Benutzer:JEW/Runenstein von Gripsholm

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Runenstein Sö 179 von Gripsholm im Runensteinstil Fp
Runenstein Sö 178 von Gripsholm im „Kreuzbandstil“

Der Runenstein von Gripsholm (Sö 179) befindet sich, zusammen mit dem Runenstein Sö 178 aus dem 11. Jahrhundert, neben der Auffahrt zum Schloss Gripsholm in Mariefred in Södermanland in Schweden. Seine Höhe beträgt etwa 2,0 m, seine Breite 1,0 m. Der ursprüngliche Standort ist unbekannt.

Der im Runensteinstil Fp erstelle Runenstein Sö 179 aus Granit ist einer der 26 Ingvar-Runensteine. Er wurde in den frühen 1820er Jahren entdeckt und bildete dann die Schwelle des Kellers des Ostturms des Schlosses. Er befand sich unter beiden Seitenwänden der Tür und war mit Teer bedeckt, was darauf hindeutet, dass er Teil einer anderen Konstruktion war, bevor er als Baumaterial für die Burg verwendet wurde. Es dauerte bis 1930 als der Stein aus der Burg geholt und vollständig gelesen werden konnte.

Die Inschrift lautet: „Tóla ließ diesen Stein in Erinnerung an ihren Sohn Haraldr, Ingvarrs Bruder, erheben. Sie reisten tapfer weit, um Gold zu holen, und gaben dem Adler im Osten (Nahrung). (Sie) starben im Süden in Serkland.“

Die Inschrift besagt, dass er in Erinnerung an Haraldr, den Bruder Ingvars, errichtet wurde, der vermutlich mit Ingvar am Kaspischen Meer gestorben ist. Diskutiert wurde, warum der Runenstein nur nach Haraldr und nicht auch nach Ingvar errichtet wurde. Die gängige Erklärung ist, dass Tóla nur Haralds Mutter war und die Männer Halbbrüder waren. Es ist auch möglich, dass es ursprünglich zwei Steine gab, von denen der verschwundene an Ingvar erinnerte. Eine dritte Möglichkeit ist, dass sich "Bruder" auf Waffenbruder, Blutsbruder oder ähnliches bezieht. Diese Wortverwendung erscheint auf einem der Runensteine von Hällestad in Schonen.

Die zweite Hälfte der Inschrift ist in alliterativen Versen der Form Fornyrðislag[1] geschrieben. Der Ausdruck „um den Adler zu füttern“ ist eine Kenning[2], der "Feinde töten" bedeutet.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans-Peter Neumann: Metrische Runeninschriften in Skandinavien, Narr Francke Attempto Verlag, Tübingen 2018 Nr. 87 S. 210
  • Thorgunn Snædal: Gripsholm In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde 2. Aufl. Bd. 13 Berlin, New Yorck 1999 S. 57–59

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Fornyrðislag bedeutet übersetzt „Versmaß alter Erzählung“
  2. Kenning ist in der altgermanischen, besonders der altisländischen Stabreim­dichtung (Edda, Skalden) das Stilmittel einer poetischen Umschreibung (Paraphrase) einfacher Begriffe.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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