Bahnstrecke Le Mans–Angers

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Le Mans–Angers
TGV durchfährt Morannes nordwärts
TGV durchfährt Morannes nordwärts
Strecke der Bahnstrecke Le Mans–Angers
Streckennummer (SNCF):450000
Kursbuchstrecke (SNCF):380
Streckenlänge:95 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:Knoten Le Mans: 1500 V =
Stromsystem:Restliche Strecke: 25 kV 50 Hz ~
Maximale Neigung:
Minimaler Radius:1000 m
Höchstgeschwindigkeit:220 km/h
Zweigleisigkeit:durchgehend
(Kilometrierung ab alter Bf. Paris M.)
Bahnstrecke Paris–Brest, Anschluss von LGV Atlantique
211,0 Le Mans
211,4 Sarthe
Nach Brest und Bahnstrecke Le Mans–Mézidon
zum Rangierbahnhof
215,0 Wechsel 1,5 kV Gleichstrom / 25 kV Wechselstrom
219,2 Saint-GeorgesÉtival
223,1 Voivres
229,3 Sarthe
229,4 La Suze
Bahnstrecke L'Aubinière–La Suze
239,0 Sarthe
239,3 Noyen
240,9 Autoroute A11
247,2 Avoise
248,8 Vègre
253,2 Juigné-sur-Sarthe
256,1 Zur LGV Bretagne-Pays de la Loire
258,0 Bahnstrecke Aubigné-Racan–Sablé
258,3 Erve
259,0 Sablé
Bahnstrecke Sablé–Montoir-de-Bretagne
262,0 Sarthe
264,9 Pincé
267,4 Pincé – Précigné
272,6 Viaduc des Barbitons
273,2 Morannes
279,4 Le Porage zu Étriché
283,2 Étriché
287,7 Tiercé
292,7 Le Vieux-Briollay
293,0 Loir
296,2 Saint-Sylvain
301,4 Écouflant
302,0 nach Angers-Saint-Serge
302,4 Autoroute A11
Bahnstrecke Loudun–Angers
305,8 Angers-Maître-École
von Tours
306,259
341,524
ab hier Kilometrierung über Tours
342,4
343 Angers-Saint-Laud
nach Nantes–Saint-Nazaire

Die Bahnstrecke Le Mans–Angers ist eine französische Eisenbahnstrecke von 95 km Länge. Sie ist eine zweigleisige, elektrifizierte Hauptstrecke, die von Le Mans über Sablé-sur-Sarthe nach Angers führt; sie ist Teil der Verbindung ParisNantes. Sie liegt vollständig in der Region Pays de la Loire.

Sie wurde 1863 durch die Compagnie des chemins de fer de l'Ouest eröffnet.

Bei dem Infrastrukturbetreiber SNCF Réseau wird sie unter der Nummer 450000 geführt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ursprünge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfang 1855 wurden mehrere Eisenbahngesellschaften zu den Chemins de fer de l’Ouest (Ouest) zusammengeschlossen. Die Genehmigung dazu wurde per Erlass am 7. April erteilt, zusammen mit der Genehmigung und der Auflage, mehrere Strecken zu errichten. Als achte Linie in der Liste wurde eine Zweigstrecke von Le Mans nach Angers aufgezählt. Da aber bereits zwei Jahre vorher die Chemin de fer de Paris à Orléans (PO) eine Konzession für (Paris–) Tours–Angers–Nantes mit elfjähriger Konkurrenzschutzklausel erhalten hatte, wurde zusätzlich die Auflage erteilt, diese Verbindung erst 1864 in Betrieb zu nehmen.[1][2]

Die Ouest trat daraufhin in Verhandlungen ein, um diese Beschränkung aufheben zu lassen. Darüber wurde 1857 Einigkeit erzielt.[3]

Le Mans–Sablé[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Genehmigung für die Trasse von Le Mans nach Sablé erfolgte am 31. März 1858. Im Frühjahr 1860 begann die Gesellschaft mit den 2,2 Mio. Francs umfassenden Bauarbeiten. Sie umfassten umfangreiche Einschnitte bei Le Mans (134 000 m3), bei Noyen (300 000 m3) und vor Sablé (360 000 m3); einige Brücken über Flüsse und Täler, insbesondere über die Sarthe (mehrfach), deren Seitenkanal und die Vègre und ihr Tal; sowie Bahnhöfe in Voivres, La Suze, Noyen, Avoise, Juigné und dem provisorischen Endpunkt in Sablé.[3]

Die Bauwerke wurden 1861 fertiggestellt, die ersten 48 km von Le Mans bis Sablé wurden am 23. März 1863 eröffnet.[3]

Sablé–Angers[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von Sablé nach Angers waren nur einige Kilometer bereits genehmigt, die gesamte Trasse wurde 1861 angenommen. Beginnend am Ende 1861, auf ganzer Strecke 1862, wurden die Arbeiten durchgeführt. Die wichtigsten Bauwerke waren das Viadukt von Sablé und das über den Loir, der Rest der Strecke war eher einfach zu trassieren. Bahnhöfe wurden in PincéPrécigné, in Morannes, Étriché, Tiercé, Saint-Sylvain und Écouflant eingerichtet. Als Endbahnhof wurde Angers-Maître-École vor der Einmündung in die Strecke der PO eingerichtet. Dieser 47 km lange Abschnitt und damit die gesamte Strecke wurde am 7. Dezember 1863 in Betrieb genommen.[4]

Elektrifizierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Strecke wird seit 16. September 1983 elektrisch betreiben. Im Knoten Le Mans, der bereits in den 1930er-Jahren mit Gleichstrom erreicht wurde, bis km 215,028 wurde sie mit 1500 V Gleichstrom ausgerüstet, von dort ab mit 25 kV 50 Hz Wechselstrom.[5]

Streckenbeschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zug in Le Mans, um 1909
Nahverkehrszug in Sablé

Diese zweigleisige Strecke ist recht vorteilhaft trassiert, die Steigungen überschreiten nicht 6 ‰ und die Radien zwischen 1000 und 2000 m erlauben hohe Geschwindigkeiten.

Die Strecke beginnt im Bahnhof Le Mans, den sie nach Nordwesten verlässt. In einer langen Linkskurve wendet sie sich nach Südwesten und schneidet auf einer Hochfläche einige Schleifen der Sarthe ab. Sie durchquert den Bahnhof von Voivres und quert die Sarthe kurz vor dem Bahnhof von La Suze. Nun wendet sich die Strecke nach Westen und quert kurz vor Noyen die Sarthe erneut. Weiter in Richtung Westen, unterquert sie die Autoroute A11 („La Océane“, Paris–Nantes), passiert den geschlossenen Bahnhof von Avoise, quert die Vègre mit dem Viaduc de la Gaudine und durchläuft den ehemaligen Bahnhof von Juigné-sur-Sarthe. Dahinter trifft der Anschluss von der LGV Bretagne-Pays de la Loire („Virgule de Sablé“) auf die Strecke, die sich jetzt in südöstliche Richtung wendet und den Bahnhof von Sablé-sur-Sarthe erreicht.[3]

Zweisystem-Triebzug der Baureihe Z 9600 in Écouflant
Ein TGV durchfährt Angers-Maître-École
Ein TGV nach Paris in Angers-Saint-Laud

Hinter Sablé führt die Strecke nach Süden und wechselt auf einem Viadukt auf die linke Seite der Sarthe, um die Hügel am rechten Flussufer zu umgehen. Die Linie führt durch den geschlossenen Bahnhof Pincé – Précigné, denjenigen von Morannes, Étriché, Tiercé und Vieux-Briollay, bevor die den Loir überschreitet. Die Strecke weicht einem Feuchtgebiet leicht nach Osten aus, durchquert den alten Bahnhof von Saint-Sylvain – Briollay vor demjenigen von Écouflant. Nach einer erneuten Unterquerung der Autobahn A 11 erreicht sie Angers-Maître-École, der heutzutage dem Regionalverkehr dient. Dahinter trifft sie auf die Bahnstrecke Tours–Saint-Nazaire, auf der der Fernbahnhof Angers-Saint-Laud erreicht wird.[4]

Ausrüstung und Geschwindigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Strecke ist mit dem Block automatique lumineux (BAL), der Contrôle de vitesse par balises (KVB) und GSM-R ausgerüstet.[6] [7] [8]

TGV dürfen mit den folgenden Geschwindigkeiten in Richtung Süden fahren:[9]

Von (Strecken-km) Bis (Strecken-km) Höchstgeschwindigkeit (km/h)
Le Mans 220,4 160
220,4 261,8 220
261,8 282,9 210
282,9 294,2 220
294,2 295,4 160
295,4 301,5 190
301,5 Angers 150

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dieser Strecke sind TGV Atlantique von Paris-Montparnasse nach Nantes, nach Le Croisic und nach Les Sables-d’Olonne, sowie Regionalverkehr des TER Pays de la Loire und Güterverkehr unterwegs.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • François et Maguy Palau, « 6.4 Le Mans-Sablé : 23 mars 1863 », « 6.27 Sablé-Angers : 7 décembre 1863 », in: Le rail en France : le second Empire, tome 2 (1858-1863), édition Palau, Paris, mai 2001 ISBN 2-950-94212-1, S. 205

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ligne du Mans à Angers-Maître-École – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bulletin des lois de l'Empire Français XI, 5, 292 (1855), S. 818–828, Imprimerie Impériale, Paris - „Mitteilungsblatt des französischen Reiches, Reihe XI, 5, 292 von 1855, S. 818ff“, abgerufen am 1. April 2017.
  2. Décret impérial qui approuve la convention passée, les 2 février et 6 avril 1855, entre le ministre de l'Agriculture, du Commerce et des Travaux publics, et les Compagnies du chemin de fer de Paris à Saint-Germain, de Paris à Rouen, etc vom 7. April 1855, Bulletin des lois de l'Empire Français XI, 6,313, (1855), S. 57–58, Imprimerie Impériale, Paris, „Mitteilungsblatt des französischen Reiches, Reihe XI, 6, 313 von 1855, S. 58f: Genehmigung der Verträge vom 2. Februar und 6. April zwischen dem ...“, abgerufen am 1. April 2017
  3. a b c d Palau 2001, S. 185
  4. a b Palau 2001, S. 218
  5. Zeitschrift Chemins de fer (fr), éditée par l'AFAC, Nr. 393, Dezember 1988, S. 265.
  6. Document de référence du réseau ferré national, horaire de service 2014, annexe 6.6 - SNCF-Netzreferenz zum Fahrplan 2014, Anhang 6.6
  7. Document de référence du réseau ferré national, horaire de service 2014, annexe 6.7 - SNCF-Netzreferenz zum Fahrplan 2014, Anhang 6.7
  8. Document de référence du réseau ferré national, horaire de service 2014, annexe 6.8 - SNCF-Netzreferenz zum Fahrplan 2014, Anhang 6.8
  9. Renseignements techniques SNCF/RFF, version de janvier 2013 - Geschwindigkeitsübersicht der SNCF/RFF von Januar 2013