Barbarossahöhle

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Barbarossahöhle

Gipslappen (2005)
Gipslappen (2005)

Gipslappen (2005)

Lage: Kyffhäuser, Deutschland
Geographische
Lage:
51° 22′ 31″ N, 11° 2′ 12″ OKoordinaten: 51° 22′ 31″ N, 11° 2′ 12″ O
Barbarossahöhle (Thüringen)
Barbarossahöhle (Thüringen)
Geologie: Anhydrit (Werra-Folge)
Typ: hypogene Schichtgrenzhöhle (Schlotte Wimmelburger Typs)
Entdeckung: 1865
Schauhöhle seit: 1866
Beleuchtung: elektrisch (seit 1895)
Gesamtlänge: 1100 Meter
Länge des Schau-
höhlenbereiches:
800 Meter
Mittlere jährliche Besucherzahl: 65.000
Besucher aktuell: 70.000 (2016)[1]
Besonderheiten: • Gipslappen
• Alabasteraugen
• Schlangengips
Website: barbarossahoehle.de

Die Barbarossahöhle ist eine von zwei zugänglichen Anhydrithöhlen auf der Welt und die einzige Anhydrit-Schauhöhle Westeuropas (Die andere ist die Kungurskaja-Eishöhle im russischen Kreis Perm im Westural). Sie ist eine Schlotte im Anhydrit (Ca-Sulfat-Mineral) im Kyffhäuser bei Rottleben (Thüringen). Die Höhle umfasst weite Hohlräume, Grotten und Seen. Der Anhydrit wandelt sich durch die Luftfeuchtigkeit in der Höhle oberflächlich zu Gips um und nimmt dabei an Volumen zu. Die so entstehenden Gipsschichten lösen sich allmählich vom Untergrund ab und hängen ähnlich wie abfallende Tapeten an den Decken und Wänden der unterirdischen Hohlräume. Sie werden als Gipslappen bezeichnet.[2]:33 Die Lufttemperatur beträgt 10 °C, die Wassertemperatur 8,5 °C. Es besteht eine hydraulische Verbindung zum Arensbrunnen.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Barbarossahöhle wurde am 20. Dezember 1865 beim Vortrieb eines Stollens für den Kupferschieferbergbau entdeckt und 1866 als Schauhöhle mit dem Namen Falkenburger Höhle ausgebaut und eröffnet. Bereits 1866 wurde sie in Barbarossahöhle umbenannt, als der Fürstlich Schwarzburg-Rudolstädtische Bergmeister zu Könitz Friedrich Herthum (1828–1882) diesen Namen auf dem von ihm gezeichneten Grubenriss verwendete. Ab 1868 fand der Name Barbarossahöhle Eingang in die Literatur, als Herthum die erste Publikation über die Höhle veröffentlichte.[2]:17[4] Sie hat eine Grundfläche von etwa 15.000 m². Für Besucher interessant sind die durch den Gipsgehalt grün schimmernden unterirdischen Seen sowie der sogenannte Tisch und Stuhl von Barbarossa.

Kyffhäusersage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ihre Lage im Kyffhäusergebirge begründet ihre Verbindung zur Barbarossasage. Der Sage nach soll Kaiser Friedrich I. Barbarossa in einem unterirdischen Schloss solange schlafen, bis Deutschland geeint ist. Sein Bart wächst um einen runden Tisch. Bis jetzt reicht er zweimal herum, doch wenn er die dritte Runde beendet hat, beginnt das Ende der Welt oder Barbarossa wacht auf und beginnt seine Herrschaft erneut. Und es heißt, bis dahin werde kein guter Kaiser mehr kommen.

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Brettspiel Barbarossa und die Rätselmeister greift die Sage um die Höhle als Spielthema auf.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Günter Behm-Blancke: Höhlen Heiligtümer Kannibalen. Ein archäologischer Tatsachenbericht aus dem Kyffhäuser. Dingsda-Verlag, Querfurt/Leipzig 2005, ISBN 3-928498-86-X.
  • Michael K. Brust: Die Barbarossahöhle im Kyffhäuser. Ein Rückblick auf die 150-jährige Geschichte einer Schauhöhle. ARTE Fakt Verlagsanstalt, Kyffhäuserland 2015, ISBN 978-3-937364-30-8.
  • Janina Baumbauer: Die Barbarossahöhle in Rottleben im Kyffhäuserland. (= Naturdenkmalführer; 1) Schnell & Steiner, Regensburg 2018, ISBN 9783795471163.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Barbarossahöhle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Barbarossas unterirdisches Reich. In: nnz-online.de. Abgerufen am 17. Mai 2016.
  2. a b Michael K. Brust: Die Barbarossahöhle im Kyffhäuser. ARTE Fakt Verlagsanstalt, Kyffhäuserland 2015, ISBN 978-3-937364-30-8
  3. brunnen: Naturschutzgebiet Pfanne/Pfannenspring. In: karstwanderweg.de. Abgerufen am 28. November 2018.
  4. Friedrich Herthum: Die Barbarossahöhle bei Frankenhausen am südlichen Rande des Kyffhäuser-Gebirges in ihren interessanten geologischen Erscheinungen beleuchtet. Wartig, Leipzig 1868 (16 S.).