Ben Russell

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Ben Russell bei der Preisverleihung der Berlinale 2024, um die Schultern eine Kufiya gelegt

Ben Russell (* 1976 in Springfield, Massachusetts) ist ein US-amerikanischer experimenteller Filmemacher.[1]

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Russell studierte von 1994 bis 1998 an der Brown University und erlangte den BA für Kunst und Semiotik. Anschließend hielt sich Russell mit dem Friedenscorps in Suriname auf. Auf dieser Erfahrung basiert der Film Let Each One Go Where He May (2009). 2003 absolvierte er den MFA für Film und Video an The School of the Art Institute of Chicago. Bis 2011 war Russell Assistenzprofessor an der University of Illinois at Chicago. Aus der Zusammenarbeit von Russell mit dem Filmemacher Ben Rivers resultierten die Filme A Spell to Ward Off the Darkness (2013) und der experimentelle Kurzfilm The Rare Event (2018).[2]

Bei der Preisverleihung der Berlinale 2024 erhob Russell im Zusammenhang mit dem Krieg in Israel und Gaza Genozid-Vorwürfe gegen Israel. Den vorangegangenen Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ließ Russell unerwähnt. Der Grünen-Politiker Konstantin von Notz bezeichnete das als Täter-Opfer-Umkehr.[3] Die Äußerungen Russells – sowie ähnliche Positionierungen weiterer Preisträger – lösten Antisemitismusvorwürfe aus.[4]

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1998–2000: The Death of Abraham Lincoln (in Three Parts)
  • 2000: Daumë
  • 2002: The Breathers-In
  • 2002: the quarry
  • 2002: Terra Incognita
  • 2003: The Tawny
  • 2004: Extra Terrestrial (co-directed w/Robert Rhyne)
  • 2004: The Ataraxians (co-directed w/Sabine Gruffat)
  • 2004: Last Days
  • 2005: The Twenty-One Lives of Billy the Kid
  • 2005: The Red and the Blue Gods
  • 2005: Black and White Trypps Number One
  • 2006: Black and White Trypps Number Two
  • 2007: Black and White Trypps Number Three
  • 2008: Black and White Trypps Number Four
  • 2008: Trypps #5 (Dubai)
  • 2008: Workers Leaving the Factory (Dubai)
  • 2009: Let Each One Go Where He May
  • 2009: Rock Me Amadeus by Falco via Kardinal by Otto Muehl
  • 2024: Direct Action

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ben Russell – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ben Russell. In: documenta 14, daybook, abgerufen am 14. Juli 2019.
  2. Ben Russell. (Memento vom 10. Juli 2011 im Internet Archive) In: dimeshow.com, 2009, abgerufen am 14. Juli 2019 (englisch).
  3. Filmfestspiele – „Untragbare Relativierung“: Kritik an einseitiger Solidarisierung mit Palästinensern bei Berlinale-Preisgala. In: Deutschlandfunk. 25. Februar 2024, abgerufen am 26. Februar 2024.
  4. t-online, dpa: Nach Preisverleihung. Antisemitismusvorwürfe erschüttern Berlinale. Nach der Preisverleihung wurden am Sonntag Vorwürfe laut. Hintergrund ist ein Auftritt des Filmemachers Ben Russell, der Genozid-Vorwürfe gegen Israel erhob. In: T-Online. 26. Februar 2024, abgerufen am 26. Februar 2024.