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Das Amt Endingen war in napoleonischer Zeit eine Verwaltungseinheit im Süden des Großherzogtums Baden. Es bestand von 1810 bis 1813.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Historischer Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karte des Gebietes um 1750

Im hohen Mittelalter hatte sich im nördlichen Kaiserstuhl mit den Herren von Endingen ein Adelsgeschlecht niedergelassen, das seinen Sitz auf der Koliburg hatte. Wesentliche Veränderungen brachte der zwischen 1320 und 1322 ausgetragene Kaiserstühler Krieg. Die Burg wurde zerstört, die Familie wanderte später ins westlich des Rheines gelegene Elsass ab. Auch die mit ihnen verfeindeten Üsenberger, die in dieser Gegend 1291/92 ihre Obere Herrschaft errichtet hatten, unterlagen. Letztlich fiel der Raum an das Haus Habsburg, wo er dem vorderösterreichischen Oberamt Breisgau zugeordnet wurde. Im Reichsdeputationshauptschluss 1803 wurde er dem kurzlebigen Herzogtum Modena-Breisgau zugewiesen, infolge des Pressburger Friedens von 1805 geriet er 1806 unter die Landeshoheit Badens. Im Sommer 1807 entstand das Oberamt Kenzingen, das auch die hier gelegenen Orte umfasste.[1]

Zeit seines Bestehens[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Umsetzung des Novemberedikts von 1809 wurde Anfang 1810 der Raum umstrukturiert. Das neu errichtete Amt Endingen umfasste, neben dem Hauptort Endingen am Kaiserstuhl, die ebenfalls vom Oberamt Kenzingen gekommenen Ortschaften Wyhl, Wellingen, Kiechlinsbergen, Riegel, Forchheim und Schelingen, sowie vom altbadischen Oberamt Hochberg Bahlingen, Bötzingen, Oberschaffhausen, Eichstetten, Königschaffhausen, Leiselheim, Weisweil und Herdern. Im Rahmen der neuen Verwaltungsstruktur des Landes wurde es dem Dreisamkreis zugeteilt.[2] Für Kriminaluntersuchungen zuständig wurde das Amt Emmendingen.[3]

Bereits Ende 1810 kam es zu einer Neuzuordnung: Eichstetten, Bötzingen und Oberschaffhausen wechselten zum Amt Emmendingen, dafür wurden dem Amt Endingen, in Bezug auf die allgemeine Verwaltung, die grundherrlichen Orte Amoltern und Sasbach sowie der entsprechende Anteil an Riegel zugewiesen.[4] Hier bestanden Rechte verschiedener Familien des niederen Adels, in Riegel auch des standesherrlichen Hauses Schwarzenberg.[5] Mit Inkrafttreten des Novemberedikts waren sie dem übergeordneten Kreis unmittelbar unterstellt worden.

Nachdem die Aufhebung der Patrimonialgerichtsbarkeit 1813 eine einheitliche Zuständigkeit der Verwaltungsbehörden ermöglicht hatte, ging aus dem Amt Endingen das Bezirksamt Endingen hervor.[6]

Leiter der Verwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Leitung wurde zunächst dem, vom in Emmendingen ansässigen Oberamt Hochberg hierher versetzten Carl Baumüller übertragen.[3] Nach dessen Wechsel zum Bezirksamt Lörrach folgte im Mai 1813 Dr. Kapferer vom Bezirksamt Überlingen.[7]

Weitere Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Bezirksamt Endingen wurde 1819 aufgeteilt, der Nordosten mit dem Hauptort dem Bezirksamt Kenzingen zugewiesen. Es ging 1872 im Bezirksamt Emmendingen, das 1939 in den Landkreis Emmendingen umgewandelt wurde, auf. Der Südwesten fiel an das Bezirksamt Breisach. Mit einer Ausnahme kamen diese Orte, zu unterschiedlichen Zeiten, später ebenfalls zu Emmendingen. Lediglich Schelingen zählt seit Anfang 1973 zum Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. General-Ausschreiben über die Eintheilung des Großherzogthums Baden in Bezirke, veröffentlicht am 7. Juli 1807 im Regierungsblatt des Großherzogtums Baden, Jahrgang V, Heft 23, S. 96.
  2. Beilage A zum Organisationsrescript vom 26. November 1809, veröffentlicht im Großherzoglich-Badischen Regierungsblatt am 9. Dezember 1809, S. 408. sowie die korrigierende Verordnung hierzu, veröffentlicht am 3. Februar 1810 im Großherzoglich-Badischen Regierungsblatt, Heft V, S. 39.
  3. a b Entsprechende Verordnung, veröffentlicht am 20. Januar 1810 im Großherzoglich Badischen Regierungsblatt, Heft III, S. 28.
  4. Umstrukturierung der Bezirkseinteilung, Verordnung vom 15. November 1810, veröffentlicht im Großherzoglich-Badischen Regierungsblatt am 4. Dezember 1810, Heft XLIX, S. 357.
  5. Anton Mayer: Beiträge zur Geschichte des badischen Civilrechtes bis zur Einführung des neuen Landrechtes. Bellevue bei Konstanz 1844, S. 79.
  6. Beilage A: Ämtereinteilung, veröffentlicht im Badischen Gesetz- und Verordnungsblatt am 30. Juli 1813, Heft XXII, S. 135.
  7. Entsprechende Mitteilung, veröffentlicht am 8. Mai 1813 im Großherzoglich Badischen Regierungsblatt, Heft XIV, S. 83.

Endingen Kategorie:Endingen am Kaiserstuhl Kategorie:Politik (Landkreis Emmendingen) Kategorie:Gegründet 1810 Kategorie:Aufgelöst 1813