Benutzer:Haus der Namen/Ruth Kaufmann

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Ruth Kaufmann (* 1958) ist eine österreichische Psychotherapeutin, Lehrtherapeutin, Autorin und Präsidentin des Holocaust- und Toleranzzentrums „Haus der Namen“, das sie 2015 in Graz gründete.[1]

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Studium und Beruf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kaufmann studierte Medizin, Psychologie und Bildungswissenschaften in der Kombination an der Universität Graz. Studienbegleitend war sie Filmschaffende. Sie produzierte als Mitbegründerin der „RAN-Film“ zusammen mit Alfred Ninaus die Filme Lauf, Hase, lauf (Gestaltung und Buch der Dokumentation) , von Pontius zu Pilatus und Ich wollte leben (Interviews). Es folgten Filmvorführungen an österreichischen Schulen zur Medienerziehung. Ab 1990 arbeitete sie als Individualpsychologische Suchtkrankenberaterin in der Suchtberatungsstelle (BAS) Graz und konzentrierte sich auf die Suchtpräventionsarbeit an steirischen Schulen. Sie erstellte auch das Konzept für die Suchtpräventionsstelle in der Steiermark. 1992 eröffnete sie ihre erste Psychotherapiepraxis in Graz und 1995 in Wiener Neustadt. Ab 1996 arbeitete sie als Lehrende der Transaktionsanalytischen Psychotherapie.

Engagement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach einem längeren Kibbuz-Aufenthalt in Israel begann 1979 Kaufmanns Engagement gegen Antisemitismus, unter anderem im österreichischen Fernsehen mit Franz Kreuzer und Hermann Langbein. Von 2010 bis 2013 war sie als erste Frau in diesem Amt Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde für Steiermark, Kärnten und Südburgenland. 2013 fusionierte die IKG Graz mit der IKG Wien. Kaufmann führte weiterhin die jüdische Gemeinde Graz bis 2016.

2015 gründete sie das Holocaust- und Toleranzzentrum „Haus der Namen“ in Graz. Das erste seiner Art in Österreich und eröffnete am 9. November 2015 die sehr erfolgreiche Ausstellung „Bertl & Adele“ in der Synagoge Graz, welche von Jänner 2018 bis September 2022 im „Museum für Geschichte“ des Universalmuseums Joanneum zu besuchen war. 2022 entstand die Digitalisierung der Ausstellung, um diese auch in Zukunft zur Vermittlung des Holocaust nützen zu können.

Sie schrieb die beiden Bücher „Die lange Nacht der gelben Sterne – Bertls Tagebuch“ und „Im Netz der Ameisenspinne – Adeles Tagebuch“, nach denen die Ausstellung gemeinsam mit Thomas Szammer und Luka Girardi konzipiert und vom Künstler Uwe Kohlhammer gestaltet wurde. Das Konzept dieser Ausstellung ist die Vermittlung des Holocaust nach neuesten pädagogischen Erkenntnissen im schulischen und außerschulischen Bereich, sowie die Förderung von Toleranz und inter-kultureller Kommunikation. In dem Buch „Holocaust-Education“ erklärt Kaufmann gemeinsam mit anderen Autoren, wie der Holocaust vermittelt werden muss, um einen Bildungsprozess im Sinne eines Transformationsprozesses in Richtung Empathie und Toleranz zu initiieren.

Ferner entstand 2022 unter der Leitung von Thomas Szammer und in Zusammenarbeit mit dem Pariser Verein convoi77 das EU-Projekt „Neue Wege der Holocaustvermittlung“. Ziel dieses Projektes ist, Lösungsansätze für die wichtigen und dringenden Fragestellungen der Holocaustvermittlung zu erarbeiten. Besonders stehen dabei Methoden, Materialien und didaktische Innovationen vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen im Fokus.

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ruth Kaufmann ist verheiratet und hat zwei Söhne.

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sachbücher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Konzept zur Ausstellung Bertl und Adele
  • Bertl & Adele. Die Geschichte von zwei Kindern in der Zeit des Holocaust. Bildband und Katalog zur Ausstellung. Independently published, 2020, ISBN 979-8612284048.
  • Holocaust Education – Richtlinien für die Vermittlung des Holocaust zur Initiierung eines Bildungsprozesses.

Romane[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die lange Nacht der gelben Sterne. Bertls Tagebuch. Verlag Ruth Kaufmann, Graz 2016, ISBN 978-1-522820-18-5.
  • Im Netz der Ameisenspinne – Adeles Tagebuch. CreateSpace Independent Publishing Platform, 2018, ISBN 978-1729745472.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Haus der Namen, abgerufen am 14. Dezember 2022.


Kategorie:Psychotherapeut Kategorie:Autor Kategorie:Person (Graz) Kategorie:Österreicher Kategorie:Geboren 1958 Kategorie:Frau