Beddelhausen

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Beddelhausen
Koordinaten: 51° 0′ N, 8° 29′ OKoordinaten: 51° 0′ 0″ N, 8° 29′ 23″ O
Höhe: 359 (350–560) m
Fläche: 8,16 km²
Einwohner: 429 (30. Jun. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 53 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1975
Postleitzahl: 57319
Vorwahl: 02755
Rundbogenbrücke in Beddelhausen
Rundbogenbrücke in Beddelhausen

Beddelhausen (mundartlich Berrelhause) ist ein Dorf im Kreis Siegen-Wittgenstein und zugleich seit der kommunalen Neugliederung im Jahre 1975 ein Stadtteil der Stadt Bad Berleburg. Das Dorf hat heute etwa 430 Einwohner. Beddelhausen gehört zur evangelischen Kirchengemeinde Elsoff.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beddelhausen liegt am östlichen Rand des Gemeindegebiets, 12 Kilometer von der Kernstadt entfernt. Beddelhausen liegt in der an dieser Stelle recht breiten Ederaue, die das Rothaargebirge durchquert, in einer Höhe von 350–560 Metern über Normalnull. Die Ortschaft erstreckt sich über beide Seiten der Eder. Höchster Berg Beddelhausens ist die Kalmbracht.

Nachbarorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kapelle in Beddelhausen

Urkundliches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Beddelhausen als Bedelenhusen im Jahre 1059.[2] Die Schreibweise des Ortsnamens variierte im Laufe der Jahrhunderte. Der Name Beddelhausen könnte möglicherweise auf den Personennamen Bedilo zurückgehen. Der Ort gehörte zur Vogtei Elsoff. Im Gegensatz zu einigen anderen Wittgensteiner Ortschaften war Beddelhausen seit seiner Gründung vermutlich durchgängig von Menschen besiedelt. 1391 wird ein Heinrich von Beddelnhusen erwähnt, der Anteile an einem Gut in Niederallendorf besessen hat. Die Ortschaft gehörte seit 1538 zum Hause Richstein und somit zu deren Gerichtsbarkeit. Die Kapelle wird erstmals 1553 erwähnt. 1662 gehört der Ort zur Vogtei Elsoff und zum Amt Richstein. Ab dem Jahr 1819 ist Beddelhausen ein Teil des Schultheißenbezirkes Schwarzenau. 1845 erfolgt die Zuteilung zum Amt Arfeld.

Eisenbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. April 1911 wurde das Teilstück Hatzfeld–Arfeld der Bahnstrecke Bad Berleburg–Allendorf eröffnet. Diese wurde genutzt bis zur Stilllegung am 29. Mai 1981. Bei Bahnkilometer 17,0 in der Nähe des Lindenhöfer Baches befand sich ab August 1944 eine Ergänzungsstelle, welche für die Produktion der Rakete V2 (Vergeltungswaffe 2) genutzt wurde. Hier war ein Kran über die Schienen montiert worden, der für den Umschlag der einzelnen Raketenteile diente.

Neugliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Januar 1975 verlor der Ort durch die kommunale Neugliederung im Rahmen des Sauerland/Paderborn-Gesetzes seine Eigenständigkeit und wurde ein Teil der Stadt Bad Berleburg.[3]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Entwicklung Jahr Einwohner

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1961 464
1970 463
1974 489
2011 505
2017 431
2021 450
2023 429
Die Zahlen von 1961 (6. Juni) und 1970 (27. Mai) entstammen den Volkszählungsergebnissen.[3]
[4] 1974, Quelle ab 2011:[5] 2017 zum 31. Dezember des Jahres. 2021 zum 31. August des Jahres.[1]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sehenswürdigkeiten in Beddelhausen sind unter anderem die aus dem 19. Jahrhundert stammende Rundbogenbrücke sowie die evangelische Dorfkirche aus dem 13. Jahrhundert. Südlich der alten Ederbrücke befindet sich im alten Gemeindesteinbruch des Ortes der als Nationales Geotop ausgezeichnete Kieselschiefer-Steinbruch.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bedelenhusen 1059 – Beddelhausen 2009. Ein Bilderbogen der Ortschaft Beddelhausen anlässlich der 950-Jahrfeier. Hrsg. vom Heimatverein Beddelhausen e.V., 2009.
  • Günther Wrede: Territorialgeschichte der Grafschaft Wittgenstein. N. G. Elwertsche Verlagsbuchhandlung, Marburg 1927.
  • Eberhard Bauer: Zwei Bilder aus dem unteren Edertal. In: Wittgenstein. Blätter des Wittgensteiner Heimatvereins. 1967, Heft 4, S. 151–153.
  • Julius Büscher: Ein Wittgensteiner Lebensretter im Jahre 1820 (Betr. Gottschalk). In: Das schöne Wittgenstein. 1928, Heft 3/4, S. 147.
  • Fritz Krämer: Der Elsoffer Bauernkrieg. Ein Beitrag zur Geschichte der Dörfer Alertshausen, Beddelhausen und Elsoff (1721–1729). In: Wittgenstein. Blätter des Wittgensteiner Heimatvereins. 1968, Heft 1, S. 45–56; Heft 2, S. 58–80; Heft 3, S. 145–163.
  • Jochen Karl Mehldau: Bauernhöfe in Beddelhausen 1566–1875. In: Wittgenstein. Blätter des Wittgensteiner Heimatvereins. 2008, Heft 3, S. 105–110; Heft 4, S. 140–158.
  • Hans Pez: Zur Geschichte von Beddelhausen. In: Das schöne Wittgenstein. 1930, Heft 2, S. 72–77.
  • Matthias Piecha: Die Kieselschieferfalten bei Beddelhausen – ein Nationaler Geotop im Wittgensteiner Land. In: Wittgenstein. Blätter des Wittgensteiner Heimatvereins. 2006, Heft 4, S. 145–148.
  • Gustav Schneider: Eine Brandkatastrophe in Beddelhausen. In: Wittgenstein. Blätter des Wittgensteiner Heimatvereins. 1991, Heft 4, S. 151–153.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Einwohnerzahlen 2023. (PDF) Stadt Bad Berleburg, abgerufen am 28. Juli 2023.
  2. Günther Wrede: Territorialgeschichte der Grafschaft Wittgenstein. N. G. Elwertsche Verlagsbuchhandlung, Marburg 1927, S. 130.
  3. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 337.
  4. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 138.
  5. Zahlen, Daten, Fakten – Stadt Bad Berleburg