Benutzer:Feuerrabe/Ida von Boxberg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ida von Boxberg

Ida Wilhelmina von Boxberg (* 23. August 1806 in Jüterbog;† 1. November 1893 in Zschorna)[1] war eine Pionierin der frühen Archäologie und die erste sächsische Archäologin. Sie führte jahrzehntelang vor allem in Sachsen und in der Bretagne Grabungen durch, dokumentierte und beschrieb diese ausführlich und schenkte Albert von Sachsen und den Dresdner Museen ihre Fossilien- und Mineraliensammlungen sowie Teile ihrer anderen Sammlungen.

Nach ihr wurde die versteinerte Palmenart palmacites boxbergae benannt, die sie selbst entdeckte.[2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ida von Boxberg wurde am 23. August 1806 in Jüterbog als fünftes von neun Kindern einer adeligen Offiziersfamilie geboren. Der Vater Karl Gottlob Bernhard von Boxberg (10. Februar 1769 - 19. Februar 1825) war Premierleutnant und Adjutant des Chursächsischen Löwe'schen Infanterieregiments, die Mutter Henriette Wilhelmine Charlotte eine geborene Sichart von Sichartshoff (1. April 1774 - 11. März 1851). Sie verbrachte ihre Kindheit in Dresden, nachdem der Vater dorthin versetzt worden war und bereiste schon als junges Mädchen mehrfach Frankreich, nachdem der französische Botschafter am preußischen Hof in Berlin auf sie aufmerksam geworden war. Nach dem Tod ihres Vaters im Jahr 1825 lebte sie bei ihrer Mutter, bei der sie 1837 schließlich die Bekanntschaft der Apollonie, Marquise de la Rochelambert machte, welche ihr eine Stellung als Gesellschaftsdame und Gouvernante ihrer drei Töchter anbot, um deren Talente zu fördern. Die hochadelige Familie de la Rochelambert hatte in Diensten König Karl X. gestanden und gehörte den königstreuen Legitimisten an, weshalb sie nach dessen Absetzung während der Julirevolution von 1830 nach Deutschland auswanderte. Ida von Boxberg nahm das Angebot der Marquise freudig an, auch weil sie sich eine Besserung ihrer angeschlagenen Gesundheit durch das französische Klima erhoffte und verließ 1839 Deutschland, als die de la Rochelamberts schließlich wieder nach Frankreich zurückkehrten.[3] [Chew 1]

Sie lebte fortan in der Bretagne bei der dort ansässigen Familie de Rochelambert, in deren Haus sie wie eine enge Freundin behandelt wurde. Mit der... Tochter verband sie eine enge Freundschaft. Nach deren Heirat mit Monsieur Lapoise, kehrte sie zunächst zu ihrer Mutter nach Dresden, zog dann jedoch auf das Schloss Thévalles bei Chéméré-le-Roi, den Lapois'schen Familiensitz im Department de la Mayenne. Auch der Familie Ferrièrs in der Bretagne stand sie nahe. Sie verbrachte über 40 Jahre in Frankreich.

Als alte Dame lebte sie im Haus ihrer Schwägerin Oswine von Boxberg auf dem Rittergut Zschorna bei Radeburg. Dort starb sie am 1. November 1893 im Alter von 88 Jahren nach kurzer Krankheit an den Folgen einer Erkältung und wurde am 4. November auf dem Friedhof Dobra in der Familiengruft neben ihrem Bruder bestattet.[4] Die Generaldirektion der Königlichen Sammlungen und die ISIS Dresden legten "aus dankbarer Bewunderung und Anerkennung der reichen segenspendenen Thätigkeit der Verblichenen" einen Lorbeerkranz nieder.[5]

Der Studiengang prähistorische Archäologie existierte zwar noch nicht, und Frauen war der Zugang zur Universität ohnehin noch verwehrt (die ersten französischen Universitäten erlaubten ihnen 1863 den Zugang als reguläre Studentinnen, deutsche Universitäten erst mehr als 40 Jahre später), doch der Autodiktatin Ida von Boxberg gelang es dank ihres Familienhintergrundes eine ungewöhnlich umfangreiche humanistische Bildung zu erlangen und sich als Pionierin im Gebiet der Archäologie zu etablieren. (s19, S. 36 Ausgräberinnen)

Während andere adelige Personen der Zeit die Archäologie lediglich als Zeitvertreib oder Hobby betrieben, betrieb Ida von Boxberg sie mit wissenschaftlicher Methodik und Herangehensweise.

Ausgrabungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sammlungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eva Hermann, Stefan Krabath: Ida von Boxberg - eine biographische Skizze zur ersten Archäologin Sachsens IN: Jana Esther Fries, Doris Gutsmiedl-Schümann (Hrsg.): Ausgräberinnen, Forscherinnen, Pionierinnen: ausgewählte Porträts früher Archäologinnen im Kontext ihrer Zeit, Münster 2013, Waxmann, ISBN 978-3-8309-2872-0
  • Stefan Krabath, Nicolas Melard: Die erste Archäologin Sachsens. Auf den Spuren der Ida von Boxberg. IN: ARCHÆO - Archäologie in Sachsen, Heft 2, 2005, S. 33-37
  • Naturwissenschaftliche Gesellschaft Isis in Dresden: Sitzungsberichte und Abhandlungen der naturwissenschaftlichen Gesellschaft Isis in Dresden. Dresden 1893, Warnatz & Lehmann
  • Hélène Chew: Ida von Boxberg, archéologue saxonne en France au XIXe siècle. IN: Antiquités Nationales, 43 (2012)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Boxberg, Ida von. In: Sachsen.digital. 25. Oktober 2014, abgerufen am 25. Oktober 2014.
  2. fries, S. 34
  3. Naturwissenschaftliche Gesellschaft Isis in Dresden: Sitzungsberichte und Abhandlungen der naturwissenschaftlichen Gesellschaft Isis in Dresden. Dresden 1893, Warnatz & Lehmann, S. 36f
  4. Erste Altertumsforscherin Sachsens. Abgerufen am 2. März 2021.
  5. Naturwissenschaftliche Gesellschaft Isis in Dresden: Sitzungsberichte und Abhandlungen der naturwissenschaftlichen Gesellschaft Isis in Dresden. Dresden 1893, Warnatz & Lehmann S. 38
  • (Chew)
Hélène Chew: Ida von Boxberg, archéologue saxonne en France au XIXe siècle. IN: Antiquités Nationales, 43 (2012)
  1. S. 262

Referenzfehler: Das in <references> definierte <ref>-Tag mit dem Namen „Chew61“ wird im vorausgehenden Text nicht verwendet.
Referenzfehler: Das in <references> definierte <ref>-Tag mit dem Namen „Chew63“ wird im vorausgehenden Text nicht verwendet.
Referenzfehler: Das in <references> definierte <ref>-Tag mit dem Namen „Chew64“ wird im vorausgehenden Text nicht verwendet.
Referenzfehler: Das in <references> definierte <ref>-Tag mit dem Namen „Chew65“ wird im vorausgehenden Text nicht verwendet.
Referenzfehler: Das in <references> definierte <ref>-Tag mit dem Namen „Chew66“ wird im vorausgehenden Text nicht verwendet.
Referenzfehler: Das in <references> definierte <ref>-Tag mit dem Namen „Chew67“ wird im vorausgehenden Text nicht verwendet.
Referenzfehler: Das in <references> definierte <ref>-Tag mit dem Namen „Chew68“ wird im vorausgehenden Text nicht verwendet.
Referenzfehler: Das in <references> definierte <ref>-Tag mit dem Namen „Chew69“ wird im vorausgehenden Text nicht verwendet.
Referenzfehler: Das in <references> definierte <ref>-Tag mit dem Namen „Chew70“ wird im vorausgehenden Text nicht verwendet.
Referenzfehler: Das in <references> definierte <ref>-Tag mit dem Namen „Chew71“ wird im vorausgehenden Text nicht verwendet.
Referenzfehler: Das in <references> definierte <ref>-Tag mit dem Namen „Chew73“ wird im vorausgehenden Text nicht verwendet. [1]

[2]

[3]


[Kategorie:Archäologe]] [Kategorie:Deutscher]] [Kategorie:Frau]] [Kategorie:Geboren 1806]] [Kategorie:Gestorben 1893]]

  1. Stefan Krabath, Nicolas Melard: Die erste Archäologin Sachsens. Auf den Spuren der Ida von Boxberg. IN: ARCHÆO - Archäologie in Sachsen, Heft 2, 2005, S. 33-37
  2. Eva Hermann, Stefan Krabath: Ida von Boxberg - eine biographische Skizze zur ersten Archäologin Sachsens IN: Jana Esther Fries, Doris Gutsmiedl-Schümann (Hrsg.): Ausgräberinnen, Forscherinnen, Pionierinnen: ausgewählte Porträts früher Archäologinnen im Kontext ihrer Zeit, Münster 2013, Waxmann
  3. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Isis.