Benutzer:Dryhand58/Testing Area/Weißiger Senke

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Die Weißiger Senke (oder Senke von Weißig) ist eine geologische Struktur nordöstlich von Dresden.

Porphyrit Hutberg Weißig.jpg

Regionalgeologische Einordnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das lediglich 2,7 km lange und 1 km breite Erosionrelikt befindet sich im Bereich der Ortschaft Weißig, heute ein Ortsteil von Dresden, etwa XY km vom Dresdner Stadtzentrum entfernt.

Dreiteilung der Vererzungstypen der Lagerstätte Sadisdorf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mineralogie und Vererzungstypen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beispielabbildung einer Zinnwaldit-Stufe aus der Typuslokalität Zinnwald

Ähnlich kompliziert wie die geologisch-tektonischen Verhältnisse verhalten sich die mineralogisch-strukturellen sowie die geochemischen Verhältnisse der Erzkörper. Im Folgenden wird eine Strukturierung in drei Hauptvererzungstypen vorgenommen:

  • Vererzungen in Greisen
  • Gangvererzungen
  • Übergangs- und Mischbereiche

Greisen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum einen besteht der Lagerstättenkörper aus den sogenannten "Greisen". Der Greisen des Sadisdorfer Außengranits (an dieser Stelle als eigenständiger Vererzungstyp betrachtet) ist ein feinkörniges, durch Glimmer dunkel gefärbtes Gestein, das aus Quarz, Topas, Fluorit uind Glimmer besteht. Das Erzmineral in den Greisentrümern ist vorwiegend Kassiterit, begleitet von wenig Wolframit sowie Pyrit, Chalkpyrit und gediegen Wismut. Der mittelkörnige Greisen des Innengranits besteht ebenfalls aus Quarz, Topas und Glimmer mit etwas Fluorit. Er ist mit Kasiterit, Wolframit, gediegen Wismut, Hämatit sowie Pyrit, Chalkopyrit, Stannit (Stannin), Sphalerit, Galenit, Bismutinit und Emplektit mineralisiert. Der Innengreisen einschließlich dessen pegmatitischer Randfazies („Quarzglocke“, „Stockscheider“) besitzt die höchsten Scandium-, Niob- und Tantalgehalte des Erzgebirges. Dieser Lagerstättenteil besteht aus großkristallinem Quarz, wenig Glimmer und Topas sowie reichlich Wolframit, der teilweise in Scheelit umgewandelt ist. Rwähnenswert ist außerdem ein Quarzgang mit einer intensiven Molybdänitmineralisation.

Gangvererzungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Andererseits sind die für die erzgebirgische Erzlagerstätten typischen, an tektonische Kluft- und Rissbildungen gebundene Gangvererzungen vorhanden. Hierbei handelt es sich um Absätze der Zinn-Wolfram- und der Quarz-Polymetall-Assoziation. Die Zinnerzgänge haben eine enge Beziehung zum Granit. Die jüngeren hydrothermalen Gänge mit Sulfiden, Uraninit, Fluorit, Baryt und seltener BiCoNiAg-Bildungen sind dagegen über den gesamten Lagerstättendistrikt verteilt. Im weiter vom Granit entfernten Bereich von Niederpöbel überwiegen diese hydrothermalen Gänge. Die Sulfidmineralisationen der älteren, überkritischen Quarz-Kassiterit-Gänge haben einen Indikatorchrakter für Zinn, während dieser bei den jüngeren hydrothermalen Gängen der Quarz-Polymetall-Assoziation fehlt.

Übergangs- und Mischbereiche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Umgebung der Gangvererzungen weist außerdem Vergreisungen auf. Weiterhin haben sich parallel zu den Rhyolitgängen Erzgänge gebildet, die als Übergangstypen der oben beschriebenen Mineralisationsabfolgen anzusehen sind. Die Vererzung der Intrusionsbrekzien enthalten eine Anreicherung von Kupfersulfiden, so dass neben Zinn und Silber auch Kupfer als „Nebenprodukt“ gewonnen wurde, was zu der Bezeichnung „Kupfergrube“ führte.
Zinn, das über Jahrhunderte die hauptsächlich Gewinnungskomponente darstellte, tritt haupsächlich in Form von Kassiterit auf und tritt in folgenden Vergreisungs- und Mineralisationstypen auf:

  • Gänge und Trümer im Endo-/Exokontaktbereich
  • Stockwerke im Endo-/Exokontaktbereich
  • mineralisierte Kuppeln und Flöze (= Gänge mit sehr geringem Einfallen) im Endokontaktbereich
  • Brekkzien im Endo-/Exokontaktbereich
  • in stratiformen Metasomatiten in Exokontaktbereich[1][2]

Lithium-Anreicherungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Perspektivisch zu gewinnendes Lithium ist an Glimmerminerale (u.a. Zinnwaldit) gebunden. Im Bereich des vergreisten Syenogranits („Außengreisen“) wird dabei von einer meist vertikalen Orientierung der Mineralisation parallel zu Bruchstrukturen ausgegangen. Der vergreiste Albitgranit („Innengreisen“) wird von einer kuppelförmigen Greisenzone begleitet, die höhere Anteile an lithiumhaltigen Glimmern enthält. Prinzipiell ist für die Lagerstätte Sadisdorf eine Zonierung von Mineralisationen zu konstatieren, die sich bezüglich der Zinn-, Lithium- und Wolframgehalte aber auch anhand des allgemeinen Fraktionierungsgrades der jeweiligen petrografischen Einheiten differenzieren lassen. Weiterhin enthalten die Mineralisationen, wenn auch in geringeren Gehalten, die Elemente Molybdän, Wismut, Tantal, Gold, Scandium und Zink.[3][4]

  1. [Baumann, Kuschka, Seifert 2001, S. 137 - 139]
  2. [Thalheim 2009, S. 128 - 132]
  3. [LfUGL 2008]
  4. [Ehser, Gruber 2018, S. 89]