Banter Kirche

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Banter Kirche

Die evangelisch-lutherische Banter Kirche ist ein Kirchengebäude im Wilhelmshavener Stadtteil Bant. Die Kirchengemeinde Bant gehört zum Kirchenkreis Friesland-Wilhelmshaven der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg.

Baugeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Banter Kirche ist in den Jahren 1899 bis 1900 errichtet worden. Die Entwürfe zum Bau der neogotischen Hallenkirche stammen von dem Oldenburger Baurat Ludwig Freese. Am 7. Juni 1899 wurde der Grundstein gelegt, die Einweihung erfolgte am 20. Dezember 1900. Bei einem Bombenangriff am 15. Oktober 1944 wurde das Gotteshaus schwer beschädigt. Die Beseitigung der Kriegsschäden dauerte bis 1953.[1]

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Orgelprospekt mit Rückpositiv der Banter Kirche

Kanzel, Taufbecken und Bänke haben die Zerstörung überstanden und stehen unter Denkmalschutz.

Fenster[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kirchenfenster entwarf der Delmenhorster Kirchenmaler Hermann Oetken (1909–1998).[2] Sie wurden 1952 (Fenster im Altarraum), 1955 (Apostelfenster) und 1957 (Prophetenfenster, Fenster mit Mose und David) eingebaut.[3][4]

Altar[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das verloren gegangene Altarretabel mit Schnitzarbeiten von Modelltischler Röver aus Bant stammte von dem Oldenburger Tischlermeister Börjes. Der erhalten gebliebene Steinsockel ist 1978 durch einen Altar aus Sandstein ersetzt worden.[1][4]

Kanzel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kanzel wurde hergestellt vom Tischlermeister Freudenthal aus Bant. Die Schnitzereien fertigte – wie bei dem einstigen Altarretabel – Modelltischler Röver.[1][4]

Taufstein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Taufstein stammt aus der Erbauungszeit der Kirche. Im Jahre 1968 wurde die Schale vertieft, und der Bremerhavener Künstler Gerhard Olbrich gestaltete den Deckel aus Bronze neu. Der Griff zeigt die Taufe Jesu durch Johannes.[4]

Orgel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 35-registrige Orgel wurde 1953 von der Firma Alfred Führer (Wilhelmshaven) gebaut. Die Disposition haben Alfred Führer und Georg Hackstette (Kantor von 1917 bis 1963) gemeinsam entworfen.[5][6][7][8][4]

Glocken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Den für den Neubau der Banter Kirche von der Glockengießerei Otto in Hemelingen gegossenen drei Glocken[9][10] waren folgende Bibelworte, die die Banter Kirchenglocken bis heute tragen, gewidmet (Lukas 2, 14):

  • große Glocke: Ehre sei Gott in der Höhe,
  • mittlere Glocke: Friede auf Erden,
  • kleine Glocke: Und den Menschen ein Wohlgefallen.

Den ersten Glocken war nur ein „kurzes Leben beschieden“, sie mussten 1917 für Kriegszwecke abgeliefert werden.
Auch die 1925 von Glockengießerei Christian Stoermer aus Erfurt als Ersatz hergestellten Glocken läuteten nur kurze Zeit in Bant, sie waren im II. Weltkrieg (1940) abzugeben.
Nur die kleine Glocke hat die Kriegsjahre überstanden, sie konnte 1947 vom Glockenfriedhof in Hamburg zurückgeholt werden.
1962 wurde das Geläut mit zwei Glocken, die von der Glockengießerei Rincker in Sinn gegossen wurden, wieder vervollständigt.[11][4]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans-Bernd Rödiger, Waldemar Reinhardt: Friesische Kirchen. Band 4: Rüstringen, Friesische Wehde, Butjadingen, Stedingen und Stadt Wilhelmshaven. Verlag C. L. Mettcker & Söhne, Jever 1982, DNB 880476478, S. 25 ff.
  • Ursula Plote und Ursula Aljets (verantwortl.): 100 Jahre Banter Kirche. Hrsg.: Gemeindekirchenrat der ev.-luth. Kirchengemeinde Bant. Brune Druck- und Verlags-GmbH, Wilhelmshaven 1999.
  • Ursula Aljets und der Arbeitskreis Banter Geschichte: ZeitSPRÜNGE – Wilhelmshaven-Bant. Sutton Verlag, Erfurt 2004, ISBN 3-89702-646-5, S. 22 f.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Banter Kirche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Ursula Aljets: Eine Kirche im gotischen Stil, solide und ohne Luxus. In: Plote & Aljets: 100 Jahre Banter Kirche, S. 23 ff.
  2. Achim Knöfel, Reinhard Rittner: 100 Jahre Kirchenmaler Hermann Oetken 1909–1998. In: Oldenburger Jahrbuch, Band 109, Isensee-Verlag, Oldenburg 2009, ISBN 978-389995-669-6, S. 61 ff. (Digitale Bibliothek, abgerufen am 28. März 2019).
  3. Rainer Ewald: Die Fenster der Banter Kirche. In: Plote & Aljets: 100 Jahre Banter Kirche, S. 37 ff.
  4. a b c d e f Rundgang durch die Banter Kirche (Memento vom 4. Oktober 2018 im Internet Archive), abgerufen am 30. März 2019.
  5. Ingrid Sturm: Die Orgeln der Banter Kirche. In: Plote & Aljets: 100 Jahre Banter Kirche, S. 43 ff.
  6. Die Orgeln der Banter Kirche. Abgerufen am 2. Januar 2022.
  7. Wilhelmshaven-Bant – Ev.-luth. Banter Kirche. In: Orgeln im Oldenburger Land. Abgerufen am 30. November 2022.
  8. Wilhelmshaven-Bant, Evangelisch-Lutherische Kirche. In: de Orgelsite. Abgerufen am 12. Dezember 2022 (niederländisch).
  9. Gerhard Reinhold: Otto-Glocken. Familien- und Firmengeschichte der Glockengießerdynastie Otto. Selbstverlag, Essen 2019, ISBN 978-3-00-063109-2, S. 588, insbesondere Seite 510.
  10. Gerhard Reinhold: Kirchenglocken – christliches Weltkulturerbe, dargestellt am Beispiel der Glockengießer Otto, Hemelingen/Bremen. Nijmegen/NL 2019, S. 556, insbesondere S. 476, urn:nbn:nl:ui:22-2066/204770 (Dissertation an der Radboud Universiteit Nijmegen).
  11. Ursula Aljets: Die Glocken der Banter Kirche. In: Plote & Aljets: 100 Jahre Banter Kirche, S. 48 f.

Koordinaten: 53° 31′ 16,3″ N, 8° 5′ 56,8″ O