Benutzer:Chief tin cloud/Hardtop (Automobilbauform)

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 Info: Karosseriebereich - schwierig. Es gibt Hardtop für das Dach. Zweifelhaft, ob Artikel für Automobilbauform Hardtop sinnvoll.

Ein Hardtop (wörtlich: Hartes Dach) ist ein Automobil mit festem Dach, nicht durchgehender oder ganz fehlender B-Säule und rahmenlosen Scheiben in den Türen.

Herkunft des Begriffs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ursprung der Bezeichnung geht auf die späten vierziger Jahre zurück, als General Motors diese Karosserievariante, zunächst als Coupé, auf den Markt brachte. Der optische Eindruck dieser ersten Hardtop-Modelle entsprach in der Tat dem eines Cabriolets mit aufgesetztem festem Dach. Mitte der 1960er Jahre verstärkten einige US-Hersteller diesen Eindruck noch indem sie im Dach Kanten

Definition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Varianten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hardtop Coupé, auch Faux-Cabriolet genannt.
  • Hardtop Sedan, zweitürig
  • Hardtop Sedan, viertürig, vierfenstrig
  • Hardtop Sedan, viertürig, sechsfenstrig
  • Hardtop Station Wagon, zweitürig
  • Hardtop Station Wagon, viertürig

ist die englische Bezeichnung für ein festes Dach auf Fahrzeugen. Es wird unterschieden zwischen abnehmbaren Zusatzdächern für Cabriolets, eben solchen für Pick-Ups (auch Aufsatz genannt). Diese Hardtops können bei Bedarf auf das Fahrzeug montiert und bei Nichtgebrauch an geeigneter Stelle gelagert werden. Im US-amerikanischen Sprachgebrauch definiert der Ausdruck in der Regel ein nicht abnehmbares Dach an Personenwagen ohne B-Säule.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Vorläufer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sage 24 CV (1906) mit Sommer- und Winterkarosserie (links)

Die frühesten Vorläufer der Hardtops sind Fahrzeuge mit Sommer- und Winterkarosserie, welche bis in die 1910er Jahre verwendet wurden. Solche meist luxuriöse Automobile wurden mit je einem offenen Aufbau für den Sommer und einem geschlossenen für den Winter gebaut. Jeweils im Frühling und im Herbst wurde die Karosserie getauscht; größere Vertretungen boten die Lagerung des nicht benötigten Aufbaus an und führten auch Wartung und Umbau durch. Ein rarer Vertreter dieser Fahrzeuge ist der Sage 24CV von 1906 im Nationalen Automobilmuseum in Mülhausen (Sammlung Schlumpf)

Eines der ersten Hardtops im modernen Sinn wurde 1917 von der J. B. Judkins Company in Sterling Diners (Massachusetts, USA) auf dem Fahrgestell eines Packard Twin Six Modell 3-35 vorgestellt. Die „Transformable“ genannte, siebensitzige Karosserie hatte ein festes Dach, die Seitenscheiben waren versenkbar und die je zwei mittleren Dachstützen auf jeder Seite ließen sich herausnehmen und unter dem Rücksitz verstauen. 1918 folgte eine dreitürige Version (mit einer mittleren Türe auf der Fahrerseite, also rechts) auf dem kürzeren Fahrgestell des Twin Six 3-25. Packard nahm diesen Typ sogar in seinen Sonderkatalog für Spezialkarosserien auf (Karosserie Nr. 532, Basispreis US$ 5050). Eine zweitürige Version, genannt „Touring Sedan“ hatte sogar schon Einzelsitze vorn. Sie kostete ab US$ 4080.[1] Das Ford Modell T war als Coupelet einer der ersten Serienwagen mit einem solchen Dach. Es wurde Ende 1916 eingeführt (der Vorgänger hatte ein Faltverdeck). Das Dach war nicht abnehmbar; die nicht versenkbaren Seitenscheiben wurden ausgehängt und in einem Fach unter dem Boden verstaut. Das Fahrzeug kostete mit US$ 505[2] exakt ein Zehntel der Judkins-Transformable auf dem kurzen Packard-Fahrgestell.

White's Permanent Top[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die George White Buggy Company in Rock Island (Illinois) war einer der Hersteller solcher Dächer. Das White's Permanent Top war für den Ford Modell T Roadster und Touring erhältlich. Dieses Dach wurde allerdings fest montiert. Die mit Mohair ausgeschlagene Konstruktion bestand aus dem Dach selber sowie abnehmbaren Türen und Seitenscheiben aus Glas. Im Winter entsprach der Wetterschutz somit annähernd jenem eines Sedan, im Sommer konnten die Seitenscheiben entfernt und die originalen Türen eingesetzt werden.[3] Damit kann man diese Fahrzeuge mi einiger Berechtigung auch als Vorläufer der Automobilbauform Hardtop ansehen.

"Pillarless" Design an einem von Vanvooren karrossierten Hispano-Suiza Type K.6 (1937)
Facel Véga Excellence EX2 (1961-1962)

"Pillarless"-Konstruktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die französischen Spezialbetriebe Carrosserie Repusseau und Carrosserie Vanvooren entwickelten gemeinsam ein Scharnier- und Türschlosssystem für Viertürer das ganz ohne B-Säule auskam. Die vorderen Türen waren vorne, die hinteren hinten angeschlagen. Der Schliessmechanismus war in den Türen angebracht und riegelte die Türen sowohl gegen den Schweller wie gegen das verstärkte Dach ab. Dafür waren Türen mit Fensterrahmen erforderlich um die Riegel zu kaschieren, die Dachkonstruktion war aber eindeutig ein Hardtop. Vanvooren baute verschiedene "Pillarless"-Sonderkarosserien, unter anderem für Bugatti, Delage, Hispano-Suiza oder Rolls-Royce. Andere Karosseriebauer verwendeten diese Technik unter Lizenz.[4][5]

Für den 1958 vorgestellten Facel-Véga Excellence wurde eine Variante entwickelt welche die Türen nur unten verriegelte, sodass das Auto mit ramenlosen Seitenscheiben und damit auch sichtbar als Hardtop Sedan gebaut werden konnte. Zumindest bei den ersten ausgelieferten Exemplaren konnte es indes vorkommen, dass Türen während der Fahrt aufsprangen.

Chrysler Town & Country[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hardtop-Boom nach dem Zweiten Weltkrieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dieses Hardtop imitierte ein Cabriolet-Verdeck. Mit dem optionalen Vinylbezug war der Effekt noch ausgeprägter.

Besonders in den USA und Japan dient Hardtop als Bezeichnung für Coupés, Limousinen und in einigen Fällen auch für Kombis ohne B-Säule (Hardtop Coupe, Hardtop Sedan bzw. Hardtop Station Wagon).

In Europa war neben der Bezeichnung Faux Cabriolet auch Hardtop-Coupé gebräuchlich. So gab es beispielsweise den Ford P7 neben der Limousinen-Variante als Coupé und mit geänderter Dachform als Hardtop-Coupé. Als die Hardtop-Versionen gegen Ende der siebziger Jahre aus der Mode kamen – neue Sicherheitsanforderungen waren ohne B-Säule nur schwer zu erfüllen – und die Modelle wieder B-Säulen erhielten, sprach das Marketing eine Zeit lang gerne vom sogenannten Pillared Hardtop, also vom Hardtop-Modell mit B-Säule.

Das Kaschieren der B-Säule durch Blenden oder schwarze Folie ist heute weit verbreitet. Hier geht es weniger darum, ein Hardtop vorzutäuschen als ein harmonisches, dynamisches Gesamtbild hervorzurufen

Sonderformen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stellvertretend für zahlreiche Kleinstfahrzeuge bis zum Smart: Paul Arzens "L'Œuf électrique" (das elektrische Ei) aus Aluminium und Plexiglas (1942)

"Falsche" Hardtops[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Japan werden sogenannte Hardtoplimousinen als sportliche Ableger von herkömmlichen Mittelklasselimousinen vermarktet. Diese verfügen über rahmenlose Seitenscheiben, eine abgedeckte B-Säule und eine meist flachere Dachlinie als die reguläre Limousine.

Eine Sonderform bzw. Weiterentwicklung stellt das sogenannte Retractable Hardtop dar. Dieses ist fest mit dem Fahrzeug verbunden und in mehreren Teilen einklappbar.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hugo Pfau: The Coachbuilt Packard. Dalton-Watson Ltd. London/Motorbooks International, Minneapolis 1973, ISBN 0-901564-10-9 (englisch).
  • Beverly Rae Kimes (Hrsg.) und Henry Austin Clark jr.: The Standard Catalogue of American Cars 1805–1942. 2. Auflage, Krause Publications, Iola WI 54990, USA 1985, ISBN 0-87341-111-0 (englisch).
  • Chris Halla: Dreamboats & Milestones: Cars of the '50s. 1981, Tab Books, Inc. Blue Ridge Summit PA, Modern Automotive Series, ISBN 0-8306-2065-6 (pbk).
  • Consumer’s Guide (Herausgeber): Automobiles of the '50s. Publications International, 1993, ISBN 0-7853-0110-0 (Englisch).
  • Consumer’s Guide (Herausgeber): American Cars of the 1950s. Publications International, 2005, ISBN 1-4127-1156-8 (Englisch).
  • Consumer’s Guide (Herausgeber): American Cars of the 1960s. Publications International, 2005, ISBN 1-4127-1159-2 (Englisch).
  • Rasmussen, Henry: Decade of Dazzle - Fifties Stylish American Cars. Motorbooks International, 1987, ISBN 0-87938-249-X (hdc).
  • Gunnell, John: Standard Catalog of American Muscle Cars 1960-1972. (Taschenbuch); Kruse Publication Inc., 10. Oktober 2006, ISBN 0-89689-433-9 (Englisch).
  • Piet Olyslager: American Cars of the 1940s. The Olyslager Auto Library (1972; reprinted 1973), ISBN 0-7232-1465-4.
  • Piet Olyslager: American Cars of the 1950s. The Olyslager Auto Library (1973; reprinted 1978), ISBN 0-7232-1707-6.
  • Tad Burness: American Car Spotter’s Guide, 1940–65. Motorbooks International, ISBN 0-87938-057-8 (englisch).
  • Tad Burness: American Car Spotter’s Guide, 1966–80. Motorbooks International, ISBN 0-87938-102-7 (englisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Pfau: The Coachbuilt Packard, S. 134–135.
  2. Kimes (1985), S. 556.
  3. american-automobiles.com: White Automobile & George White Buggy Co.
  4. Francois Vanaret: Carrosserie Repusseau
  5. Francois Vanaret: Carrosserie Vanvooren