Benutzer:Lipstar/Niklas Kouparanis

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Niklas Kouparanis ist ein deutscher Unternehmer, der sich auf den Verkauf von medizinischem Cannabis spezialisiert hat. Als Beteiligter der Firmen Cannamedical Pharma und Farmako sowie Gründer der Bloomwell Group ist er auch unter dem Namen Wolf of Cannabis bekannt.

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Familienhintergrund und erste Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Niklas Kouparanis' Großvater kam 1961 aus Griechenland nach Rüsselsheim am Main, um bei Opel zuarbeiten. Im Alter von sechs Jahren zog sein Vater nach und war bei der Lufthansa als Flight Manager aktiv. Kouparanis' Mutter wurde in New Jersey als Tochter eines Hamburger Ehepaars geboren. Sie arbeitete über 40 Jahre als Flugbegleiterin der Lufthansa. Im Rahmen ihrer Arbeit lernten sich seine Eltern kennen.[1] 2010 absolvierte Koupranis sein Abitur am Gymnasium Taunusstein. Anschließend studierte er Geological Science and Engineering an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seinen Bachelor sowie Master of Science legte er an der EBS Universität für Wirtschaft und Recht ab. 2017 beendete er sein Studium mit einer Masterarbeit über ‚Strategy & Consulting‘.[2] Im Fokus stand darin das Potenzial von Legalisierungsmaßnahmen von Cannabis.[3]

Dem folgend arbeitete Niklas Kouparanis frühzeitig im Verkauf von medizinischem Cannabis, das etwa bei ADHS, chronischen Rückenschmerzen oder multipler Sklerose zum Einsatz kommt.[4][5] Im Start-up-Unternehmen Cannamedical Pharma übte er die Position des Verkaufschefs aus.[6] Nach der Legalisierung von Cannabis in Deutschland am 10. März 2017 konnte das Unternehmen als lizenzierter Arzneimittelgroßhandel unmittelbar mit der Belieferung von Apotheken beginnen.[4][7][8] Cannamedical Pharma bezog ihre Ware vom niederländischen Hersteller Bedrocan und lagerte es in einem bewachten Betäubungsmittellager. Bereits im ersten Geschäftsjahr verkaufte die Firma nach eigenen Angaben 300 Kilogramm medizinisches Cannabis und erzielte damit einen Umsatz von 2,2 Millionen Euro. 2018 bezog das Unternehmen eine Etage des Kölnturm im Mediapark.[4]

Farmako[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Dezember 2018 gründete Kouparanis gemeinsam mit Sebastian Diemer das Pharmaunternehmen und Cannabis-Start-up Farmako.[6] Innerhalb des Unternehmens bezeichneten ihn Kollegen laut Manager Magazin als „Wolf of Cannabis“.[9] Neben dem Vertrieb von Cannabis in allen europäischen Ländern, die eine Cannabinoidtherapie legalisiert hatten, kündigte das Unternehmen im März 2019 an, zukünftig mithilfe von gentechnisch modifizierten Bakterien Cannabis-Extrakte in Laboren zu erzeugen, womit sie den Anbau von Pflanzen umgehen wollten.[10] Für die Forschung und Entwicklung gewannen sie das Berliner Unternehmen Heartbeat Labs als Partner.[11]

Fast zeitgleich schloss Farmako einen Exportvertrag über 50 Tonnen mit dem Cannabis-Unternehmen NYSK Holdings ab, die vom früheren nordmazedonischen Geheimdienstchef Zlatko Keskovski geleitet wird. Daraufhin entließen „alle anderen Gesellschafter einstimmig“ Kouparanis am 1. Juli, da er „den Gesellschafteransprüchen leider nicht mehr gerecht werden“ könne, wie Heartbeat Labs erklärte.[9] Auch gescheiterte Kooperationen sowie Lieferprobleme und damit verbundene unrealistische Umsatzzahlen sollen eine Rolle gespielt haben.[12][13] Zwei Wochen später verließ auch das Forschungsteam das Start-up.[14] Heartbeat Labs verkaufte seine Firmenanteile an das kanadische Unternehmen Agraflora.[12]

Bloomwell Group[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem er von Farmako entlassen worden war, gründete er im Juni 2020 gemeinsam mit seiner Schwester Anna-Sophia Kouparanis sowie Julian Wichmann und Samuel Menghistu die Bloomwell Group.[7][15][16] Mit Algea Care gründeten die Geschwister Kouparanis fast zeitgleich ein Subunternehmen, über das Patientinnen und Patienten an Ärzte vermittelt, um an Rezepte zu gelangen. 11.000 Menschen erhielten in den ersten zwei Jahren über das Telemedizin-Unternehmen medizinisches Cannabis.[7][17][18] Ilios Santé für Import aus den Niederlanden, Kanada, Portugal, Dänemark, Spanien und Kolumbien sowie der Shop Breezy Brands für den Online-Verkauf wurden als weitere Tochterfirmen gegründet.[19][20] Abgesehen vom Anbau vereine das Unternehmen laut Kouparanis somit die komplette Wertschöpfungskette.[17]

Im Herbst 2021 sammelte Kouparanis mit seiner Holding zehn Millionen Dollar für sein Start-up ein.[21][22] Der Großteil des Investments stammte vom Curaleaf-CEO Boris Jordan und floß in die Tochterfirmen Algea Care und Ilios Santé.[12][23] Anfang 2022 kritisierte Moritz Bleibtreu, die Cannabis-Pflanze werde „aufgrund jahrzehntelang tradierter Vorurteile in eine Schublade“ gesteckt und investierte einen sechsstelligen Betrag in die Bloomwell Group.[24][25][26] Neben dem Schauspieler steuerten in der Finanzierungsrunde auch der US-Investmentfonds Artemis Growth Partners, der Seed-Investor Measure 8 Venture Partners und ein früherer Co-Head der Investmentbank Goldman Sachs mehrer Millionen bei. Mit den Geldern bereitete sich das Unternehmen auf die vom Kabinett Scholz anvisierte Cannabis-Legalisierung zu Genusszwecken in Deutschland vor.[27][28][29][30]

Niklas Kouparanis warb in Gastbeiträgen für die Freigabe und deren Ausgestaltung.[31][32][33] Im Mai 2022 übernahm der Rapper und Unternehmer Giwar Hajabi die Position des Chief Viral Officer bei der Firma, womit er als Markenbotschafter auftritt.[34][35][36][37] Mit 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter war die Bloomwell Group im Sommer 2022 der zahlenstärkste Arbeitgeber der Branche.[17][38] Als Teil von Breezy Brands startete Ende 2022 mit Grüne Brise ein Marktplatz für Cannabis-Apotheken, über den sich Rezepte bei spezialisierten Arzneiausgaben einlösen lassen.[39][40][41]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. T3N.de: Gründen als Geschwister: ‚Ich weiß genau, was sie kann‘. Abgerufen am 15. März 2023.
  2. Linkedin.com: Niklas Kouparanis. Abgerufen am 16. März 2023.
  3. Ganjapreneur.com: Niklas Kouparanis: Anticipating Germany’s Adult-Use Cannabis Market. Abgerufen am 19. März 2023.
  4. a b c Ksta.de: Kölner Unternehmen setzt Millionen mit Cannabis um. Abgerufen am 14. März 2023.
  5. BR.de: Wie deutsche Firmen um eine Anbaulizenz für Cannabis kämpfen. Abgerufen am 14. März 2023.
  6. a b Farmako.de: Farmako: Start-Up für medizinisches Cannabis setzt auf Forschung. Abgerufen am 15. März 2023.
  7. a b c Stern.de: ‚Das wird der größte Cannabis-Markt der Welt‘ – so könnte der deutsche THC-Traum aussehen. Abgerufen am 15. März 2023.
  8. Deutschlandfunk.de: Noch keine deutsche Ware am Markt. Abgerufen am 16. März 2023.
  9. a b Deutsche-startups.de: Der Absturz von Deutschlands gehyptestem Cannabis-Start-up. Abgerufen am 15. März 2023.
  10. Handelsblatt.com: Dieser Gründer will synthetisches Cannabis aus Bakterien herstellen. Abgerufen am 15. März 2023.
  11. Healthcaremarketing.eu: Farmako erhält Finanzierung von Heartbeat Labs. Abgerufen am 15. März 2023.
  12. a b c Businessinsider.de: Ex-Farmako-CEO Niklas Kouparanis holt sich Millionen für seine neue Cannabisfirma. Abgerufen am 15. März 2023.
  13. Businessinsider.de: Farmako schmeißt seinen Geschäftsführer raus. Abgerufen am 16. März 2023.
  14. Vice.com: Der Absturz von Deutschlands gehyptestem Cannabis-Start-up. Abgerufen am 14. März 2023.
  15. Digitaleweltmagazin.de: Der Absturz von Deutschlands gehyptestem Cannabis-Start-up. Abgerufen am 15. März 2023.
  16. Businessinsider.de: Sie ging nach Hollywood, wurde enttäuscht – und gründete dann ein Cannabis-Startup. Abgerufen am 15. März 2023.
  17. a b c Focus.de: Der Traum vom Cannabusiness. Abgerufen am 14. März 2023.
  18. Deutsche-startups.de: ‚Ich habe einmal nicht auf mein Bauchgefühl gehört – und viel Geld verloren‘. Abgerufen am 15. März 2023.
  19. Startbase.de: Wie Start-ups mit der Cannabis-Legalisierung viele Millionen Euro scheffeln wollen. Abgerufen am 19. März 2023.
  20. Wiwo.de: ‚Die SMS an den Dealer um die Ecke muss komplizierter sein als die Bestellung im Onlineshop‘. Abgerufen am 19. März 2023.
  21. Handelsblatt.com: Holding für Cannabis-Start-ups gegründet. Abgerufen am 14. März 2023.
  22. FAZ.net: Zehn Millionen Dollar für Cannabis-Pionier mit Vergangenheit. Abgerufen am 15. März 2023.
  23. Welt.de: Cannabis statt Hollywood – Jetzt soll ihre Wette auf die Legalisierung aufgehen. Abgerufen am 19. März 2023.
  24. OP-Online.de: Pflanze soll raus aus der Schublade: Schauspiel-Star investiert in Frankfurter Cannabis-Startup. Abgerufen am 14. März 2023.
  25. FAZ.net: Moritz Bleibtreu kauft Frankfurter Gras. Abgerufen am 14. März 2023.
  26. T-Online.de: Moritz Bleibtreu wird Cannabis-Unternehmer. Abgerufen am 15. März 2023.
  27. Brutkasten.com: „Lammbock“-Star investiert in Cannabis-Startup. Abgerufen am 15. März 2023.
  28. HNA.de: Pflanze soll raus aus der Schublade: Schauspiel-Star investiert in Cannabis-Startup aus Hessen. Abgerufen am 15. März 2023.
  29. Krautinvest.de: Moritz Bleibtreu und Artemis Growth Partners investieren in Bloomwell Group. Abgerufen am 15. März 2023.
  30. Starting-up.de: Cannabis-Start-up Bloomwell Group schließt Kapitalrunde in Millionenhöhe ab. Abgerufen am 15. März 2023.
  31. Tagesspiegel.de: Acht Wünsche aus der Industrie. Abgerufen am 19. März 2023.
  32. Capital.de: Mit diesen Faktoren steht und fällt die Cannabis-Legalisierung. Abgerufen am 19. März 2023.
  33. Cannabisbusinessexecutive.com: New Year, New Steps Towards Adult-Use Cannabis for Germany. Abgerufen am 19. März 2023.
  34. WUV.de: Cannabis-Firma Bloomwell holt Rapper Xatar an Bord. Abgerufen am 14. März 2023.
  35. Musikwoche.de: Xatar macht sich mit Bloomwell für Cannabis stark. Abgerufen am 15. März 2023.
  36. Musikexpress.de: Xatar setzt sich als CVO für die Legalisierung von Cannabis ein. Abgerufen am 15. März 2023.
  37. Business-punk.com: Rapper Xatar soll für die Bloomwell Group Cannabis in den Mainstream bringen. Abgerufen am 15. März 2023.
  38. Internetworld.de: Touch Point: Wie Deutschlands größtes Cannabis-Unternehmen den Markt erobert. Abgerufen am 19. März 2023.
  39. Apotheke-adhoc.de: Grüne Brise: Plattform für Cannabis-Apotheken. Abgerufen am 16. März 2023.
  40. Deutsche-startups.de: ‚Auch wir müssen auf Flexibilität setzen‘. Abgerufen am 16. März 2023.
  41. Pharmazeutische-zeitung.de: ‚Delivery Hero für Cannabis-Apotheken‘ gestartet. Abgerufen am 16. März 2023.