Bahnstrecke Suceava–Roman

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Suceava–Roman
Bahnhof in Roman
Bahnhof in Roman
Strecke der Bahnstrecke Suceava–Roman
Kursbuchstrecke (CFR):500
Streckenlänge:103,31 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:25 kV 50 Hz ~
von Czernowitz
449,355 Suceava Nord
nach Gura Humorului
ehem. Grenze Österreich/Rumänien
446,901 Suceava
441,477 Lisaura
438,659 Văratec
432,010 Verești
nach Botoșani
425,356 Bănești Suceava
Suceava
419,079 Liteni
413,750 Corni
von Fălticeni
407,438 Dolhasca
402,300 Probota
396,997 Lespezi
392 Lunca Siretului
von Târgu Neamț
386,189 Pașcani
nach Iași
383,900 Pașcani Triaj
379,133 Stolniceni
375,343 Muncel
370,980 Mogoșești
365,573 Hălăucești
361,248 Mircești
354,118 Săbăoani
von Buhăiești
346,045 Roman
nach Galați/Bukarest

Die Bahnstrecke Suceava–Roman ist eine Hauptbahn in Rumänien. Sie verläuft im Nordosten des Landes durch die Moldau.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bahnhof Suceava Nord (früher Itzkany)
Bahnhof Suceava (früher Burdujeni)

Am 1. September 1866 ging in Österreich-Ungarn die Bahnlinie von Lemberg nach Czernowitz in Betrieb.[1] Sie wurde von der Lemberg-Czernowitz-Eisenbahn-Gesellschaft betrieben. Diese erhielt am 15. Mai 1867 die Konzession für die Weiterführung der Bahn bis Suceava an der damaligen österreichisch-rumänischen Grenze.

Auf rumänischer Seite wurde zur gleichen Zeit intensiv mit dem Aufbau eines Eisenbahnnetzes begonnen. Geplant war unter anderem eine Verbindung von der österreichischen Grenze über die Donauhäfen in Galați und Brăila bis Bukarest. Hierfür erhielt der Generaldirektor der Lemberg-Czernowitz-Eisenbahn, Viktor Ofenheim, 1867 einen Vorvertrag. Zur gleichen Zeit bewarb sich jedoch auch ein anderes Konsortium unter dem deutsch-jüdischen Unternehmer Bethel Henry Strousberg für den Bau. Letztlich entschied die rumänische Regierung 1868, den größten Teil der zu bauenden Strecken (Bahnstrecke Bukarest–Galați–Roman) an Strousberg zu vergeben. Die Lemberg-Czernowitz-Eisenbahn verfügte durch die bereits vorhandenen Bahnlinien in der Bukowina über die besseren logistischen Voraussetzungen im Norden Rumäniens und erhielt den Zuschlag für die Trasse von Suceava nach Roman mit der Anschlussbahn von Pașcani nach Iași (deutsch Jassy).[2] Wegen der Ausweitung ihres Netzes benannte sich die Lemberg-Czernowitz-Eisenbahn 1868 in „K. k. priv. Lemberg-Czernowitz-Jassy-Eisenbahngesellschaft“ um.[3] Am 15. Dezember 1869 wurde die Strecke von Suceava nach Roman eröffnet. Zusammen mit der nahezu gleichzeitigen Inbetriebnahme der Linie von Czernowitz nach Suceava verfügte Rumänien nunmehr über eine Verbindung seines Bahnnetzes mit dem Ausland.[2] Die österreichisch-rumänische Grenze lag zwischen den Bahnhöfen Itzkany (rumänisch Ițcani, heute Bahnhof Suceava Nord) und Burdujeni (heute Bahnhof Suceava). Ițcani und Burdujeni sind heute Stadtteile von Suceava.

Trotz ihrer Bedeutung blieb die Strecke durch die schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen in der Bukowina und im Norden der Moldau zunächst defizitär. Auf österreichischer Seite wurde von 1872 bis 1875 eine Zwangsverwaltung über die Strecke verhängt. In den Jahren 1888/1889 wurde das rumänische, 1889–1894 auch das österreichische Teilstück gegen entsprechende Ausgleichszahlungen verstaatlicht; der Betrieb erfolgte nunmehr durch die k.k. österreichische Staatsbahnen bzw. die Căile Ferate Române.[3]

Als Ergebnis des Ersten Weltkrieges gelangte die Bukowina an Rumänien; seitdem liegt die gesamte hier beschriebene Bahnstrecke auf rumänischen Territorium.

In den Jahren 1972 bis 1975 erfolgte der zweigleisige Ausbau.[4]

Aktuelle Situation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die gesamte Strecke ist zweigleisig und mit Wechselstrom (25 kV, 50 Hz) elektrifiziert. Sie ist Teil der wichtigen Nord-Süd-Verbindung von Suceava nach Bukarest und sowohl vom Personen- als auch vom Güterverkehr stark frequentiert.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Vervollständigung des österreichischen Eisenbahnnetzes im Jahre 1866. In: Österreichische Revue. Jg. 5, Heft 3, März 1867, ZDB-ID 513623-4, S. 67–109, hier S. 70.
  2. a b Lothar Maier: Rumänien auf dem Weg zur Unabhängigkeitserklärung 1866–1877. Schein und Wirklichkeit liberaler Verfassung und staatlicher Souveränität (= Südosteuropäische Arbeiten. Band 88). Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 1989, ISBN 3-486-55171-X, S. 170–185, (Zugleich: Heidelberg, Universität, Habilitations-Schrift, 1985).
  3. a b Victor von Röll (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. Band 7: Kronenbreite – Personentarife. 2., vollständig neu bearbeitete Auflage. Urban & Schwarzenberg, Berlin u. a. 1915, S. 96–97.
  4. Double tracks. (Memento vom 19. März 2012 im Internet Archive) Website der CFR, abgerufen am 30. April 2009