Benutzer:Florian Dobmeier/Studierendenkongress
Studierendenkongresse bzw. Studentische Kongresse sind eine wissenschaftliches, in regelmäßigem (in der Regel ein- oder zweijährigem) Zyklus stattfindende Veranstaltungsform (die Standards entsprechen hierbei denen einer wissenschaftlichen Konferenz), die als Schutz- und Experimentierraum für explizit studentische wissenschaftliche Ideen fungieren (zum Beispiel originelle Hausarbeiten, Abschluss- und Qualifikationsarbeiten im Rahmen des Bachelorstudiums, Masterstudiums oder Promotionsstudiums). Anders als Kongresse der offiziellen Fachgesellschaften einer jeweiligen wissenschaftlichen Disziplin, sind Studierendenkongresse nur lose gekoppelt an diese Fachgesellschaften und bewahren sich so ihren autonomen Charakter. An Forschung interessierte Studentinnen und Studenten haben so die Möglichkeit, erste Erfahrungen im Auftreten vor einem fachwissenschaftlichen Kongresspublikum (in der Regel bestehend aus überwiegend ebenso Studierenden) zu sammeln, ehe sie ihre Thesen und Ergebnisse auf einer arrivierten Fachtagung präsentieren.
Die Teilnahme ist in der Regel kostenlos durch finanzielle Bezuschussung durch das BMBF oder die gastgebende Universität oder zum geringen Selbstkostenpreis möglich. Nicht jede akademische Disziplin hat auch einen zugehörigen Studierendenkongress; ob und in welcher Form das Format existiert und fortbesteht, hängt maßgeblich vom Engagement der Studierenden und deren akademischer Selbstverwaltung ab. Je nach Hochschule ist derartiges Engagement auch bonierbar (ähnlich der Verlängerung von Regelstudienzeiten durch Engagement in Gremien und Hochschulpolitik). Durch die Zäsur infolge der coronapolitischen Schließungsmaßnahmen der Hochschulen und die Volldigitallehre in den Jahren 2020-2022 kam es bei vielen studentischen Institutionen, wie zum Beispiel Studierendenkongressen, zu einem ,Nachwuchsproblem' in Organisation und Engagement, da viele ihren Abschluss gemacht haben und personell ausgeschieden sind, ohne dass aber nachkommende Semester hinreichend ,mitlaufend' in die studentische Fachkultur des Engagements praktisch eingeführt werden konnten. Wissensdefizite und strukturelle Erosionseffekte mangels akademischer Hochschulsozialisation sind die Folge, der entsprechend proaktiv die ,Rituale bewahrend' zu begegnen ist.
Fachlich anerkannte und etablierte, regelmäßig stattfindende Studierendenkongresse sind (ohne Anspruch auf Vollständigkeit, in alphabetischer Reihung).
Zu unterscheiden ist das Format eines Studierendenkongresses von einem sogenannten Studentischen Symposion. Ein Studentisches Symposion ist eine autonome, kleinere Arbeitstagung, auf der wissenschaftliche Fragen nach wissenschaftlichen Standards verhandelt werden, wohingegen ein Kongress eine reichweitenstärkere, mehrere Tage andauernde und größere Zusammenkunft von Fachwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern bedeutet. Eine Übersicht über regelmäßig stattfindene Studentische Symposien findet sich anbei:
| Akademische Disziplin | Fachgesellschaft | Aktuelles Studentisches Symposion | Zugehöriges studentisches Publikationsorgan |
|---|---|---|---|
| Erziehungswissenschaft | Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) | Studentisches Symposium Bildung (Januar 2022) | Beitragssammlung “Studentisches Symposium Bildung” (Januar 2022, Universität Koblenz-Landau) |
| Erziehungswissenschaft | Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) | Studentisches Symposium Bildung: Wissenschaftskommunikation | Beitragssammlung "Studentisches Symposium Bildung: Wissenschaftskommunikation" (Juli 2022, Universität Koblenz-Landau) |
| Etc. |