Benutzer:JEW/Brakteat von Geltorf

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Brakteaten im Wappen von Geltorf

Das Brakteat von Geltorf[1], stammt aus einem Hortfund, der 1876 in Geltorf im Kreis Schleswig-Flensburg, in Schleswig-Holstein, bei Feldarbeiten gemacht wurde. Zum Hort gehörten bis auf eine weitere Goldbrakteate (IK 254 Geltorf (I)-A) keine weiteren Utensilien.

Das bis auf kleine Dellen und Defekte im Bereich der Öse gut erhaltene Brakteat befindet sich im Archäologischen Landesmuseum Schleswig (Inv.-Nr. 4984).

Mit einem Durchmesser von 54,1 mm und einem Gewicht von 14,5 g ist das Brakteat relativ groß. Sein Mittelfeld ist von einem breiten Ring aus verschiedenen, gepunzten Ornamenten umgeben. Das Mittelfeld zeigt einen Kopf im Profil von links und mehrere beigefügte Zeichen (M. Axboe 1986, S. 71). Über dem Kopf geht ein großes, profiliertes Dreieck in die breite Öse über, die in Randwulsten endet. Unter dem Kopf und hinter dem Nacken der mittigen Darstellung befindet sich eine deutlich lesbare Runeninschrift.

Das Verbreitungsgebiet der Goldbrakteaten erstreckt sich von England bis Westrussland und von Norwegen bis in den Donauraum. Die Objekte stammen aus einer gut hundertjährigen Periode, von der Mitte des 5. bis in die zweite Hälfte des 6. Jahrhunderts.

Die Bilderwelt und der Materialwert belegen die Bedeutung der Brakteaten als Repräsentationsobjekte einer Elite, die dieselbe Religion und Weltanschauung teilte. Die Homogenität der Motive belegt die enge Verbindung der Gruppen. An Stücken unterschiedlicher Fundzonen konnte eine lokale Fabrikation nachgewiesen werden.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Morten Axboe, Klaus Düwel, Karl Hauck, Lutz von Padberg, Cajus Wypior: Die Goldbrakteaten der Völkerwanderungszeit Band 38 der Reihe Ergänzungsbände zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Fink München
  • Ralf Wiechmann: In: Klaus-Joachim Lorenzen-Schmidt und Ortwin Pelc (Hrsg.), Schleswig-Holstein Lexikon, Neumünster, 2000, Wachholtz Verlag, ISBN 3-529-02441-4;
  • Jann Markus Witt, Heiko Vosgerau: Schleswig-Holstein von den Ursprüngen bis zur Gegenwart – Eine Landesgeschichte, Hamburg, 2002, Convent-Verlag, ISBN 3-934613-39-X

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Das A-Brakteat wird unter den Bezeichnungen "Gettorf", "Gelstoft" "Geltorf-Brakteat 2" und "Geltorf (II)" behandelt. Es ist unklar, von welchem Fundort es stammt.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geltorf Kategorie:Goldschmiedearbeit Kategorie:Archäologischer Fund (Mittelalter) Kategorie:Geschichte (Kreis Schleswig-Flensburg)