Benutzer:Florian Waßmann/Baustelle/Anklamer Bahn

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Anklam-Lassaner Kleinbahn
Streckenlänge:36,42 km
Spurweite:600 mm (Schmalspur)
von der MPSB
0,0 Anklam
Salchower Weiche
Kreuzung der Staatsbahnstrecke
4,1 Relzow
7,0 Daugzin
8,1 Murchin
{{BSkm|10,4|0}} Krenzow
0,5 Rubkow
2,8 Buggow
7,8 Wahlendow
nach Pamitz
10,5 Buddenhagen (Klb)
14,5 Pinnow
15,3 Lentschow
18,2 Papendorf
19,4 Lassan
19,9 Lassan Hafen

Die Anklamer Bahn ist aus der Kleinbahngesellschaft Anklam–Lassan hervorgegangen. Diese wurde am 30. März 1895 als Aktiengesellschaft gegründet, an der der Preußische Staat, die Provinz Pommern, der Kreis Greifswald und die Städte Greifswald und Lassan – in den ersten Jahren auch die Firma Lenz & Co GmbH - beteiligt waren.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sie erschloss mit zwei Kleinbahnstrecken die Umgebung der Stadt Anklam in Vorpommern nördlich der Peene, den „Lassaner Winkel“. Ausgangspunkt war die Stadt Anklam, wo einerseits Anschluss zur Staatsbahnstrecke Stralsund – Pasewalk, andererseits zum Netz der Mecklenburg-Pommerschen Schmalspurbahn AG bestand.


Der wesentliche Teil der Strecken, die in der „Feldspur“ von 600 mm durch die Firma Lenz & Co GmbH errichtet worden waren, wurde am 17. April 1896 eröffnet. Von Anklam Peenebahnhof führte die eine nach Norden bis Crenzow und bog dann nach Westen zur Hafenstadt Lassan (19 km) am Peenestrom ab, wo zeitweise auch der Hafen bedient wurde. Von Crenzow ging die zweite Strecke in nördlicher Richtung über Wahlendow weiter bis Buddenhagen (11 km) an der Staatsbahnlinie ZüssowWolgast. Von Wahlendow zweigte seit dem 5. Oktober 1899 noch eine nur einen Kilometer lange Bahn nach Pamitz ab. Damit war eine Gesamtlänge der Strecken von 31 km erreicht worden.

Im Sommer 1914 verkehrten zwei bis drei Zugpaare täglich zwischen Anklam und Lassan, die eine Fahrzeit von fast eineinhalb Stunden benötigten. Von Anklam nach Buddenhagen und zurück fuhr nur sonntags im Sommer ein einziger Zug.

1910 wurde die Betriebsführung von Lenz & Co an die Kleinbahnabteilung des Provinzialverbandes Pommern in Stettin abgegeben. Nach ihrer Auflösung trat 1920 an deren Stelle die Vereinigung vorpommerscher Kleinbahnen und 1937/1938 die Landesbahndirektion Pommern. Als die Pommerschen Landesbahnen als Körperschaft des öffentlichen Rechts gegründet wurden, übernahmen diese die Bahn mit Wirkung vom 1. Januar 1940 unter der Bezeichnung „Anklamer Bahn“ mit einer Streckenlänge von 19 km. Teilweise wird auch in der Literatur angegeben, diese Bahn sei den Greifswalder Bahnen unterstellt worden.

Der spärliche Personenverkehr kam schon in der Krisenzeit nach dem Ersten Weltkrieg mehr und mehr zum Erliegen und wurde 1927 ganz durch Omnibusse ersetzt. Im Sommer 1945 soll es jedoch noch einmal Personenbeförderung auf der Schiene gegeben haben.

Aber auch der Güterverkehr, dem die Bahn hauptsächlich dienen sollte, blieb hinter den Erwartungen zurück, so dass in den dreißiger Jahren nur noch die Strecke Anklam – Lassan nebst einem Abzweig von Crenzow nach Rubkow befahren wurde. Was an Gleisen noch nicht in den zwanziger Jahren abgebaut worden war, wurde im Herbst 1945 für Reparationszwecke demontiert.

Das Streckennetz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Streckenführung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das insgesamt 36,42 km lange Netz hatte seinen Ausgangspunkt in Anklam. Zunächst östlich der Greifswalder Straße am nördlichen Ufer der Peene, da die bestehende Anklamer Peenebrücke nicht genügend Tragkraft für eine zusätzliche Kleinbahn besaß. Umständliche Umladevorgänge von der Bahn auf Fuhrwerke waren deshalb nötig.
Spätestens mit dem Anschluss des Getreidespeichers konnten im Stadtgebiet Anklams die erforderlichen Bahnanlagen in Hafennähe errichtet werden. Zusätzlich wurde ein Anschlussgleis zur MPSB hergestellt, dass gleichermaßen auch den Zugang zur Staatsbahn in Anklam ermöglichte.

Beim verlassen des ALKB-Bahnhofs führte das Lassaner Streckengleis zunächst in eine Spitzkehre in der Ravelinstraße, wo sich auch Anschlussgleise zur örtlichen Kartoffelflockenfabrik befanden. Es verlief in gegensätzlicher Richtung weiter in Richtung Peenebrücke. Nach Überqueren der Klappbrücke, die auch dem Straßenverkehr diente, führte das Gleis in der Greifswalder Straße weiter in nördliche Richtung. Die Strecke kreuzte zusammen mit der Greifswalder Straße niveaugleich die Staatsbahnstrecke (Berlin–) Angermünde – Stralsund, wobei die Kleinbahnstrecke an diesem Punkt durch Entgleisungsweichen und Formsignale technisch gesichert war.
Im wesentlichen verläuft das Gleis der ALKB auch auf den weiteren Streckenabschnitten entlang von vorhandenen Wegen und Straßen.

Oberbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das komplette Netz der ALKB wurde mit 600 mm Spurweite ausgeführt. Es kamen ausschließlich Holzschwellen zum Einsatz (1 Schwelle pro Meter Gleis), auf denen 9 Meter lange Vignolschienen mit 13,92 kg/m lagen. Innerhalb der Stadt Anklam verwendete man Rillenschienen mit einem Gewicht von 26,5 kg/m, die eingepflastert wurden. Ohne Grunderwerb betrugen die Kosten für die Herstellung der Bahnstrecken 824.500 M.

Fahrzeuge und Verbleib[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lokomotiven der ALKB
Loknr. Bauart Hersteller Bauj. Fabriknr. Bemerkungen
1q Cn2t Vulcan 1895 1480
2q Cn2t Vulcan 1895 1481
3q Cn2t Vulcan 1895 1482 + nach 1935



Wagen der ALKB
Bauart Hersteller Baujahr Anzahl LüP in mm
Pw Gör 1895 1 6050
C Gör 1896 4 6050
Ow Gör, Beu 1895/98 70 4600
Gw Gör 1895 9 4600
GGw Gör 1897/
1907
3 9100
Draine Gör ? 1 3300

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wolfram Bäumer, Siegfried Bufe: Eisenbahnen in Pommern. Bufe-Fachbuchverlag, Egglham und München 1988 ISBN 3-922138-34-9, S. 150 ff.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]