Benutzer:Atticus F./Entwurf

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Film
Titel Spieler ohne Skrupel
Originaltitel The Gambler
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1974
Länge 111 Minuten
Stab
Regie Karel Reisz
Drehbuch James Toback
Produktion Irwin Winkler

Robert Chartoff

Musik Jerry Fielding
Kamera Vctor J. Kemper
Schnitt Roger Spottiswoode
Besetzung

Spieler ohne Skrupel (Originaltitel: The Gambler) ist ein Filmdrama aus dem Jahr 1974, der von Karel Reisz gedreht wurde und auf dem Drehbuch von James Toback basiert. James Caan, Paul Sorvino und Lauren Hutton spielen die Hauprollen. Toback schrieb die Geschichte, in dem er auf seine eigene Erfahrung als Spiellehrer und seine Leidenschaft zum Glücksspiel zurückgriff. James Caan erhielt für die Rolle eine Golden Globe-Nominierung.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Axel Freed ist ein Harvard-Professor für Englische Literatur und Schrifststeller, der unter Spielsucht leidet, die er nach und nach nicht mehr unter Kontrolle behält. Im Unterricht inspiriert Freed seine Studenten mit der Interpretation von Fyodor Dostoevskys Werken, während er im Privaten von der schönen Billie umgarnt und von der seiner Familie - seiner Mutter Naomi, eine Ärztin, und seinem Großvater, ein wohlhabender Geschäftsmann - bewundert.

Unbesonnenes Spielen hat jedoch zu hohen Schulden bei Freed geführt, von denen weder seine Familie noch seine Freundin etwas wissen. Sein Buchmacher Hips mag den Professor zwar, doch er droht mit ernsthaften Konsequenzen, falls er nicht bezahlt wird. Als Billi davon erfährt, dass er bei 44.000 $ in der Kreide steht, fragt sie nach der Weisheit ihrer Versicherung, Freed erzählt ihr mit Zuversicht, dass sie seine Lebensgefahr lieben würde, auch "die Möglichkeit von Blut".

Der passionierte Spieler erhält 44.000 $ von seiner sterbenden Mutter.


Produktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Literaturadaption ist das berühmteste Beispiel in der Filmgeschichte, in dem die subjektive Kamera benutzt wird. Der gesamte Film wird fast ausschließlich aus der Sicht von Philip Marlowe erzählt. Dies ist unüblich, denn die klassische Erzählweise in nahezu jedem Film ist auktorial. Die neutrale Kamera ist weder an räumliche noch an zeitliche Beschränkungen gebunden, während die subjektive Kameraposition dem Publikum das Geschehen auf der Leinwand durchgängig aus dem Blickwinkel eines Protagonisten suggeriert. Das Prinzip wird nur zweimal durchbrochen, als Marlowe am Anfang und am Ende des Films aus neutraler Perspektive das Publikum anspricht anspricht, wobei er direkt in die Kamera blickt. So setzt er den Rahmen für die in einer Rückblende erzählten Geschichte. Damit wir die subjektive optische Sicht äußerst streng eingehalten, im Gegensatz z.B. zu einem anderen Versuch zu selben Zeit, Die schwarze Natter mit Humphrey Bogart aus dem Jahr 1947, in dem die Geschichte nur in der ersten halben Stunde ausschließlich aus der subjektiven Sicht eines entflohenen Sträflings erzählt wird, der sich dann einer Gesichtsoperation unterzieht. Daraufhin erzählt der Film wieder in der neutralen Perspektive. In "die Dame im See" gibt es aber immer wieder Reflexionsmomente, die den Hauptdarsteller Robert Montgomery zeigen, indem er in verschiedene Situationen in eine Spiegel blickt.

Das Experiment mit der subjektiven Kamera in "Die Dame im See" und in Das unbekannte Gesicht gilt allgemein als gescheitert. Diese Erzählweise hat sich nicht durchgesetzt, da die durchgängige Perspektive einer subjektiven Kamera offensichtlichn technischen, psyiologischen und psychologischen Gründen entgegensteht. Das Blickfeld der Kamera funktioniert nicht wie das menschliche Auge und der starre Blick nimmt alles vor der Kamera gleichwertig aus, denn die Kamera kann keine Emotionen zeigen und dementsprechend gelangweilt, freudig oder trauig reagieren. Vor allem in Hinblick auf den Vergleich mit dem Ich-Erzähler eines Romans werden filmische Unzulänglichkeiten deutlich. In der Literatur beschreibt der Ich-Erzähler die Wahrnehmung de Ereignisse und stellt dar, wie er das Gesehene verarbeitet, wodurch eine Interpretation der Diegese vorgenommen wird. Die Kamera hingegen zeichnet vollkommen neutral auf. Dennoch gibt es Experimente, in denen die subjektive Kamera durchaus erfolgreich eingesetzt wurde, z.B. die Kafkaverfilmung Die Verwandlung aus dem Jahr 1975 oder der mexikanische Spielfilm Intimitäten in einem Badezimmeraus dem Jahr 1989. [1]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

MGM kaufte die Rechte für Chandlers Roman für 35.000 $. [2] Bei einem Budget von 1.026.000 € machte der Film laut MGM records macht der Film knapp 600.000 $ Gewinn.

In Deutschland erschien der Film erst am 18. Oktober 1977 im Fernsehen.

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schon The New York Times kritisierte im Erscheinungsjahr desselben Jahres, dass die Technik der subjektiven Kamera nicht funktioniert [3]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kamp, Werner/Rüsel, Manfred: Vom Umgang mit Film. Cornelsen: Berlin 1998, S. 100-104.
  2. SCREEN NEWS.: Oberon and Corvin Will Star at Universal Special to THE NEW YORK TIMES.. New York Times (1923-Current file) [New York, N.Y] 21 Feb 1945: 12.
  3. The New York Times. Film review, January 24, 1947. Last accessed: December 29, 2007.
  4. Atticus F./Entwurf im Lexikon des internationalen Films