Benutzer:Dr.Dr.AnneR/Hans Moritz Rettig

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Moritz Hans Rettig (geboren am 25. Juni 1921 in Darmstadt; gestorben am 12. Februar 1998 in Braunfels) war ein deutscher Orthopäde und Hochschullehrer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hans Rettig begann sein Medizinstudium Ende 1939 an den Universitäten Erlangen und Frankfurt am Main. Die Teilnahme am Russlandfeldzug mit der 16. Panzerdivision führte 1941 zur Unterbrechung des Studiums und ein Jahr später zur Wiederaufnahme in der Studentenkompanie der Universität Bonn. Ärztliche Tätigkeit leistete er zunächst als Hilfsarzt in einem Münchner Lazarett und ab 1945 im Reservelazarett in Bad Tölz. Sein Staatsexamen legte er am 23.Mai 1947 in München ab. Die Promotion (Untersuchungen über Reaktionen des Organismus auf die Marknagelung) folgte 1947 ebenfalls in München.

Nach der Anerkennung als Facharzt für Orthopädie 1953 wechselte er 1954 von Bad Tölz als Oberarzt an das Oskar-Helene-Heim in Berlin unter A. N. Witt.

Seine Habilitation erfolgte 1957 über das Thema „Pathophysiologie angeborener Fehlbildungen der Lendenwirbelsäule und des Lendenwirbelsäulenkreuzbeinübergangs“.

Rettig wurde 1960 die kommissarische Leitung der orthopädischen Universitätsklinik an der Justus-Liebig-Universität übertragen, der Ruf der medizinischen Fakultät auf den Lehrstuhl für Orthopädie kam 1961.

Er begann 1962 mit der Installation einer Schule für Kranke am Universitätsklinikum Gießen, diese wurde ab 1971 offiziell durch einen Erlass des Kultusministeriums als Sonderschule des Landes Hessen anerkannt und ab 1989 als Hans-Rettig-Schule für Kranke nach ihm benannt.

Weiterhin wurde 1964 die Gründung der staatlichen Schule für Krankengymnastik am Klinikum der Justus-Liebig-Universität betrieben.

Eine weitere Gründung des Vereins für Patienten mit spastischen Lähmungen ging 1966 auch auf Rettig zurück.

Ab 1973 war Rettig beratender Arzt des Behindertenzentrums der Arbeiterwohlfahrt Gießen. Rettig war Mitglied zahlreicher nationaler und internationaler Fachgesellschaften, sowie im Gutachterwesen der Landesärztekammer tätig. 1976/77 war er Präsident der deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Traumatologie. 1982/83 war er Präsident der deutschen Gesellschaft für Wiederherstellungschirurgie.

Bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1989 führte Rettig die orthopädische Universitätsklinik Gießen als Direktor, Nachfolger war Henning Stürz.

Am 12. Februar 1989 starb er in Braunfels.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Curt Adam Preis der deutschen Gesellschaft für ärztliche Fortbildung (1957)
  • Ehrenmitgliedschaft Societé internationale de Chirurgie orthopaedique et ede Traumatologie (1957)
  • Ehrenmitglied der Gesellschaft für Orthopädie und Traumatologie (1969)
  • Wahl in die deutsche Akademie der Naturforscher – Leopoldina (Halle) 1971
  • Fellow oft he American college of surgeons (1976)
  • Ehrenmitglied der türkischen Gesellschaft für Orthopädie (1988)
  • Dr. Richard Hammer-Medaille der Landesärztekammer Hessen (1996)

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Monografien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Untersuchungen über Reaktionen des Organismus auf die Marknagelung Inauguraldissertation Univ.München 1947
  • Patho-Physiologie angeborener Fehlbildungen der Lendenwirbelsäule und des Lendenwirbelsäulen-Kreuzbeinüberganges. Beilageh. Zschr. Orthop. Stuttgart 91, F. Enke (1959)
  • Frakturen im Kindesalter J. F. Bergmann, München (1957)
  • Witt/Rettig: Handbuch der Orthopädie, Bd. 111 (obere Extremitäten), Unterarm und Hand. G. Thieme, Stuttgart (1959)
  • Witt/Rettig: Handbuch für den neuen Krankenhausbau - Orthopädische Abteilung, 2. Aufl., Urban & Schwarzenberg, München, Berlin (1962)
  • Lehrbuch für Krankenpflegeschulen, Bd. UI Orthopädie, Walter de Gruyter, Berlin (1961), dass. 2. Auflage (1963)
  • Witt/Rettig: Frakturen und Luxationen bei Kindern. Wiederherstellungschirurgie und Traumatologie, Bd. VII, S. 19, S. Karger, Basel, N. Y. (1963)
  • Rettig/Eichler: Handbuch der plastischen Chirurgie, Hrsg. Gohrbandt, Gabka, Berndorfer: Konstruktive und rekonstruktive Chirurgie der oberen Extremitäten. Beitrag 53, Bd. 11, Lieferung 7, Walter de Gruyter, Berlin (1966)
  • Rettig/Kollmann: Wirbelsäulenfibel, G. Thieme, Stuttgart (1967)
  • Rettig/Eichler: Handbuch der plastischen Chirurgie, hrsg. Gohrhandt, Gabka. Berndorfer: Konstruktive Chirurgie und rekon-struktive Chirurgie der unteren Extremitäten. Beitrag 54. Bd. II. Lieferung 12. Walter de Gruvter. Berlin (1968)
  • Die Behandlung der Koxarthrose mit Denervations- und Kapsulektomie in Rütt „Die Therapie der Koxarthrose", Gg. Thieme, Stuttgart (1969)
  • Rettig/Eichler Praktische Orthopädie. Herausgabe von Vorträgen d. X. Fortbildungstagung d. Berufsverbandes d. Fachärzte für Orthopädie. Vordruckverlag Bruchsal (1970)
  • Rettig/Eichler/Oest: Hüftfibel, Gg. Thieme, Stuttgart (1970)
  • Rettig/Oest/Eichler: Wirbelsäulenfibel, Gg. Thieme, Stuttgart, 2. Auflage (1973)
  • Orthopädie in Praxis und Klinik, II. Auflage. Herausgeber: A. N.
  • Wirt, H. Rettig, K. F. Schlegel, M. Hackenbroch, W. Hupfauer. Gg. Thieme, Stuttgart (1980)


Literatur

Z. orthop. 119 (1981) 231-233 J. Eichler Prof. Dr. Hans Rettig zum 60. Geburtstag 1981 F. Enke Verlag Stuttgart


Weblinks

-         Mitgliederverzeichnis Leopoldina Nationale Akademie der Wissenschaften

-         Promotionsarbeit Hefte Unfallheilkunde 54 (1957) Link Springer.com

-         Frakturen im Kindesalter J. F. Bergmann 1959 Link Springer.com

-         Chronik der orthopädischen Klinik Gießen 1931-1991

-         Geschichte Hans-Rettig-Schule

-         Deutsches Ärzteblatt 14/1998 A-842/ B-699 / C-653 („gestorben“)


Einzelnachweise

Dissertation „Untersuchungen über Reaktionen des Organismus auf die Marknagelung“

Habilitation „Pathophysiologie angeborener Fehlbildungen der Lendenwirbelsäule und des Lendenwirbelsäulenkreuzbeinübergangs“

Mitgliedseintrag Leopoldina

Dtsch Ärzteblatt 14/1998


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