrecke Bon-Encontre–Vic-en-Bigorre n. Vic-en-Bigorre
143,1 Séoune (8 m)
144,1 Lafox 52 m
149,3 Saint-Nicolas–Saint-Romain 56 m
151,2 Grenze Département Lot-et-Garonne/Tarn-et-Garonne
155,4 Lamagistère 59 m
Kernkraftwerk Golfech
157,2 Anschluss Kernkraftwerk Golfech
158,0 Golfech 62 m
159,5 Canal latéral à la Garonne (16 m)
161,2 Valence-d'Agen 69 m
               
Tramways de Tarn-et-Garonne (TTG, 1919–1933) n. Montaigu-de-Qu.
164,7 Pommevic 71 m
168,4 Malause 67 m
Bahnstrecke Cahors–Moissac von Cahors
177,6 Moissac 76 m
178,1 Tunnel du Calvaires (80 m)
178,3 Tunnel de Brienne (55 m)
181,3 Viaduc de Cacor (Tarn; 312 m)
187,2 Castelsarrasin 85 m
Tramways de Tarn-et-Garonne (TTG, 1927–1933) n. Lavit ü. St-Nicolas
Bahnstrecke Castelsarrasin–Beaumont-de-Lomagne n. B-d-L.
195,3 Lavilledieu 95 m
205,3 Bahnstrecke Lexos–Montauban von Lexos
205,6 Bahnstrecke Aubrais-Orléans–Montauban-V.-B. v. Orléans
TTG von Molières
205,9 Montauban-Ville-Bourbon 87 m
Montauban Marchandise
            
TTG nach Monclar
TTG nach Verdun
206,6 Bahnstrecke Montauban-Ville-Bourbon–La Crémade n. La Crémade
Gare nouvelle LGV Bordeaux–Toulouse
217,9 Montbartier 113 m
224,7 Dieupentale 111 m
229,5 Grisolles 110 m
LGV Bordeaux–Toulouse
234,9 Castelnau-d’Estrétefonds 111 m
237,5 Hers (29 m)
LGV Bordeaux–Toulouse
240,8 Saint-Jory 119 m
247,2 Fenouillet-Saint-Alban 125 m
249,7 Lacourtensourt 128 m
252,0 Lalande-Église 133 m
253,5 Route-de-Launaguet 140 m
255,8 Bahnstrecke Brive-la-Gaillarde–Toulouse v. Brive-la-G.
256,4 Toulouse-Matabiau 146 m
257,5 Tunnels jumeaux de Guilhemery (104 m)
Bahnstrecke Toulouse–Bayonne nach Bayonne
261,3 Montaudran 148 m
262,7 Hers (21 m)
265,2 Labège-Innopole 150 m
267,7 Labège-Village 156 m
269,5 Escalquens 157 m
275,2 Montlaur 158 m
279,4 Baziège 166 m
283,3 Villenouvelle 168 m
289,3 Villefranche-de-Lauragais 175 m
296,5 Avignonet 187 m
298,2 Canal du Midi (21 m)
299,3 Scheitelpunkt 193 m
301,0 Ségala 193 m
306,0 Mas-Saintes-Puelles 177 m
               
Tramway de la Piege (Tramways de l’Aude, TA, 1903–1933) von Belpech
311,2 Castelnaudary 165 m
311,4 Bahnstrecke Castelnaudary–Rodez nach Rodez
319,5 Pexiora 141 m
327,1 Bram 133 m
327,5 Bahnstrecke Bram–Belvèze nach Belvèze
330,4 Canal du Midi (32 m)
332,4 Alzonne 119 m
339,2 Pezens 117 m
347,8 Bahnstrecke Carcassonne–Rivesaltes von Rivesaltes
347,3 Carcassonne 111 m
347,4 Canal du Midi (20 m)
348,1 Viaduc sur l’Aude (252 m)
352,0 Tunnel de Berriac (419 m)
354,3 Trèbes
359,8 Floure-Barbaira 79 m
364,8 Capendu 83 m
367,8 Douzens 83 m
372,5 Moux 82 m
383,5 Lézignan-Corbières 48 m
391,4 Orbieu
391,9 Villedaigne 27 m
394,8 Névian 27 m
396,3 Abzw. zur Neubaustrecke Montpellier–Perpignan
nach Montpellier/Perpignan (geplant)
396,7 Marcorignan 31 m
401,x Narbonne-Ouest (geplant) Neubaustrecke Montpellier–Perpignan
Bahnstrecke Narbonne–Portbou nach Portbou
405,0 Bahnstrecke Narbonne–Bize von Bize
405,3 Canal de la Robine (160 m)
406,1 Narbonne 11 m
412,1 Coursan 10 m
421,0 Neubaustrecke Montpellier–Perpignan (geplant)
421,2 Nissan 19 m
424,7 Colombiers 25 m
Bahnstrecke Colombiers–Maureilhan nach Cazouls (RDT13)
431,6 Béziers 16 m
Bahnstrecke Béziers–Neussargues nach Neussargues
435,4 Neubaustrecke Montpellier–Perpignan (geplant)
437,2 Abzw. Cers; Neubaustrecke Montpellier–Perpignan nach Montpellier
437,8 Villeneuve-lès-Béziers 14 m
448,8 Vias
Bahnstrecke Vias–Lodève nach Florensac
452,2 Agde
458,3 Marseillan-Plage
474,4
106,0
Ehemalige Schnittstelle Midi/P.L.M.
104,8 Canal Royal (Klappbrücke)
104,5 Sète
Bahnstrecke Tarascon–Sète-Ville von Tarascon

Die Bahnstrecke Bordeaux–Sète ist eine bedeutende französische Eisenbahnstrecke. Sie führt vom Atlantikhafen Bordeaux nach Sète am Mittelmeer und ist 474 Kilometer lang. Dabei werden die Städte Agen, Montauban, Toulouse, Carcassonne und Narbonne angebunden, und es bestehen Anschlussmöglichkeiten zu weiteren am Mittelmeer liegenden Städten sowie nach Spanien.

Geschichte und Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bahnhof Bordeaux-Saint-Jean
1996–1998 ersetzte Brücke Viaduc de Langon über die Garonne bei Langon
Viadukt über dem Hochwasserbett der Garonne bei Saint-Macaire
Eisenbahnunglück am 24. September 1905 bei Saint-Macaire
Bahnhof Agen
Bahnhof Toulouse-Matabiau
Bahnhof Carcassonne
Bahnhof Agde, um 1910
Klappbrücke Pont Maréchal Foch über den Canal Royal in Sète
Die Eisenbahn-Klappbrücke Pont Maréchal Foch in Sète in geöffnetem Zustand

Eröffnet wurde die Strecke von der Bahngesellschaft Compagnie des chemins de fer du Midi et du Canal latéral à la Garonne (Midi) in den Jahren 1855 bis 1857, die am 24. August 1852 die Konzession für deren Bau und Betrieb erhalten hatte. Am 31. Mai 1855 ging der erste, 42 km lange Abschnitt von Bordeaux nach Langon in Betrieb, am 4. Dezember jenes Jahres die 54 km lange Erweiterung bis Tonneins. Valence d’Agen (65 km) wurde am 29. Mai 1856 erreicht, Toulouse (96 km) am folgenden 30. August. Ab dem 22. April 1857 konnte bis Sète (damalige Schreibweise: Cette; 219 km) gefahren werden.

Die Kilometrierung endet mit km 474,4 im Stadtgebiet von Sète an der Schnittstelle der ehemaligen Bahngesellschaften Midi und Compagnie des chemins de fer de Paris à Lyon et à la Méditerranée (P.L.M.). Der Bahnhof Sète liegt im Bereich der P.L.M. bei km 104,5 der Bahnstrecke Tarascon–Sète-Ville, ca. 1500 m nördlich dieses Punkts. Bis 1865 wurde auf der gesamten Strecke das zweite Gleis verlegt und vor 1914 der automatische Streckenblock installiert. In den 1930er Jahren wurde das zwischen Bordeaux und Langon angewandte Banjo-Blocksystem durch einen Streckenblock mit Lichtsignalen (Block automatique lumineux (BAL)), 1946 das Paul-et-Ducousso Blockystem zwischen Langon und Montauban durch ein telefonisches Meldeverfahren ersetzt. Ab 1957 wurde der der letztgenannte Abschnitt zunächst durch den Block manuel uniformisé und ab 1979/80 durch den BAL gesichert.

Die Elektrifizierung mit 1500 V Gleichstrom erfolgte in zwei Etappen, 1935 der Abschnitt von Montauban nach Sète und 1980 der Abschnitt von Bordeaux nach Montauban. Die Höchstgeschwindigkeit liegt seitdem bei 160 km/h, abschnittsweise auch darunter.

Zu den bemerkenswerten Kunstbauten gehört das 631 m lange Viadukt mit 32 Bögen über dem Hochwasserbett der Garonne bei Saint-Macaire nahe Langon. Am 24. September 1905 kam es dort nach dem Bruch einer Kupplung zu einem Unfall. 32 Güterwagen bewegten sich auf den zwei Minuten später folgenden Zug zu, dessen Lokomotive nach dem Aufprall hinunterstürzte, wobei deren Lokführer umkam. In Sète wird der Canal Royal auf der Klappbrücke Pont Maréchal Foch gequert. Sie wird von elektrischen Triebfahrzeugen bei gesenktem Dachstromabnehmer mit Schwung befahren.[1]

Längster der sechs Tunnel ist der 419 m lange Tunnel de Berriac bei km 352,0 nahe Trèbes.

1989 wurde die Brücke über den Lot bei Aiguillon durch einen Neubau ersetzt, 1996–1998 die 210 m lange Brücke über die Garonne bei Langon.

Streckenverlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bordeaux – Toulouse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausgangspunkt der Magistrale ist der Bahnhof Bordeaux-Saint-Jean, wo sich die Hauptstrecken nach Irun und Paris bündeln. Südostwärts geht es in der breiten Niederung der Garonne, der auch von der Autoroute A 62 genutzt wird, sehr geradlinig trassiert über Langon, wo die Garonne im gleichnamigen Viadukt nordwärts nach Saint-Macaire (Gironde) hin überbrückt wird, an den Südsaum des breiten Hügellandes zur Dordogne hin. Diesem wird weitgehend – als nördlicher Talbegrenzung – über Marmande und Tonneins nach Aiguillon, wo der Lot mündet, gefolgt. Von hier aus begleitet eine westliche Zunge des Zentralmassivs die Bahnstrecke von Norden her und Agen als größte Siedlung bis Toulouse wird erschlossen. Das kunsthistorisch bedeutsame Moissac markiert die Mündung des Tarn, der östlich davon überbrückt wird. In der Schwemmebene zwischen Tarn und Garonne weicht die Bahnstrecke dann ostwärts bei Castelsarrasin vom Hauptfluss ab und fährt so Montauban an. Hier fädelt die Magistrale aus Paris über Brive-la-Gaillarde ein. Südwestwärts geht es nun zunächst retour in die eigentliche Garonneniederung bei Montbartier und hernach fast schnurgerade bis Toulouse, wo im Bahnhof Bahnhof Toulouse-Matabiau Verknüpfungen mit den Bahnstrecken nach Bayonne und Brive-la-Gaillarde bestehen.

Toulouse – Sète[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Toulouse wird südostwärts aus dem Garonnetal heraus in die Furche des Hers-Mort hinein parallel zum Canal du Midi verlassen in der Landschaft des Lauragais hinein. . Über Villefranche-de-Lauragais wird die flache Wasserscheide – und der Kanalscheitel – zum Mittelmeer hin bei Montferrand auf knapp 200 m Seehöhe passiert. Weiterhin dank des Terrains sehr geradlinig angelegt, werden Castelnaudary und das berühmte Carcassonne, bereits im Tal der Aude, erreicht und nach deren Überbrückung in der südlichen Talhälfte bis etwa Moux gefahren: Hier treten bereits die Nordausläufer der Pyrenäen heran. Sich an die kürzeste Linie nach Narbonne haltend, wurde die Bahnstrecke nun über Lézignan-Corbières im Schwemmland zwischen Orbieu und Aude trassiert. Unter weitgehender Umfahrung der Nördlichen Ausläufer des Massif de Fontfroide über Névian wird schließlich Narbonne zwischen letztgenanntem Teil der Pyrenäen und dem Massif de la Clape in der Küstenebene erreicht. Hier besteht die Verknüpfung mit der Europäischen Magistrale nach Portbou und Katalonien. Nun wieder nordöstlich linear durch Aude-Schwemmland trassiert, kreuzt man den Fluss bei Coursan, umfährt das Hügelland bei Colombiers (Hérault) wieder parallel zum Canal du Midi samt beider Tunnels durch die Anhöhe von Oppidum d’Ensérune und erreicht Béziers in der Niederung des Orb. Hier beginnt die spektakuläre Ligne des Causses nach Neussargues. Südöstlich geradlinig im Küstenschwemmland des Orb und des Hérault weiter bis Agde gebaut, wird auf der Landzunge (Sandbank Le Toc) zwischen Étang de Thau und Mittelmeer schließlich Sète erreicht, wo es nach Tarascon weitergeht.

Ausblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt Pläne für eine neue Schnellfahrstrecke im Abschnitt Bordeaux–Toulouse (ca. 220 km), wobei der genaue Zeitplan für die Realisierung noch unklar ist. Der Baubeginn soll nach einem Bericht von Anfang 2020 gegen 2022 beginnen und die Bauzeit wird auf sieben Jahre geschätzt.[2] Die Reisezeit zwischen Paris und Toulouse würde sich dadurch erheblich verkürzen, von heute fünf Stunden auf etwas über drei Stunden.

Im Abschnitt Sète–Narbonne ist die Neubaustrecke Montpellier–Perpignan in Planung. Diese soll in Montpellier an das seit 2017 in Betrieb stehende Contournement de Nîmes et Montpellier anschließen und somit die Kapazität erhöhen und die Reisezeiten verkürzen. Der erste Teil von Montpellier bis Béziers soll 2034 in Betrieb gehen. Mit der zweiten Etappe von Béziers bis Perpignan (geplante Inbetriebnahme 2045) werden in Béziers und Narbonne neue Bahnhöfe für den Personenfernverkehr entstehen. Die Reisezeiten vom Mittelmeerraum in Richtung Toulouse werden sich um bis zu 25 Minuten verkürzen.[3]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bahnstrecke Bordeaux–Sète – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Les 8100, ultimes descendantes des BB Midi in: Ferrovissime 109, S. 12 ff.
  2. LGV Bordeaux-Toulouse : début des travaux en 2022. 21. Januar 2020, abgerufen am 27. Oktober 2020 (französisch).
  3. Pièce F-2 : Description du projet. In: DOSSIER D’ENQUÊTE PRÉALABLE À LA DÉCLARATION D’UTILITÉ PUBLIQUE. November 2021, abgerufen am 8. April 2023 (französisch).