Bahnstrecke Tallinn–Viljandi

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Tallinn–Viljandi
Strecke der Bahnstrecke Tallinn–Viljandi
Streckenlänge:Schmalspur:[1] 145,8 km
Spurweite:bis 1971/73: 750 mm
1520 mm
Höchstgeschwindigkeit:120 km/h
0,0 Tallinn-Balti jaam
vom Hafen in Põhja-Tallinn
nach Paldiski
nach Narva
3,0 Infrastrukturgrenze
4,1 Tallinn-Väike
von Narva
7,1 Liiva
Valdeku
13,0 Männiku (früher Bhf.)
17,3 Saku (früher Bhf.)
Kasemetsa
24,7 Kiisa
Roobuka
Vilivere
33,0 Kohila
39,6 Lohu (früher Bhf.)
45,6 Hagudi (früher Bhf.)
54,7 Rapla
nach Virtsu
61,3 Keava (früher Bhf.)
71,9 Lelle
nach Pärnu
81,1 Käru
91,1 Kolu (früher Bhf.)
von Tamsalu
98,0 Türi
Taikse
108,8 Kärevere (früher Bhf.)
115,1 Ollepa
119,7 Võhma
129,3 Olustvere (früher Bhf.)
138,3 Sürgavere
150,6 Viljandi
nach Mõisaküla

Quellen: [1]

Die Bahnstrecke Tallinn–Viljandi ist eine estnische Bahnstrecke. Sie hat die russische Spurbreite von 1520 mm und ist nicht elektrifiziert. Betreiber und Eigentümer der Strecke ist das Unternehmen Edelaraudtee.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Strecke wurde 1901 als Schmalspurstrecke mit einer Spurweite von 750 mm eröffnet.

Zwischen 1971 und 1973 erfolgte der Umbau der Strecke auf die Breitspur von 1520 mm. In dem Zusammenhang wurde die Verlängerung nach Mõisaküla stillgelegt.[2]

Eisenbahnunfall zwischen Võhma und Olustvere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 21. Oktober 1936 ereignete sich um 11:34 Uhr zwischen Võhma und Olustvere an der Navesti-Kurve ein schweres Zugunglück. Die Dampflokomotive Sk-155 entgleiste aufgrund zu hoher Geschwindigkeit und stürzte mit dem Personenzug einen vier Meter hohen Damm hinunter. Der Güterwagen hinter der Lokomotive fiel auf diese und wurde zerstört. Der folgende Personenwagen 2. Klasse stürzte auf die Seite und die beiden weiteren Personenwagen der 3. Klasse blieben seitlich am Damm stecken.

Beim Unfall wurde der Lokomotivführer Herbert Jaanson getötet, sein Heizer Voldemar Rosenberg kam mit dem Leben davon. Die Fahrgäste des Zuges erlitten teilweise ganz leichte Verletzungen.

An der Unfallstelle steht heute ein Gedenkstein.[3][4]

Betrieb heute[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 1. Januar 2014 wird der Schienenpersonennahverkehr von Elron betrieben. Es fahren täglich fünf Zugpaare. Ein Zugpaar fährt als Express. Die Fahrzeit auf der Strecke von Tallinn nach Viljandi beträgt etwa zwei Stunden. Zwischen Tallinn und Türi bzw. zwischen Tallinn und Rapla verkehren weitere Züge.

Durch Ausbauten sind zwischen Lelle und Viljandi Geschwindigkeiten bis zu 120 km/h möglich, auf der restlichen Strecke bis zu 100 km/h.

Auf dem 28 km langen Abschnitt zwischen Lelle und Türi wurde 2020 der gesamte alte Oberbau ersetzt. Der Ausbau ermöglicht Reisezügen eine Geschwindigkeit von bis zu 120 km/h.[5] Dadurch dauert eine Fahrt von Tallinn nach Viljandi weniger als eine Stunde und 55 Minuten.[6]

Die Bahnhöfe Liiva, Kohila, Rapla, Türi, Võhma und Viljandi sind für den Schienengüterverkehr geöffnet.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Verein Mitteleuropäischer Eisenbahnverwaltungen (Hrsg.): Stationsverzeichnis der Eisenbahnen Europas. (früher Dr. KOCHs Stationsverzeichnis). 52. Auflage. Barthol & Co., Berlin-Wilmersdorf 1939.
  2. est-train.ertas.eu zur Strecke
  3. Olustvere jaam. histrodamus.ee, Juni 1914, abgerufen am 2. Oktober 2018 (estnisch).
  4. Kodumaa sõnumed. In: Välis-Eesti. Nr. 11. Tallinn 13. November 1936, S. 323, 327 (estnisch).
  5. Dario Cavegn: Edelaraudtee to reconstruct 28 km of railway along Lelle-Türi section. In: err.ee. 18. Februar 2019, abgerufen am 1. Juli 2022 (englisch).
  6. Aili Vahtla: Passenger rail service between Lelle, Viljandi restored. In: err.ee. Abgerufen am 1. Juli 2022 (englisch).