Bahnstrecke Kroměříž–Zborovice

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Kroměříž–Zborovice[1][2]
Kursbuchstrecke (SŽDC):305
Streckenlänge:16,651 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:C2 / B2
Höchstgeschwindigkeit:70 km/h
von Kojetín (vorm. Kremsierer Eisenbahn)
0,000 Kroměříž früher Kremsier
nach Český Těšín (vorm. Kremsierer Eisenbahn)
Morava
1,237 Kroměříž-Oskol
2,575 Kotojedy früher Kotojed
Kotojedka
5,567 Jarohněvice früher Jahronowitz
7,470 Šelešovice früher Scheleschowitz
9,416 Skržice
12,376 Zdounky früher Zdounek
Kotojedka
15,650 Zborovice zastávka
16,651 Zborovice früher Zborowitz

Die Bahnstrecke Kroměříž–Zborovice ist eine regionale Eisenbahnverbindung in Tschechien, die ursprünglich von der Actien-Gesellschaft der priv. Kremsierer Eisenbahn als Lokalbahn Kremsier–Zborowitz erbaut und betrieben wurde. Sie verläuft von Kroměříž (Kremsier) nach Zborovice (Zborowitz).

Nach einem Erlass der tschechischen Regierung ist die Strecke seit dem 20. Dezember 1995 als regionale Bahn („regionální dráha“) klassifiziert.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Initiator der Lokalbahn Kremsier–Zborowitz waren die Hanaischen Zuckerfabriken.[4] Die Kremsierer Eisenbahn bewarb sich für die Konzession und erhielt sie am 4. August 1881.[5] Teil der Konzession war die Verpflichtung, die Strecke binnen sechs Monaten fertigzustellen und „dem öffentlichen Verkehre zu übergeben“. Ausgestellt war die Konzession bis zum 30. Juni 1970.[6]

Haltestelle Kotojedy (2012)
Bahnhof Zborovice (2013)

Eröffnet wurde die Strecke am 23. Oktober 1881 zunächst nur für den Güterverkehr, am 1. November 1881 auch für den Personenverkehr. Den Betrieb führte die k.k. priv. Kaiser Ferdinands-Nordbahn (KFNB) für Rechnung der Kremsierer Eisenbahn aus. Ab dem 15. September 1883 führte die Kremsierer Eisenbahn ihren Betrieb selbst aus.

Am 1. Jänner 1887 wurde die Kremsierer Eisenbahn Teil der KFNB und als eigenständige Gesellschaft aufgelöst. Die Strecke Kremsier–Zborowitz verblieb als eigenständige Lokalbahn im Netz der KNFB.

Nach der Verstaatlichung der KFNB am 1. Januar 1906 kam die Strecke zum Netz der k.k. Staatsbahnen (kkStB). Ab 1. Januar 1907 übernahmen die kkStB auch die Betriebsführung. Im Jahr 1912 wies der Fahrplan der Lokalbahn täglich vier gemischte Zugpaare 2. und 3. Klasse aus. Ein weiteres verkehrte sonn- und feiertags. Sie benötigten für die 17 Kilometer lange Strecke etwa eine Stunde.[7]

Nach dem Ersten Weltkrieg kam die Strecke zu den neu gegründeten Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD).

Im Zweiten Weltkrieg lag die Strecke zur Gänze im Protektorat Böhmen und Mähren. Betreiber waren jetzt die Protektoratsbahnen Böhmen und Mähren (ČMD-BMB). Am 9. Mai 1945 kam die Strecke wieder vollständig zu den ČSD.

Anfang der 1950er Jahre kam es zu einer signifikanten Verdichtung des Fahrplanes. Bis zu neun Zugpaare bedienten die Strecke. In den 1970er Jahren wurden die bisherigen lokomotivbespannten Züge durch moderne Triebwagen abgelöst.

Am 1. Januar 1993 ging die Strecke im Zuge der Auflösung der Tschechoslowakei an die neu gegründeten České dráhy (ČD) über. Seit 2003 gehört sie zum Netz des staatlichen Infrastrukturbetreibers Správa železniční dopravní cesty (SŽDC).

Im Fahrplan 2012 wurde die Strecke täglich im Zweistundentakt von Personenzügen bedient.[8]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ignaz Konta: Geschichte der Eisenbahnen Oesterreichs vom Jahre 1867 bis zur Gegenwart. In: Oestereichischer Eisenbahnbeamten-Verein (Hrsg.): Geschichte der Eisenbahnen der Oesterreichisch-Ungarischen Monarchie. Band 1.2. Karl Prochaska, Wien / Teschen / Leipzig 1898, S. 1–426 (archive.org).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Railway line 305 (Czech Republic) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zdeněk Hudec u. a.: Atlas drah České republiky 2006–2007. 2. Auflage. Verlag Pavel Malkus, Prag 2006, ISBN 80-87047-00-1.
  2. Artarias Eisenbahnkarte von Österreich-Ungarn und den Balkanstaaten, mit Stationsverzeichnis. Artaria & Co., Wien 1913.
  3. Erlass der tschechischen Regierung vom 20. Dezember 1995
  4. Alfred Horn: Die Kaiser-Ferdinands-Nordbahn (= Die Bahnen Österreich-Ungarns. Band 2). Bohmann Verlag, Wien 1970, S. 106.
  5. I. Konta: Band 1.2, 1898, S. 366
  6. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder – ausgegeben am 16. September 1881.
  7. Fahrplan 1912 der kkStB – gültig ab 1. Mai 1912.
  8. @1@2Vorlage:Toter Link/www.cdrail.czFahrplan 2012 (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (abgerufen am 2. November 2012; PDF; 506 kB).