Bahnstrecke Tarragona–Valencia

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Tarragona–Valencia
Talgozug am Bahnhof L’Aldea - Amposta - Tortosa
Talgozug am Bahnhof L’Aldea - Amposta - Tortosa
Strecke der Bahnstrecke Tarragona–Valencia
Streckennummer:600 (Spurwechselanlage La Boella/Tarragona–Valencia Estació del Nord)

620 (L’Aldea - Amposta - Tortosa–Tortosa)
630 (Tarragona–Port Aventura)

640 (Spurwechselanlage La Boella–Camp de Taragona)
Streckenlänge:299,7 km
Spurweite:1668 mm (Iberische Spur)
Stromsystem:3 kV =
Stromsystem:25 kV, 50 Hz ~
Höchstgeschwindigkeit:220 km/h
Weitere Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
(Camp de Tarragona–Spurwechselanlage La Boella)
(Castellón–Valencia - La Fuente de San Luis) (Dreischienengleis)
SFS von Barcelona
520,9
Camp de Tarragona
SFS nach/von Madrid
Francolí
A-27
Strecke von Barcelona
275,6
103,5
Tarragona
Spurwechselanlage La Boella
Francolí
A-7
94,3 Vila-seca
AP-7
Strecke nach Lleida Pirineus
265,6 Port Aventura
263,6 Salou bis 2020
257,1 Cambrils bis 2020
AP-7
A-7
242,2 Cambrils seit 2020
A-7
251,1 Montroig
243,0 L’Hospitalet de l’Infant bis 2020
227,3 L’Hospitalet de l’Infant seit 2020
236,3 Vandellós
207,3 L’Ametlla de Mar
195,9 L’Ampolla - el Perelló
190,7 Camarles - Deltebre
185,2
205,6
L’Aldea - Amposta - Tortosa
AP-7
199,0 Campredó
192,5 Tortosa
Ebro
ehem. Strecke nach La Puebla de Híjar
184,4 Mianes
178,4 Santa Barbara
Ebro
162,5 Ulldecona - Alcanar - La Sénia
Grenze Katalonien/Valencia
AP-7
146,8 Vinaròs
140,8 Benicarló - Peníscola
AP-7
127,5 Santa Magdalena de Pulpis
119,1 Alcalà de Xivert
AP-7
105,1 Torreblanca
90,8 Oropesa del Mar
82,1 Benicàssim
Port de Castellón
75,6 Les Palmes
ehem. Trasse bis 2000
Castellón bis 2000
69,2 Castellón[Anm. 1] seit 2000
95,1 Almassora
62,2 Vila-real
58,0 Burriana - Alquerías del Niño Perdido
51,6 Nules - La Vilavella
47,9 Moncofa
43,0 Xilxes
41,0 La Llosa
38,9 Almenara
34,8 Les Valls
29,2 Sagunto
Strategische Bahn, geplant nach/von
Santander, in Betrieb: Zaragoza
Port de Sagunt
22,5 Puçol
18,8 El Puig
15,2 Massalfassar
13,7 Albuixech
11,9 Roca-Cúper
5,4 Valencia - Cabanyal
3,8 Valencia - La Fuente de San Luis[Anm. 2]
Strecke von / nach Silla
Strecken von Madrid, Alicante
Valencia Joaquín Sorolla
0,0 Valencia Estació del Nord

  1. Beginn Dreischienengleis (1435/1668 mm)
  2. Ende Dreischienengleis, Überleitung auf die SFS nach Madrid und nach Valencia Joaquín Sorolla

Die Bahnstrecke Tarragona–Valencia ist eine elektrifizierte, teilweise breitspurige Bahnstrecke in Spanien. Betreiber ist das staatliche spanische Eisenbahninfrastrukturunternehmen Adif. Die Strecke ist Bestandteil des Corredor Mediterráneo (Mittelmeerkorridor).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mitte der 1850er Jahre begannen die Planungen einer Eisenbahnstrecke, die in der Nähe des Mittelmeers vorbeiführen sollte. Für die Planung und den Bau zeichnete sich die Bahngesellschaft Sociedad de los Ferrocarriles de Almansa á Valencia y Tarragona verantwortlich. Größere Unstimmigkeiten bestanden zunächst im Streckenverlauf um Tortosa, da Forderungen bestanden, die Stadt an die neue Verkehrsverbindung anzuschließen.[1] Die Anbindung Tortosas wurde schließlich gebaut, bedeutete jedoch einen großen Umweg durch das Tal des Ebro. Nach zahlreichen Teileröffnungen war die komplette Bahnstrecke, mit der Inbetriebnahme der Ebroquerung bei Tortosa, ab 1868 komplett befahrbar. Im Jahre 1973 erfolgte die Elektrifizierung mit 3 kV Gleichspannung.

Seit ihrer Eröffnung hat die Strecke eine große Bedeutung im Fernverkehr zwischen Valencia und Barcelona und wird seit Jahren ausgebaut und modernisiert. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit wurde teilweise auf 220 km/h erhöht. Im Zuge des Streckenausbaus wurden einige Teilstücke durch Neubauabschnitte ersetzt. 1996 ging die Variante del Ebro in Betrieb, die mit einer neuen Ebro-Hochbrücke bei Amposta[2] den bisherigen Umweg über Tortosa überflüssig machte. Tortosa ist seitdem nur noch als Stichstrecke mit der heutigen Hauptbahn über den Bahnhof L’Aldea – Amposta – Tortosa verbunden.[3] Im Jahr 2000 wurde im Stadtgebiet Castellóns die oberirdische Eisenbahntrasse aufgelassen und durch eine weiter östlich verlaufende Tunnelstrecke ersetzt. Die alte Bahntrasse wurde durch eine Durchgangsstraße überbaut, auf dem alten Bahnhofsgelände entstand der Plaça d’Espanya mit Wohnhäuser, Warenhaus und einem Park. Das historische Bahnhofsgebäude wurde in den Platz integriert, komplett restauriert und in den Ursprungszustand zurückversetzt.[4]

Eröffnungsdatum[5] Streckenabschnitt
20. April 1862 ValenciaSagunto
24. August 1862 Sagunto–Nulles
26. Dezember 1862 Nulles–Castellón
19. November 1863 Castellón–Benicàssim
12. März 1865 Benicàssim–Ulldecona
AmpostaTarragona
19. März 1867 Ulldecona–Las Ventallas
08. Mai 1867 Tortosa–Amposta
24. Dezember 1867 Las Ventallas–Tortosa (rechtes Ebroufer)
21. Juni 1868 Ebrobrücke in Tortosa
13. Januar 2020 Camp de Tarragona–Vandellòs

Zwischen Valencia und Castellón wurde ein Streckengleis mit einer dritten Schiene ausgerüstet. Damit ist dieser Abschnitt auch mit Regelspurzügen befahrbar. Seit 2018 ist Castellón vom Süden an das AVE-Hochgeschwindigkeitsnetz angeschlossen. Im Januar 2020 wurde die Neubaustrecke Variante de Vandellos eröffnet, die umfangreiche Änderungen im Nordabschnitt der Bahnstrecke zur Folge hatte. Die ursprüngliche Trasse zwischen Vandellos und Port Aventura wurde stillgelegt, als Ersatz wurden auf der Neubaustrecke zwei neue Bahnhöfe eingerichtet, die sich allerdings außerhalb der Ortszentren befinden. Ferner verlor der Bahnhof Tarragona seine Funktion als Halt für die Euromed-Schnellzüge. Diese halten nun am Hochgeschwindigkeitsbahnhof Camp de Tarragona.[6][7][8]

Betrieb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Strecke wird von Fern- und Regionalverkehrszügen befahren. Einzelne AVE-Hochgeschwindigkeitszüge verkehren zwischen Castelló nach Madrid über Valencia, zwischen Barcelona und Valencia wird die gesamte Strecke durch Euromed-Schnellzüge bedient, die größtenteils nach Alicante weiterfahren. Mit Eröffnung der Neubaustrecke zwischen Camp de Tarragona und Vandellòs fahren die Euromed-Züge nun über den Hochgeschwindigkeitsbahnhof Camp de Tarragona, der Bahnhof Tarragona wird nicht mehr angefahren. Mit dem Neubauabschnitt wird seit Februar 2020 ebenfalls ein tägliches Avant-Schnellzugpaar zwischen Barcelona und Tortosa angeboten, dass die Reisezeit zwischen beiden Reisezielen um 50 Minuten, verkürzt.[9] Weitere Fernzüge sind die Talgos von Barcelona-França nach Sevilla und Alicante. Im Regionalverkehr bestehen im nördlichen Abschnitt Verbindungen zwischen Barcelona, Tarragona, Tortosa, Ulldecona und Port Aventura. Der Südabschnitt wird durch die Linie C-6 der Cercanías Valencia (S-Bahn Valencia) zwischen Castelló und Valencia bedient.

Planungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gegenwärtig werden zwischen Valencia und Castellón beide Streckengleise auf Dreischienengleise umgebaut.[10] Mittelfristig soll die Trasse komplett umgerüstet werden, langfristig ist die Umstellung auf Normalspur vorgesehen; als letzte Verbindung nach Norden bleibt die Strecke über Teruel nach Zaragoza noch so lange wie nötig breitspurig.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Konsortium von Bombardier und Thales erhielt im März 2015 den Auftrag, die Strecke zwischen Valencia und Vandellós mit ETCS Level 1 auszurüsten. Der Auftragswert beträgt 29,6 Millionen Euro.[11][12]

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Almansa á Valencia y Tarragona (AVT) Compañía del Ferrocarril de Almansa á Valencia y Tarragona. spanishrailway.com, abgerufen am 27. Februar 2020 (spanisch).
  2. El nuevo puente sobre el Ebro tiene un espectacular vano de 92 metros. (PDF) vialibre-ffe.com, abgerufen am 27. Februar 2020 (spanisch).
  3. El Viaducto de Tortosa. historiastren.blogspot.com, abgerufen am 27. Februar 2020 (spanisch).
  4. 20 años de la nueva estación de tren de Castelló. elperiodicomediterraneo.com, abgerufen am 27. Februar 2020 (spanisch).
  5. Cronología básica del ferrocarril español de vía ancha. (PDF) docutren.com, abgerufen am 27. Februar 2020 (spanisch).
  6. Luces y sombras del nuevo tramo del corredor del Mediterráneo. lavanguardia.com, abgerufen am 27. Februar 2020 (spanisch).
  7. Adif ejecuta las últimas actuaciones en la infraestructura para la puesta en servicio de la nueva variante Vandellós-Tarragona. prensa.adif.es, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Januar 2020; abgerufen am 27. Februar 2020 (spanisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/prensa.adif.es
  8. Tarragona dice adiós al Euromed. diaridetarragona.com, abgerufen am 27. Februar 2020 (spanisch).
  9. Nuevo servicio Avant de ancho variable entre Barcelona y Tortosa. rodalies.gencat.cat, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Februar 2020; abgerufen am 27. Februar 2020 (spanisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/rodalies.gencat.cat
  10. Catálogo de las Restricciones de Capacidad en la RFIG. (PDF) adif.es, abgerufen am 27. Februar 2020 (spanisch).
  11. Intelligence market. In: Railway Gazette International. Band 171, Nr. 4, 2015, S. 16 f. (railwaygazette.com).
  12. Thales and Bombardier to Deliver Latest Rail Control Contract for the Mediterranean Corridor in Spain. Thales, 16. Juni 2016, abgerufen am 17. Juni 2016 (englisch).