BeMobility

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Logo des Forschungsprojekts BeMobility
Ausstellungs- und Erprobungsort von BeMobility am Gasometer Schöneberg in Berlin

BeMobility (BerlinelektroMobil) ist ein interdisziplinäres Forschungsprojekt zur Integration von Elektro- und Hybridfahrzeugen in den Öffentlichen Verkehr der Modellregion Berlin/Potsdam. BeMobility ist weltweit eines der wenigen Projekte, die innerstädtische Elektromobilität als Verknüpfung von alternativem Antrieb und kollektiver Nutzung erproben. Konzepte dieser Art sind zentral für eine Verkehrswende.

Projektbezeichnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Projektbezeichnung ist eine Anlehnung an den Namen der Social-Marketing-Kampagne Be Berlin. Zum besseren Verständnis wurde die Langfassung „BerlinelektroMobil“ als Untertitel hinzugefügt.

Förderrahmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Projekt findet im Rahmen der Modellregion Elektromobilität Berlin-Potsdam statt.[1][2] Es wird unter anderem mit Finanzmitteln aus dem Konjunkturpaket II des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) gefördert. Die Projektkoordination liegt bei der Nationalen Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW).

Projektinhalte und -ziele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ziel des Projektes ist die Erprobung von Elektrofahrzeugen als Bestandteil des öffentlichen Verkehrssystems. Dabei werden zum einen elektrische Carsharing-Autos der Deutschen Bahn (e-Flinkster), zum anderen aber auch Pedelecs (e-Call a Bike) eingesetzt.[3][4] Bis 2011 sollen insgesamt 40 Elektroautos und 50 Pedelecs zum Einsatz kommen. Zudem werden auch Hybridelektroautos des Typs Toyota Prius in der bisher noch nicht frei verkäuflichen Prius Plug-In-Variante eingesetzt.[5][6] Da der Preis und die Technik elektrischer Straßenfahrzeuge bislang kaum mit herkömmlichen Privatfahrzeugen konkurrieren kann, besteht das Ziel darin, zunächst im öffentlichen Verkehrsverbund erste Erfahrungen mit der Ladeinfrastruktur, dem Verleihsystem und dem Nutzerverhalten zu gewinnen.[7][8] Die Integration in den ÖV soll durch Informations- und Buchungshilfen erleichtert werden. Testnutzer haben die Möglichkeit, die Elektroautos im Carsharing der Deutschen Bahn probezufahren.[9] Die Testnutzer können sich online anmelden. 500 Nutzer werden bis 2011 zu ihren Einstellungen und Fahreindrücken befragt. Von Juni bis September 2011 wurde ein neues Angebot – die Mobilitätskarte Berlin elektroMobil – getestet, mit der ÖPNV, Flinkster-Carsharing und Call-a-Bike-Stadtrad gemeinsam nutzbar waren.[10]

Projektpartner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mini E des Partners Vattenfall an einer Schnellladestation auf dem Campus der TU Berlin[11]

Das Spektrum der Projektpartner reicht von den Energieunternehmen RWE,[12] Solon und Vattenfall[13] über die Vermittler und Zulieferer Bosch, Contipark,[14] HaCon[15] und VBB[16] bis zu den Verkehrsunternehmen der Deutschen Bahn.[17] Die sozialwissenschaftliche und technologische Begleitforschung übernehmen das Innovationszentrum für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel (InnoZ)[18] unter der Leitung von Andreas Knie sowie das DAI-Labor[19] an der TU Berlin.

Bemerkenswert ist, dass mit RWE und Vattenfall zwei Unternehmen kooperieren, die miteinander im direkten Wettbewerb stehen.

Ergebnisse und Weiterentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis zum vorläufigen Projektende wurden 39 Elektrofahrzeuge an 17 Carsharing-Station angeboten, die insgesamt etwa 2.850 Mal ausgeliehen wurden und knapp 200.000 Kilometer zurücklegten. Eine Weiterführung als BeMobility 2.0 begann im Dezember 2011.[20] Ein neuer Projektschwerpunkt ist hierbei der Einbezug von Elektroautos in ein kleinräumiges intelligentes Stromnetz, dem Micro Smart Grid, am Gasometer Schöneberg.[21][22][23] Das Vorhaben soll im Kontext der Energiewende den Einsatz der Elektrofahrzeuge als Speicher für erneuerbare Energie untersuchen.[24][25] Am 12. Oktober 2012 wurde das elektrische Faltauto Hiriko Citycar vorgestellt, das im Rahmen des Projekts für den Carsharing-Einsatz vorbereitet wird.[26] Die Mobilitätskarte BahnCard 25 mobil plus ist ebenfalls ein Ergebnis von BeMobility.[27][28]

Standort[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit Sommer 2010 ist die sogenannte Plattform elektroMobilität im Retortenhaus am Gasometer Schöneberg in Betrieb.[29][30] Am 12. November 2010 stattete der Minister für Wissenschaft und Technologie der Volksrepublik China, Wan Gang, im Beisein von Staatssekretär Rainer Bomba der Erprobungsplattform einen Besuch ab.[31][32] Im Oktober 2011 war Shōichirō Toyoda, Gründer des Unternehmens Toyota, zu Besuch.[33]

Am 16. März 2012 wurde auf dem EUREF-Campus am Gasometer Schöneberg das Micro Smart Grid eingeweiht.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Thomas Becks, Rik De Doncker, Ludwig Karg, Christian Rehtanz, Andreas-Michael Reinhardt, Jan-Olaf Willums: BeMobility. In: (dies.): Wegweiser Elektromobilität. VDE Verlag, Berlin/Offenbach 2010, ISBN 978-3-8007-3280-7, S. 124f.
  • Deutsche Bahn zum Projekt BeMobility. (PDF; 0,2 MB) In: Neue Mobilität – Das Magazin vom Bundesverband eMobilität, Nr. 2, 2011, S. 26–27.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. ↑ Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung: Modellregion Berlin/Potsdam (Memento vom 26. November 2010 im Internet Archive)
  2. ↑ fav.de: Modellregion Berlin-Potsdam (Memento vom 1. Juni 2011 im Internet Archive; PDF; 2,06 MB), Merkblatt des Forschungs- und Anwendungsverbunds Verkehrssystemtechnik Berlin
  3. ↑ Jürgen Flauger, Eberhard Krummheuer: Pilotprojekt – Bahn mischt mit bei Elektroautos. In: Handelsblatt, 18. Dezember 2009
  4. ↑ „BeMobility“: Elektrisch mobil in Berlin. oekonews.at, 23. Februar 2010
  5. ↑ Peter Neumann: Mit der Elektro-Limousine durch Berlin. In: Berliner Zeitung, 6. Juli 2010
  6. ↑ Bernd Dohrmann: Toyota Prius Plug-in im Test, Artikel auf autohaus.de vom 21. Juli 2010
  7. ↑ Thomas Fülling: BeMobility - Mit Zug und Elektroauto ökologisch ans Ziel, Artikel aus der Berliner Morgenpost vom 17. Dezember 2009
  8. ↑ Von der Straße auf die Schiene. In: Der Tagesspiegel, 18. Dezember 2009
  9. ↑ Projekt BeMobility - Deutsche Bahn sucht Testkunden für Elektrofahrzeuge in Berlin DB-Presseinformation vom 15. September 2010
  10. ↑ bemobility.de: Mobilitätskarte Berlin elektroMobil (Memento vom 29. Mai 2011 im Internet Archive)
  11. ↑ vattenfall.de: Die emissionsfreie Mobilität der Zukunft mit MINI E (Memento vom 24. Februar 2013 im Internet Archive)
  12. ↑ rwe-mobility.com: Elektromobilität als Teil des öffentlichen Verkehrs (Memento vom 4. Oktober 2010 im Internet Archive)
  13. ↑ vattenfall.de: Modellregion Elektromobilität – Berlin: BeMobility (Memento vom 23. April 2012 im Internet Archive)
  14. ↑ BeMobility Contipark (Memento vom 1. August 2012 im Webarchiv archive.today)
  15. ↑ BeMobility verbindet Elektrofahrzeuge mit öffentlichen Verkehrsmitteln im Raum Berlin. (Memento des Originals vom 1. Oktober 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hacon.de HaCon, Meldung vom Dezember 2010
  16. ↑ vbbonline.de: Der VBB unterstützt „BeMobility“-Projekt (Memento vom 5. November 2011 im Internet Archive)
  17. ↑ Die Deutsche Bahn macht Berlin elektrisch Mobil – mit Elektroautos DB-Konzern
  18. ↑ innoz.de: BeMobility - Elektromobilität in Berlin (Memento vom 14. September 2010 im Internet Archive)
  19. ↑ BeMobility DAI-Labor
  20. ↑ Peter Neumann: Unter Strom, in: Berliner Zeitung. Artikel vom 11. Dezember 2011
  21. ↑ Innovationszentrum für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel: BeMobility für weitere zwei Jahre gefördert - InnoZ in tragender Rolle. Presseinformation. In: bemobility.de. 23. Mai 2012, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 29. Oktober 2021.@1@2Vorlage:Toter Link/www.bemobility.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  22. ↑ Jean Pierre Bassenge: Sonne tanken. (Memento des Originals vom 8. Juni 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.berliner-zeitung.de In: Berliner Zeitung, 30. Mai 2012.
  23. ↑ Weert Canzler, Andreas Knie: Schlaue Netze – Wie die Energie- und Verkehrswende gelingt. oekom, München 2013, ISBN 978-3-86581-440-1, S. 57.
  24. ↑ Henrik Mortsiefer: Berlin testet intelligentes Stromnetz. In: Der Tagesspiegel, 17. März 2012.
  25. ↑ Bundesverband eMobilität: Berlin – Micro Smart Grid im Test (Memento vom 23. März 2012 im Internet Archive)
  26. ↑ deutschebahn.com: Projekt BeMobility 2.0 ist Partner des Projektes Hiriko Citycars (Memento vom 24. April 2013 im Internet Archive)
  27. ↑ deutschebahn.com: Vier Vorteile auf einer Karte: BahnCard 25 mobil plus (Memento vom 10. Dezember 2012 im Internet Archive)
  28. ↑ Presseveranstaltung zum Start der BahnCard 25 mobil plus bemobility.de, 7. Dezember 2012.
  29. ↑ Deutsche Bahn AG will BeMobility-Projektwerkstatt im Frühsommer starten. In: e-mobility-21.de. 13. März 2010, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. Oktober 2018; abgerufen am 29. Oktober 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.e-mobility-21.de
  30. ↑ bemobility.de: Die drei Funktionen der Plattform elektroMobilität (Memento vom 7. September 2011 im Internet Archive)
  31. ↑ Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung: Bundesverkehrsminister trifft chinesischen Minister Wan Gang (Memento vom 19. November 2010 im Internet Archive)
  32. ↑ DB Bewegtbild: Hoher Besuch bei BeMobility. In: deutschebahn.com. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. Oktober 2010; abgerufen am 29. Oktober 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/bewegtbild.deutschebahn.com
  33. ↑ Deutschlands schnellste Städte. In: Wirtschaftswoche, 4. November 2011
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