Benutzer:Hajo-Muc/Turkmenen

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Mit dem Namen Turkmenen (Eigenbezeichnung: Türkmenler) werden diverse turksprachliche oder ehemals turksprachliche Gruppen in Zentralasien und Vorderasien bezeichnet. Von der Titularnation der unabhängigen Republik Turkmenistan zu unterscheiden sind die Turkmenen im Irak, in Syrien und Jordanien. Alle diese Gruppen sprechen oghusische Sprachen, turkmenisch aber nur die Titularnation Turkmenistans, die Dialekte der anderen Gruppen (siehe zu diesen Turkmenen (Vorderasien)) werden meist dem Türkischen oder dem Aserbaidschanischen zugeordnet. Beide Gruppen sind über die Namensgleichheit hinaus miteinander offenbar verwandt, über den Zusammenhang bestehen aber mangels sicherer Quellen nur Hypothesen.

Zusätzlich geeignet, Verwirrung zu erzeugen, ist ferner der Umstand, dass historisch auch im Iran, in Afghanistan und in Mittelasien Turkmenen erwähnt werden, die nicht Vorläufer der modernen Turkmenen Turkmenistans sind, sondern zu ihren Namensvettern in Vorderasien zu rechnen sind.

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem Ethnonym Turkmenen bezeichnete Volksgruppen finden sich heute in Turkmenistan, wo sie das Staatsvolk mit Minderheiten in den angrenzenden Gebieten Irans, Afghanistans und Usbekistans bilden, sowie in vielen Ländern Vorderasiens. Von besonderer Bedeutung sind dabei unter den letzteren die Turkmenen Syriens und die des Irak, die vergleichsweise kleine, aber doch wahrnehmbare Minderheiten mit Autonomiebestrebungen in von inneren Kämpfen zerrissenen Staaten bilden und die die politische Unterstützung der Türkei genießen. Die in der Türkei als Türkmen bezeichneten Gruppen gelten hingegen als Teil der Staatsnation und sind, abgesehen von Flüchtlingen und Aussiedlern aus Zentralasien und deren Nachkommen, die sich ebenfalls als Türkmen bezeichnen, von den sonstigen Türken kaum zu unterscheiden.

Im Gegensatz zu den Turkmenen des Irak und den Turkmenen Syriens gelten die die Turkmenen in der Türkei nicht als Minderheit, sondern im Gegenteil bei etlichen nationalistischen Ideologen als die ursprünglichen Vertreter des Türkentums. Sie sind Nomaden oder Nachkommen von Nomaden und zumal von ihren syrischen Stammesgenossen nur durch die Staatsgrenze getrennt, die der Waffenstillstandslinie vom Ende des ersten Weltkriegs entspricht. Die nämlichen Volksgruppen, die in der östlichen Türkei als Turkmenen bezeichnet werden, sind im Westen des Landes unter dem Namen Yörük bekannt.

Die in den mittelalterlichen Quellen vor der Mongolenzeit erwähnten Turkmenen, ebenso wie diejenigen, die heute in den Ländern des Mittleren Osten als Turkmenen bezeichnet werden, sind mit den Turkmenen Turkmenistans und der angrenzenden Gebiete zwar verwandt, aber nicht identisch. Die heutigen Turkmenen Turkmenistans gehen vermutlich auf oghusische Stämme zurück, die im 11. Jahrhundert in ihrer alten Heimat am Unterlauf des Syr-Darya und am Aralsee verblieben waren und sich erst nach der Eroberung durch die Mongolen islamisierten und in der Folge ihre heutigen Wohnsitze einnahmen.[1][2] Die Bezeichnung dieser bei aller Verwandtschaft unterschiedlicher Völkerschaften mit einem gemeinsamen Namen beruht auf der Geschichte sowohl des Namens, wie auch der so benannten Völker.

Etymologie und Herkunft des Namens[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name der „Turkmenen“ (Türkmen) als solcher gehört zu den wenigen überlieferten und gegenwärtig verwendeten Volksbezeichnungen eines Turkvolkes, die bereits vor der Zeit des Mongolischen Reiches in Gebrauch waren.[3] Eine, auf einer Verballhornung beruhende, ältere Bezeichnung ist Turkomanen, die, bzw. deren lokale Formen (Turcomans, Turcomanos, Turcomanni etc.) in etlichen europäischen Sprachen neben und anstelle von Turkmenen noch lebendig ist. Im Russischen erscheint auch die Form Truchmenen (russisch Трухмены/Truchmeny).[4], der auf einer Metathese beruht. Ein Bedeutungsunterschied ist mit den Varianten nicht verbunden. Auch die Eigenbezeichnung der kaukasischen Karapapaken, Terekeme, geht auf den Namen Turkmenen zurück.

Es gibt eine Reihe von Hypothesen für den Ursprung dieses Namens:

  • Der Name Türkmen kommt aus den iranischen Sprachen (persisch ترکمن Turk-mânand) und bedeutete ursprünglich „den Türken ähnlich“. Diese Bezeichnung wurde auch von den Arabern (arabisch التركمان) verwendet und bezeichnete ab dem 10. Jahrhundert die muslimischen Türken Asiens (Seldschuken). Moderne Studien lehnen diese populäre persische Etymologie allerdings ab.[5]
  • Eine weitere verbreitete These ist, dass der Name Türkmen aus dem Türkischen stammt und für die muslimischen Türken verwendet wurde. Der Name soll sich aus „Türk“ (Türke) und „iman“ (Glaube) gebildet haben.
  • Eine andere Variante der Namensgebung ist, dass der Name „Türkmen“ vom Nomen Türk (Türke) und dem Suffix men (-schaft) zusammengesetzt wurde. Dann wären die heutigen Turkmenen mit: „die Türkenschaft“ zu übersetzen. Dem verwandt sind die Deutungen von Doerfer und Golden, die einem solchen Suffix eine augmentative bzw. intensivierende Bedeutung zuschreiben.

Erstmals erscheint der Name in Form von trwkkmn in einem sogdischen Brief aus dem 8. Jahrhundert. Falls dieses Wort in diesem Brief nicht „Übersetzer“ (trkwmn) bedeutet, wäre es die erstmalige Referenz auf dieses Ethnonym. Das chinesische Geschichtswerk T’ung-tien (um 801) schreibt über die T’e-chü-meng in Sogdien, was ein weiterer Verweis auf die Turkmenen sein kann. Erst später bezeichnete Türkmen ausschließlich jene Oghusen, die zum Islam übergetreten waren.[6]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab der Mitte des 11. Jahrhunderts wird der Name „Turkmenen“ für Angehörige der oghusischen Stämme geläufig. Der Name und die Herkunft der Oghusen ist dabei ebenso dunkel und vieldeutig wie der der Turkmenen. Oghusen tauchen bereits in den Orchoninschriften in der heutigen Mongolei auf, wo sie im 7. Jahrhundert als rebellisches Untertanenvolk der alt-türkischen Khagane erscheinen. Diese Oghusen sind aber vermutlich eher Vorläufer der Toquz Oghuz („Neuner-Oghusen“), die nach den mittelalterlichen muslimischen Geographen zwischen dem islamischen und dem chinesischen Machtbereich sich aufhielten, als die hier gemeinten Oghusen, im Arabischen „Ghuzz“ (غوزّ DMG Ġuzz[7]) genannt, die ab dem 9. Jahrhundert unter einem Yabghu genannten Herrscher als Nomadenvolk am Aralsee und am unteren Syrdarja in den Quellen erscheinen und deren Zusammenhang mit anderen „Oghusen“ genannten Völkern hypothetisch ist und im Dunklen liegt. Die Oghusen waren aber nicht nur ein Nomaden, sondern auch ein Händler- und Kriegervolk, das auch über Städte, etwa Yangikent, die Residenz des Yabghu verfügte. Die Oghusen, erstmals erwähnt unter dem Namen „Uzen“ (mittelgriechisch Οὔζοι Ouzoi) von dem byzantinischen Kaiser und Schriftsteller Konstantin Porphyrogennetos, und deren Teilstamm, die Petschenegen unternahme Kriegszüge nach Osteuropa und in die Balkanhalbinsel.

Südlich davon, in Mittelasien hatten bereits die Sasaniden gegen die Türken nur mit Mühe die Grenze am Amudarja halten können, besonders Tocharistan, das heutige nördliche Afghanistan, geriet immer wieder unter die Herrschaft der westtürkischen Khagane. Zur Zeit der islamischen Eroberung im 8. Jahrhundert herrschte dort die Konföderation der On Oq, die teils mit den türkischen Khaganen in der Mongolei verbündet waren, teil ihnen unterworfen waren. Die Muslime, unter der Herrschaft der omayyadischen und abbassidischen Kalifen, später der lokalen Dynastien der Tahiriden und Samaniden, konnten nach langen, wechselhaften Kämpfen zunächst die On oq und nach deren Auflösung ihre Nachfolger, die Karluken bis hinter den Syrdarja zurückwerfen. Diese sorgten aber dafür, dass in der islamischen Welt die Türken heimisch wurden. Bei Kriegszügen erbeutete und zum Islam bekehrte türkische Sklaven wurden bald als Militärsklaven beliebt und bildeten bald einen erheblichen Teil des muslimischen Militärs. Auch die Palastgarde der Kalifen, wie die Armee der Samaniden bestand zunehmend aus solchen Sklaven. In der 2. Hälfte des 10. Jahrhunderts machten sich die später nach ihrem Sitz Ghaznawiden genannten Kommandeure dieser Sklavenarmee im Gebiet südlich des Amudarja zunehmend von den Samaniden unabhängig. Nach der Vernichtung der Karlukenherrschaft durch die Samaniden traten als Nachfolger der Karluken die Karachaniden als neue türkische Dynastie an deren Stelle. Waren die türkischen Völker nördlich des islamischen Machtbereichs bisher dem Christentum, dem Buddhismus und iranischen Religionen wie dem Manichäismus zugewandt gewesen, traten die Karachaniden um die Mitte des 10. Jahrhunderts als eine der ersten Dynastien außerhalb der Herrschaft des abassidischen Kalifats zum Islam über. Die Kräfteverhältnisse zwischen den Samaniden und den neu islamisierten Türken außerhalb des klassischen islamischen Gebiets änderte sich nun. Ende des 10. Jahrhunderts beendeten die Karachaniden die Herrschaft der Samaniden in Transoxanien endgültig. Grenze zum Herrschaftsbereich der nun unabhängigen Ghaznawiden wurde der Amudarja. Das Reich der Karachaniden teilte sich in mehrere Teilkhanate, die sich teils heftig untereinander befehdeten.

Im 11. Jahrhundert löste sich die Herrschaft des Yabghu allmählich auf. Die Oghusen gerieten unter den Druck anderer Turkvölker und begannen sippenweise nach Süden abzuwandern. Die Bevölkerung spalteten sich in Muslime und Anhänger der alten Religion auf. Eine Sippe von charismatischen Söldnerführern, nach einem ihrer Führer Seldschuken genannt, überwarf sich mit dem Yabghu und stellte sich in die Dienste der diversen muslimischen Machthaber in Transoxanien und Chorasan. Mit ihnen zogen auch andere Oghusen nach Süden. Die Ghaznawiden suchten die Oghusen in Chorasan anzusiedeln, doch entwickelten sich die Nomaden zur Plage für die sesshafte Bevölkerung. Die Seldschukenbrüder Toghril Beg und Tschaghri Beg waren aufgrund ihres Charismas zu Anführern der oghusischen Stämme geworden und konnten den Ghaznawidenherrscher Sultan Masud I. von Ghazni, der mit seiner Armee heranmarschiert war, um die Oghusen zu disziplinieren, in der Schlacht von Dandanqan 1040 vernichtend schlagen. Damit begann die Herrschaft der Seldschuken über den Iran, die sie bald über weitere Gebiete (Syrien, Irak, Kaukasien, Kleinasien) ausdehnten.

Der Erfolg der Seldschuken war ein Anziehungspunkt für immer neue oghusiesche Mitstreiter. Auch andere oghusische Clans, die nicht in einem Gefolgschaftsverhältnis zu den Seldschuken standen, folgten ihnen. Die nun, wenn auch oft nur oberflächlich, islamisierten Oghusen nannte man nun auch Turkmenen, bis Oghuz und Türkmen zu Synonymen wurden und dann im ausgehenden Mittelalter auch die Bezeichnung Oghusen ungebräuchlich wurde und diese Volksgruppen nunmehr als Turkmenen bezeichnet wurden. Diese turkmenischen Nomaden siedelten sich vorzugsweise in Chorasan, wo sie in Konflikt mit der sesshaften Bevölkerung kamen, im nordwestlichen Iran und zu Füßen des Taurus und ZagrosGebirges und um Diyarbakır an, wo sie und ihre Herden eher vertraute klimatische Verhältnisse antrafen. Wie bereits im Fall der Ghaznawiden führten hier Raubzüge der Nomaden auf byzantinisches Gebiet zur Gegenoffensive der Byzantiner, die in deren vernichtender Niederlage in der Schlacht bei Manzikert 1071 endete. Die nachfolgenden Wirren und Thronkämpfe im byzantinischen Reich führten dazu, dass die Nomaden sich in Anatolien niederlassen konnten, Parteikämpfe in den byzantinischen Städten Kleinasiens öffneten ihnen auch die Tore dieser Städte.

In Kleinasien errang schließlich eine Nebenlinie der Seldschuken, die Seldschuken von Rum die Herrschaft über die nun islamisch gewordenen Gebiete Kleinasiens. Diese bevorzugten zwar die persische Kultur, doch kam es zu einem ständig weiteren Zustrom von Turkmenen aus Zentralasien und dem Iran nach Anatolien, besonders nachdem das Reich der Großseldschuken sich aufgelöst hatte und die Choresm-Schahs und nach diesen die Mongolen dort die Herrschaft erlangt hatten. Teils begründeten diese Nomadenherrscher in Konkurrenz zu den Seldschuken eigene Herrschaften wie die Danischmenden oder die Ahlatschahs.

Nachdem die mongolischen Ilchane die Herrschaft der Rum-Seldschuken in Anatolien beseitigt hatten, bildeten die turmenischen Nomaden zunächst im Westen Anatoliens einige, als Uc-Beyliks bezeichnete Herrschaften, deren bedeutsamstes das des Osman Bey und seiner Nachfolger, der Osmanen wurde. Mit dem Zerfall des Reichs der Ilchane bildeten sich auch in Ostanatolien und im Nordwestiran turkmenische Fürstentümer, deren bedeutsamste das der Qara Qoyunlu und das der Aq Qoyunlu waren. In den nördlichen Grenzregionen des ägyptischen Mamlucken-Reichs bildeten sich im Taurus und den vorgelagerten Ebenen die turkmenischen Fürstentümer der Ramazanoğulları von Adana und der Dulkadiroğulları von Elbistan.

Mit dem Aufstieg der Osmanen wurde der Name der Turkmenen zunehmend ungebräuchlich. Der Name Turkmenen blieb lediglich für die nomadischen Gruppen in Anatolien, Syrien und Mesopotamien in Gebrauch. Im westlichen Teil Anatoliens trat für die Bezeichnung der turkophonen Nomaden der Name Yörük auf. [8]

Sprache[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während die Turkmenen Turkmenistans die turkmenische Sprache sprechen, wird die Sprache der vorderasiatischen Gruppen meist dem Aserbeidschanischen oder dem Türkeitürkischen zugerechnet. Während aber die Schriftsprachen der Türkei und Aserbaidschans bei aller Ähnlichkeit deutlich unterscheidbar sind, ist die Differenzierung auf der Ebene der Dialekte oft nicht so eindeutig.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gerhard Doerfer, Wolfram Hesche: Chorasantürkisch. Wiesbaden 1993, S. 4.
  2. Milan Adamovic: Die alten Oghusen, In: Materialia Turcica. Bd. 7/8, Bochum 1983, S. 45.
  3. W. Barthold: Turkmenen. in: Enzyklopaedie des Islam. Band 4: S–Z. Leiden/ Leipzig 1934.
  4. Heinz-Gerhard Zimpel: Lexikon der Weltbevölkerung, S. 557.
  5. Barbara Kellner-Heinkele: Türkmen. In: Encyclopaedia of Islam. Band 10, Brill, Leiden 2000, ISBN 90-04-11211-1, S. 682.
  6. Peter B. Golden: An Introduction to the History of the Turkic Peoples: Ethnogenesis and State-Formation in Medieval and Early Modern Eurasia and the Middle East. S. 212 f.
  7. Claude Cahen, G. Deverdun, P. M. Holt, Artikel Ghuzz in Enzyklopaedie des Islam, 1. Auflage, Band 2, Leiden/Leipzig 1927, S. 178-179
  8. Peter A. Andrews: Ethnic groups in the Republic of Turkey. Band 1, L. Reichert, Wiesbaden 1989, ISBN 3-88226-418-7, S. 64.

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