Benutzer:Hbe-Bottrop/Katholische Kirchengemeinde St. Barbara Bottrop

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
St. Barbara (1992)

Die katholische Kirchengemeinde St. Barbara bestand von 1955 bis 2007 als eine von 17 Gemeinden im Süden der kreisfreien Stadt Bottrop. Sie ging im Jahr 2007 im Rahmen der durch Bischof Felix Genn eingeleiteten Reform des Bistum Essen in der neuen „Großgemeinde“ St. Cyriakus auf.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Oktober 1953 wurde der Grundstein für die neue Gemeinde St. Barbara Kirche in Bottrop Lehmkuhle, auf dem Gelände zwischen Essener Straße und Unterberg gelegt und von Pastor Telohe, dem Pfarrer der Mutterkirche Herz Jesu gesegnet. Die Kirche in der Ruhrgebiets- und Bergbaustadt Bottrop wurde nach der heiligen Barbara benannt, die als Schutzpatronin der Bergleute verehrt wird. Am 22. Dezember 1953 wurde das Richtfest gefeiert.

In der Mitte der Hauptfront, zwischen den beiden Eingängen zeigte ein, vom Düsseldorfer Künstler Thiel entworfenes Fenster, das Pfingstfest, an dem Petrus inmitten seiner Apostel und der Heidenwelt seine erste eindrucksvolle Predigt hielt. Die anderen 10 Fenster wurden ebenfalls vom gleichen Künstler entworfen.

Am 16. Juli 1955 erhielt die St. Barbara Kirche ihre Konsekration durch den Weihbischoff Heinrich Baaken. Am 17. Juli wurde das Innere des Gotteshauses und der Opferaltar geweiht. Dabei wurden Reliquien der Heiligen Luciata (Lucia von Syrakus) und Coronata aus den römischen Katakomben in den Altarstein eingelassen. Der neue Pfarrbezirk umfasste zu diesem Zeitpunkt 3.500 Gemeindemitglieder. Einige Monate nach der Kirchweihe wurde auf dem Altar des einzigen Seitenschiffes der Kirche einen Muttergottesplastik aufgestellt. Das Werk des Oelder Künstlers Heinrich Lückenkötter stellt Maria mit dem Kinde dar.

Der Kunstmaler Reinhard Maria Bongartz [1] (*1914 - +1994) aus Issum erstellte einen Kreuzweg. Er endet mit der 15. Station, der Auferstehung Christi, um auszudrücken, das nach Kreuz und Leid auch uns die glorreiche Auferstehung zuteil wird.

Vom selben Künstler stammt auch das Bild der heiligen Barbara, hierbei handelt es sich um die einzige Darstellung einer tanzenden Barbara.

Bilder des hl. Josef und des hl. Antonius wurden später noch hinzugefügt. Im Jahr 1960 erstellte Bongartz ebenfalls das Altar-Putzmosaik „Der Auferstandene“.

Einen Namen im westlichen Ruhrgebiet machte sich St. Barbara auch für die Verlesung von Messen in polnischer Sprache. Bergbaubedingt hat Bottrop und Umgebung einen hohen Bevölkerungsanteil aus Oberschlesien, die hiermit ein Stück Heimat fanden [2].

2005 konnte die Gemeinde das 50-jährige Jubiläum feiern. Der Werdegang wurde in einer Gemeindechronik festgehalten.[3]

Schließung der Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Rahmen der Reform des Bistums Essen wurden durch den Ruhrbischoff Felix Genn insgesamt 96 Kirchen geschlossen, zu denen auch St. Barabara, Bottrop gehört. Am 14. Oktober 2007 - wurde die letzte Messe in der Kirche gelesen [4]. Danach wurde die Kirche verschlossen.

Die Gemeindemitglieder wurden der Herz Jesu Kirche Bottrop zugeordnet und gehören somit der neuen Pfarrei St. Cyriakus Bottrop an, die am 21. Oktober 2007 mit der Einführung des Pfarrers Propst Paul Neumann von Weihbischoff Franz Vorrath gegründet wurde. Die neue Großgemeinde umfasst ca. 26.300 Christen.

Auflösung und Abriss[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine der insgesamt drei Glocken konnte 2011 an die polnische Gemeinde Polanka Wielka zurückgegeben werden.[5] Auf Grund von Eintragungen im Glockenregister konnte festgestellt werden, dass diese Glocke im 2. Weltkrieg zur Einschmelzung von Polen nach Hamburg-Veddel transportiert wurde. Vom Hamburger Glockenfriedhof konnte sie aber gerettet werden und leistete somit über 50 Jahre in Bottrop ihren Dienst.

Das Grundstück wurde von der katholischen Kirche an die "evangelische" Diakonie verkauft [6]. Im März 2013 erfolgte der Abriss des Kirchengebäudes und des Pfarrheims, da die Diakonie ein Wohngebäude für Menschen mit Behinderungen [7] errichten will. Eine der übrig gebliebenen Glocken, die Barbaraglocke und die Barbara-Statur sollen künftig auf dem Grundstück an die einstige Kirche erinnern. [8]

Verbände und Organisationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • KAB Nikolaus Groß Bottrop: Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung St. Barbara in Bottrop[9] schloss sich im Jahr 2010 mit den KAB Verbänden St. Cyriakus, St. Suitbert und Herz Jesu Bottrop zur KAB Nikolaus Groß Bottrop zusammen.[10].
  • Förderverein Barbaraheim Bottrop-Lehmkuhle: zur Erhaltung des ehem. Pfarrheims hat sich Förderverein Barbaraheim Bottrop-Lehmkuhle e.V gegründet. Hier wird die Tradition der Gemeinde weiter gelebt und den Gemeindemitgliedern in dem Ortsteil ein Versammlungsraum erhalten.
  • kfd St. Barbara: die KFD (Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands) in St. Barbara war, seit ihrer Gründung 1956, die mitgliederstärkste Gruppe der Gemeinde. Sie bleibt weiterhin selbständig als kfd St. Barbara in St. Cyriakus.
  • Knappengarde St. Barbara: der enge Bezug zum Bergbau wurde auch durch die Kappengarde St. Barbara dargestellt, die über 50 Jahre treue Dienste leistete und somit eng verbunden mit der Bottroper Stadtgeschichte ist. Sie wurde mit der Schließung der Kirche aufgelöst. Die Geschichte der Knappengarde wird im Bottroper Stadtarchiv aufbewahrt [11].

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Reinhard Maria Bongartz, Gemeinde Issum
  2. Serdecznie witamy* in Bottropsky, WAZ, vom 27. Mai 2009
  3. Gemeindechronik St. Barbara 1955-2007,KAB Nikolaus Groß Bottrop.
  4. Abschied von St. Barbara - Die letzte Messe, WAZ, vom 20. November 2007
  5. Glocke kehrt nach Polen zurück, WAZ, vom 20.Oktober 2011
  6. Diakonie kauft St. Barbara, WAZ, vom 06. Juli 2012
  7. Abschied von St. Barbara, WAZ, vom 14. Dezember 2012
  8. Ein letzter Abschied von St. Barbara,"WAZ", vom 09. Februar 2013
  9. KAB St. Barbara
  10. KAB Zusammenschluß KAB Nikolaus Groß Bottrop abgerufen am 14. April 2013.
  11. Erinnerungen an die Knappengarde St. Barbara In: WAZ vom 30. Juli 2012 abgerufen am 14. April 2013.


Kategorie:Kirchengebäude in Bottrop Barbarakirche Kategorie:Kirchengebäude in Bottrop Pfarrkirche des Bistums Essen Erbaut in den 1950er Jahren