Bahnstrecke Kilafors–Söderhamn–Stugsund–Åänge

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Kilafors–Söderhamn–Stugsund–Åänge
Bahnhof Kilafors
Bahnhof Kilafors
Streckenlänge:51,4 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:Kilafors–Söderhamn 15 kV, 16,7 Hz ~
Höchstgeschwindigkeit:Bandel 242
(Kilafors)–(Söderhamns västra): 140 km/h
Bandel 236
Stugsund–(Åänge): 40[1] km/h
Norra Stambanan von Ockelbo
300,207 Kilafors
Norra Stambanan nach Bollnäs
304,600 Hullsta
306,200 Mårdnäs
Ljusnan
306,900 Landafors
311,800 Mobodarne (Wiederinbetriebnahme 2016 geplant[2])
316,400 Österbacken
318,100 Bergvik
1,000 Vansäter
000,000
320,905
Marmaverken (bis 1921 Myssje, früher Bhf)
324,200 Kinstaby
326,100 Söderala
328,600 Ina
330,000 Bahnstrecke Stockholm–Sundsvall von Sundsvall und
Abzw. Gunnarbo (im Bau)
331,500
0,000
Abzw. Söderhamn (seit 1997)
Bahnstrecke Stockholm–Sundsvall nach Åänge
3,600 Granskär
333,108 Söderhamn västra (bis 1997)
335,200
197,800
Söderhamn C
195,200 Stugsund (früher auch Lastpladsen Söderhamn)
194,100 Grundvik
190,900 Långrör
189,966 Sandarne
zum Flugplatz Söderhamn
Hafen Sandarne (ehemals Marma-Sandarne Järnväg)
189,300 Östanbo
186,200 Skallgårdssund
183,137 Ljusne bruk (früher Ljusne, früher Bhf)
Hafenanschluss Ljusne
Bahnstrecke Stockholm–Sundsvall von Söderhamn västra
181,360 Åänge
Bahnstrecke Stockholm–Sundsvall nach Gävle

Quellen: [3]

Die Bahnstrecke Kilafors–Söderhamn–Stugsund–Åänge ist eine normalspurige Bahnstrecke in Schweden. Die beiden Teile der heutigen Bahnstrecke wurden in einem Abstand von über einem halben Jahrhundert erbaut.

Vorgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Küstenstadt Söderhamn erlebte Mitte des 19. Jahrhunderts einen wirtschaftlichen Aufschwung durch die Holzindustrie. Ein durchgehender Bahnanschluss an das schwedische Schienennetz erfolgte aber erst 1926 mit der Ostkustbanan.

Allerdings erreichten die Schienen bereits 1861 die Stadt. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Bahnstrecke Söderhamn–Bergvik mit der Spurweite 1271 mm in Betrieb genommen. Diese bildete wie die ein Jahr zuvor mit der gleichen Spurweite eröffnete Bahnstrecke Hudiksvall–Forsa einen Inselbetrieb. Die Strecke war eine Teilstrecke der Verbindung nach Bollnäs, dem Kommunikationsleden Söderhamn–Bollnäs. Zwischen Bollnäs und Bergvik wurden Personen und Güter mit dem Dampfschiff befördert, dazwischen lag eine zwei Kilometer lange Pferdebahn mit 891 mm Spurweite, mit der die Stromschnellen des Ljusnan bei Landa umgangen wurden. Auf einem Teil der ehemaligen Pferdebahn verkehrt heute eine Museumsbahn – die Landabanan – mit einer Spurweite von 600 mm.

Als die Norra stambanan 1878 Bollnäs erreichte, wurde eine Anschlussbahn von Kilafors nach Kilafors nedre gebaut. Damit verkürzte sich die Strecke und es musste nur noch der See Bergviken zwischen Bergvik und Kilafors nedre mit dem Schiff überquert werden.

Staatsbahn Kilafors–Söderhamn–Stugsund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1885 übernahmen SJ die schmalspurige Bahnstrecke Söderhamn–Bergvik und bauten diese in eine normalspurige Strecke zwischen Kilafors und Söderhamn um. Der Abschnitt zwischen Kilafors und Bergvik wurde Ende 1885 eröffnet. Zwischen Bergvik und Söderhamn wurde das alte Streckenplanum verwendet. Zudem wurde die Bahn um vier Kilometer bis zum Hafen in Stugsund verlängert. Die gesamte Strecke wurde im Mai 1886 eröffnet.[4]

Ostküstenbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem die Ostkustbana (OKB) 1916 den Abschnitt zwischen dem Bahnhof Söderhamn und Stugsund gekauft hatte, fand die Strecke erst am 2. Dezember 1923 ihre Fortsetzung. Damals eröffnete die Ostkustbana den Streckenabschnitt zwischen Stugsund und Ljusne.[5] Dabei wurde Ljusneverken mit einem Anschlussgleis erschlossen, in Sandarne entstand ein weiterer Anschluss zur Marma–Sandarne Järnväg (MaSJ).

Die Betriebsführung auf dem vom übrigen OKB-Netz getrennten Teilstück übernahmen die SJ, erst drei Jahre später mit der Eröffnung der Gesamtstrecke HärnösandGävle ging der Betrieb auf die Eigentümergesellschaft über. Zwischen dem damaligen Bahnhof Söderhamn västra und Stugsund verkehrten die Züge der SJ und der OKB parallel – beide Gesellschaften hatten ihre eigenen Gleise.

Staatsbahn Kilafors–Söderhamn–Stugsund–Åänge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wegen zunehmender Verluste übernahmen die SJ am 1. August 1933 die Ostküstenbahn – damit war die gesamte Strecke im Besitz der SJ.

1953 wurde der Streckenabschnitt Kilafors–Söderhamn zusammen mit der Strecke Söderhamn–Gävle auf elektrischen Betrieb umgestellt. 1971 erfolgte die Einstellung des Personenverkehrs auf dem Abschnitt Kilafors–Söderhamn. Der Güterverkehr auf dem Abschnitt war sehr gering, jedoch diente er als Entlastungs- und Umleitungsstrecke zwischen Norra Stambanan und Ostkustbanan (Sundsvall–Gävle).

Im Sommer 1997 wurde die neue Linienführung der Ostkustbanan in Betrieb genommen, die an Söderhamn vorbeiführt. Seither mündet die Strecke von Kilafors im neu angelegten Bahnhof Söderhamns västra. Die alte Strecke wurde bis Stugsund teilweise abgebaut. Es liegen aber noch Gleisreste zwischen dem ehemaligen Bahnhof Söderhamn västra über Söderhamn bis zum ehemaligen Bahnbetriebswerk, die keine Verbindung mehr zum übrigen Netz haben.[4]

Zwischen Kilafors und Söderhamns Västra bestand bisher nur Einzelwagenverkehr auf dem Abschnitt Marmaverken–Söderhamn. Auch auf dem Streckenteil Stugsund–Åänge werden nur Einzelwagen befördert. Der Betrieb wird von Green Cargo mit Diesellokomotiven der Baureihe T44 durchgeführt.

Zukunftsaussichten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kilafors–Söderhamn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Fertigstellung der neuen Botniabanan Västeraspby–Umeå und der Sanierung der Ådalsbana Sundsvall–Västeraspby wird der Güterverkehr auf der Ostküstenbahn weiter zunehmen. Der Streckenabschnitt zwischen Söderhamn und Gävle ist zudem mit schnellfahrendem Personenverkehr belegt. In Hinblick auf eine zukünftige Entlastung der Strecken südlich von Söderhamn wird seit 2010 der Streckenteil Kilafors–Marmaverken, der mehrere Jahre ohne planmäßigen Zugverkehr war, ausgebaut. Dazu wird die Strecke komplett erneuert, der ehemalige Bahnhof Mobodarne in einen modernen Kreuzungsbahnhof ausgebaut, mehrere niveaugleiche Bahnübergänge geschlossen und eine direkte Verbindung in Söderhamn unter Umgehung des Bahnhofes in nördlicher Richtung nach Sundsvall errichtet.[6] Bis 2011 sollten 650 Millionen SEK investiert werden, um zukünftig etwa 20 Güterzüge täglich in beiden Richtungen fahren lassen zu können.[7] Der Abschnitt Kilafors–Marmaverken sollte im November 2016 wiedereröffnet werden. Dieser Termin hat sich auf Dezember 2018[veraltet] verschoben. Für die Zukunft ist die Rekonstruktion des Abschnitts Marmaverken–Söderhamn geplant.[2]

Stugsund–Sandarne[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Oktober 2013 schlug Trafikverket vor, die Instandhaltung der Strecke zwischen Stugsund und Sandarne einzustellen. Nach Zustimmung der Behörden zu wurde die Unterhaltung ab Dezember 2014 eingestellt. Damit besteht die Strecke noch drei Jahre weiter, ohne dass sie befahren werden darf. Nach diesen drei Jahren wird der Streckenabschnitt, wenn kein Bedarf mehr besteht, endgültig stillgelegt.[8][9]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. TRAFIKVERKET JNB 2021 Bilaga 3 E STH per sträcka. (PDF) Utgåva 2021-02-11. trafikverket.se, 14. Februar 2021, S. 143, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. April 2021; abgerufen am 8. Oktober 2022 (schwedisch).
  2. a b Strecke Söderhamn–Kilafors bei Trafikverket. Trafikverket, abgerufen am 30. Januar 2017 (schwedisch).
  3. Verein Mitteleuropäischer Eisenbahnverwaltungen (Hrsg.): Stationsverzeichnis der Eisenbahnen Europas. (früher Dr. KOCHs Stationsverzeichnis). 52. Auflage. Barthol & Co., Berlin-Wilmersdorf 1939.
  4. a b Kilafors-Söderhamn, Stugsund-Åänge. In: jarnvag.net. Abgerufen am 3. Februar 2016 (schwedisch).
  5. Beschreibung der OKB (schwed.)
  6. Ausbaupläne bei Trafikverket. Trafikverket, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. August 2011; abgerufen am 20. März 2021 (schwedisch).
  7. Projekt Länsbanan. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 4. März 2023 (schwedisch).
  8. Indraget underhåll på flera järnvägssträckor. 4. Oktober 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. März 2016; abgerufen am 19. März 2023 (schwedisch).
  9. Underhåll upphör från och med december 2014. Trafikverket, 21. Mai 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Juni 2016; abgerufen am 20. März 2021 (schwedisch).