Bahnstrecke Bylnice–Vsetín

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Bylnice–Vsetín[1]
Kursbuchstrecke (SŽDC):280
Streckenlänge:43,879 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:Bylnice–Horní Lideč: C3
Horní Lideč–Vsetín: D4
Stromsystem:Horní Lideč–Vsetín: 3 kV =
Höchstgeschwindigkeit:80 km/h
Zweigleisigkeit:Horní Lideč–Vsetín
von Vlárský průsmyk (vorm. StEG)
0,000 Bylnice
Kloboucký potok
nach Brno (vorm. StEG)
Kloboucký potok
3,780 Brumov střed
4,453 Brumovský (250 m)
5,245 Brumov
6,199 Návojná
Návojský potok
6,488 Návojský (887 m)
12,090 Valašské Klobouky
14,116 Poteč
16,170 Valašské Příkazy
Kloboucký potok
Senice
von Púchov
19,105 Horní Lideč
21,485 Lidečko ves
23,912 Lidečko
26,354 Lužná u Vsetína
28,795 Valašská Polanka
32,022 Leskovec
33,713 Ústí u Vsetína
von Velké Karlovice (vorm. LB Wsetin–Groß-Karlowitz)
35,354 Odb. Bečva
43,879 Vsetín
nach Hranice na Moravě (vorm. ÖLEG)

Die Bahnstrecke Bylnice–Vsetín ist eine Eisenbahnstrecke in Tschechien. Sie verläuft von Brumov-Bylnice über Horní Lideč nach Vsetín. Zwischen Horní Lideč und Vsetín ist sie Hauptbahn („celostátní dráha“) und Teil einer überregionalen Fernverbindung zwischen Tschechien und der Slowakei, zwischen Bylnice und Horní Lideč wurde sie zur Nebenbahn („regionální dráha“) herabgestuft.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

888 Meter langer Tunnel bei Návojná (2011)

Nach der Gründung der Tschechoslowakei am 28. Oktober 1918 war es eine der wichtigsten Aufgaben des jungen Staates, die auf die alten Hauptstädte Wien und Budapest ausgerichteten Verkehrswege an die neuen Verkehrsbedürfnisse anzupassen. Problematisch war insbesondere der schlechte Ausbauzustand der Bahnstrecken über die ehemalige Landesgrenze zwischen Österreich und Ungarn. Ein ehrgeiziges Bauprogramm sah den Neubau von über 3000 Kilometer Neubaustrecken vor, darunter auch eine Verbindung zwischen Bylnice an der schon bestehenden Strecke Brno–Vlárský průsmyk (–Trenčianska Teplá) und dem Endpunkt der Lokalbahn von Hranice na Moravě in Vsetín. Ursprünglich als zweigleisige Hauptbahn geplant, wurde das Projekt schließlich nur eingleisig ausgeführt.[2] Zwischen dem neueingerichteten Abzweig („odbočká“) Bečva und Vsetín nutzte die neue Bahn die schon vorhandene Trasse der Lokalbahn Wsetin–Groß-Karlowitz.

Am 21. Oktober 1928 wurde die Strecke durch die Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD) in Betrieb genommen. Im Fahrplan von 1931 waren insgesamt sieben Personenzugpaare verzeichnet, die zumeist von und nach Hranice na Moravě durchgebunden waren. Drei der Züge wurden als Motorzug geführt. Diese bewältigten die 44 Kilometer lange Strecke mit Halt auf allen Unterwegsbahnhöfen in genau einer Stunde.[3]

Bahnhof Valašská Polanka (2011)

Eine weitere Neubaustrecke ging schließlich noch am 2. Mai 1937 zwischen Horní Lideč und Púchov in Betrieb. In der Folge wurde die Strecke zwischen Horní Lideč und Vsetín zu einer zweigleisigen Hauptbahn ausgebaut. Am 12. September 1960 wurde die Strecke zwischen Horní Lideč und Vsetín elektrifiziert.

Im Winterfahrplan 1969/70 fuhren insgesamt fünf Fernzugpaare über die zweigleisige Strecke zwischen Horní Lideč und Vsetín, darunter auch internationale Züge zwischen Moskau und Prag, sowie zwischen Budapest und Leipzig. Ein Motorschnellzug bediente die Relation Nový Bohumín–Hranice na Moravě–Vsetín–Bylnice–Trenčín und zurück.[4]

Am 1. Jänner 1993 ging die Strecke im Zuge der Auflösung der Tschechoslowakei an die neu gegründeten České dráhy (ČD) über.

Im Jahresfahrplan 2012 verkehren zwischen Bylnice und Horní Lideč regionale Personenzüge im angenäherten Einstundentakt. Zwischen Horní Lideč und Vsetín verkehren Personenzüge ungefähr zweistündlich.[5] In diesem Abschnitt verkehren auch Expresszüge der Relation (Košice–) Púchov – Horní Lideč – Vsetín – Praha, die Halte nur in Horní Lideč und Vsetín haben.[6]

Am 13. Jänner 2012 wurde der Abschnitt Bylnice–Horní Lideč zur Nebenbahn abgestuft.[7]

Am 15. Jänner 2022 wurde die Strecke nach einem Erdrutsch zwischen Horní Lideč und Valašská Polanka voll gesperrt. Für die ausfallenden Reisezüge wurde Schienenersatzverkehr eingerichtet, Güterzüge werden weiträumig umgeleitet.[8]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Railway line 280 (Czech Republic) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Railway line 283 (Czech Republic) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zdeněk Hudec u. a.: Atlas drah České republiky 2006–2007, 2. Auflage; Verlag Pavel Malkus, Praha, 2006, ISBN 80-87047-00-1
  2. Pavel Schreier: Naše drahy ve 20. století, Mladá fronta, Praha 2010, ISBN 978-80-204-2312-2; S. 36–38.
  3. Winterfahrplan 1931/32 der ČSD
  4. Winterfahrplan 1969/70 der ČSD
  5. Jahresfahrplan 2012 der ČD – gültig ab 11. Dezember 2012
  6. Streckenfahrplansuche der Tschechischen Bahnen. dort Strecke 280. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. Februar 2021; abgerufen am 5. April 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cd.cz
  7. „Několik tratí v ČR se změní na regionální tratě“ auf www.zelpage.cz
  8. „Valašská trať na Slovensko bude osm týdnů bez vlaků, Správa železnic musí opravit svah“ auf zdopravy.cz