Benutzer:Lm-berlin/Dorfkirche

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Dorfkirchen sind oft die ältesten baulich erhaltenen Zeugnisse der Besiedlung in einer Landschaft. Betrachtet man die Entstehungszeiten, kann man teilweise die Wege der Christianisierung nachvollziehen, wie zum Beispiel an der Straße der Romanik in Sachsen-Anhalt. Beginnend in der Romanik war die räumliche und gestalterische Weiterentwicklung der Dorfkirche gekoppelt an die Entwicklung des Dorfes und der landwirtschaftlichen Produktionsverhältnisse im allgemeinen und bezogen auf reginale Aufschwünge und Krisen im besonderen. Zu allen Zeiten erfuhren Dorfkirchen Um- und Erweiterungsbauten.

Baugestalt: Baumaterial und Grundrisstypen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zumindest für die neuen Bundesländer wird, vor allem aufgrund der archäologischen Funde in der Niederlausitz, inzwischen davon ausgegangen, dass in den Gebieten des mittelalterlichen Landesausbaus in der Germania Slavica von den zuziehenden Neusiedlern sofort Holzkirchen erbaut wurden. Erst nach einem Abstand von 20 - 30 Jahren, also etwa einer Generation, wurden die Holzkirchen durch Steinbauten ersetzt, vor allem um die beträchtlichen Baukosten anzusparen, denn die frisch gerodeten Felder brauchten erst einmal einen Vorlauf bis zum vollen Ertrag. Bei Neuansiedlungen wurden nun die Dorfkirchen sofort aus Stein errichtet. Dabei wurde das Material verwendet, welches vor Ort zur Verfügung stand. So kann man heute unterscheiden zwischen den Feldsteinkirchen und den Dorfkirchen aus Backstein Literatur:

  • Markus Agthe: Archäologische Untersuchungen und baugeschichtliche Beobachtungen an Kirchen der Niederlausitz und des angrenzenden Elbe-Elster-Gebietes. In: Einsichten. Archäologische Beiträge für den Süden des Landes Brandenburg 2002 (= Arbeitsberichte zur Bodendenkmalpflege in Brandenburg 12), Wünsdorf 2003, S. 217-288.

Ulrich Waack: Bautypen mittelalterlicher Dorfkirchen in Berlin und der Mittelmark. In: Bernd Janowski/Dirk Schumann (Hrsg.): Dorfkirchen. Beiträge zur Architektur, Ausstattung und Denkmalpflege, Lukas-Verlag Berlin (Kirchen im ländlichen Raum Band 3), Berlin 2004, S. 121-138, ISBN 3-936872-21-X.

Anbauten (Sakristeien, Totenhallen, Grüfte)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den allermeisten Fällen zählen die Sakristeien nicht zum ersten Steinbau der Kirche, wurden aber oft noch im Mittelalter angebaut. Grüfte entstanden meist im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit, Totenhallen in der Neuzeit.

Ausstattungsstücke (Altäre und Altargeräte, Taufen, Kanzeln, Gestühl, Emporen, Orgeln, Glocken)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur' Die Glocken der Dorfkirchen im ehem. West-Berlin sind vollständig erfasst, beschrieben und datiert in:

  • Klaus-Dieter Wille: Die Glocken von Berlin (West) (= Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin Beiheft 16), Berlin 1987

Bauherren und Baufinanzierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur:

  • Christofer Herrmann: Wer baute und finanzierte die ländlichen Pfarrkirchen im mittelalterlichen Preußen? In: Kirche im Dorf. Ihre Bedeutung für die kulturelle Entwicklung der ländlichen Gesellschaft im „Preußenland“, 13.-18. Jahrhundert (Ausstellungskatalog), Berlin 2002, S. 49-56

Dorfkirchen als „Wehrkirchen“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

siehe auch

Dorfkirchen als Quellen der Siedlungsgeschichte und Frömmigkeitsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Dorfkirchenbewegung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfang des 20. Jahrhunderts entstand aufgrund umfassender Veränderungen auf dem Land die sogenannte Deutsche Dorfkirchenbewegung. Ein wichtiger Vertreter dieser Bewegung war Hans von Lüpke, der ab 1907 die Zeitschrift "Die Dorfkirche, Illustrierte Monatsschrift zur Pflege des religiösen Lebens in heimatlicher und volkstümlicher Gestalt" herausgab. Der Untertitel weist auf die inhaltliche Ausrichtung der Bewegung hin.

Regionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Regionen, Kunstlandschaften und regionale Unterschiede[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dorfkirchen in Baden-Württemberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

siehe auch

Dorfkirchen in Berlin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

siehe auch

Dorfkirchen in Brandenburg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Land Brandenburg sind etwa 850 Dorfkirchen nachzuweisen, die entweder offensichtlich oder nachweisbar mittelalterlichen Ursprungs sind. Ein Fünftel von ihnen stehen in der Uckermark (190) sowie in der Niederlausitz, auf dem Barnim und in der Prignitz (je gut 100). Zu den 850 kommen noch mehrere Hundert dörfliche Kirchen, die erst nach dem Mittelalter, oft in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts und dann aus unverputztem Backstein, entstanden sind. Dass auch bei ihnen ein mittelalterlicher Ursprung nicht völlig ausgeschlossen werden kann, zeigt das Beispiel der bis dahin völlig unbekannten Feldstein-Apsiskirche aus dem 13. Jahrhundert, die bei der archäologischen Abräumung des Dorfs Diepensee für die Flughafenweiterung Schönefeld entdeckt wurde. siehe auch

Literatur'

  • Markus Agthe: Archäologische Untersuchungen und baugeschichtliche Beobachtungen an Kirchen der Niederlausitz und des angrenzenden Elbe-Elster-Gebietes. In: Einsichten. Archäologische Beiträge für den Süden des Landes Brandenburg 2002 (= Arbeitsberichte zur Bodendenkmalpflege in Brandenburg 12), Wünsdorf 2003, S. 217-288.
  • Matthias Friske: Die mittelalterlichen Kirchen auf dem Barnim. Geschichte - Architektur – Ausstattung, Lukas-Verlag Berlin (= Kirchen im ländlichen Raum Bd.1), Berlin 2001, ISBN 3-931836-67-3
  • Karl-Uwe Heußner/Tilo Schöfbeck: Forschungen zu Fachwerk- und Feldsteinkirchen der Prignitz vom 15. bis zum 19. Jahrhundert. In: Brandenburgische Denkmalpflege 11/2002 H.1 S.5-38.
  • Wolfgang Gericke u. a.: Brandenburgische Dorfkirchen, Berlin 1975.

Weblinks:

Dorfkirchen in Hessen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks'

Dorfkirchen in Mecklenburg-Vorpommern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dorfkirche Goldenstädt

siehe auch

Literatur:

  • Norbert Buske/ Gerd Baier: Dorfkirchen in der Landeskirche Greifswald, Berlin 1984
  • Tilo Schöfbeck: Dorfkirchen in Mecklenburg-Vorpommern, in: Wolfgang Schenkluhn (Hrsg.): Die mittelalterliche Dorfkirche in den Neuen Bundesländern. Forschungsstand, Forschungsperspektiven, Nutzungsproblematik (= Hallesche Beiträge zur Kunstgeschichte 3), Halle 2001, S.27-32.

Weblinks

Dorfkirchen in Niedersachsen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

- siehe auch

Dorfkirchen in Nordrhein-Westfalen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

siehe auch

Dorfkirchen in Sachsen-Anhalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

siehe auch

Literatur:

  • Matthias Friske: Mittelalterliche Kirchen im westlichen Fläming und Vorfläming, Lukas-Verlag Berlin (Kirchen im ländlichen Raum Bd.5), Berlin 2007, ISBN 978-3-86732-004-7.

Dorfkirchen in Schleswig-Holstein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

siehe auch

Dorfkirchen in Thüringen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur

  • Rainer Müller: Mittelalterliche Dorfkirchen in Thüringen, Erfurt 2001, ISBN 3-910166-49-0.

Dorfkirchen außerhalb Deutschlands[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

siehe auch

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Allgemeine Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Artikel Dorfkirche (von Erich Bachmann) in: Reallexikon zur deutschen Kunstgeschichte, Band 4, Stuttgart 1958, S. 246-274.
  • Bernd Janowski/ Dirk Schumann (Hrsg.):Dorfkirchen. Beiträge zur Architektur, Ausstattung und Denkmalpflege, Lukas-Verlag Berlin (Kirchen im ländlichen Raum Band 3), Berlin 2004, ISBN 3-936872-21-X
  • Florian Monheim/Hans Müller: Dorfkirchen im östlichen Deutschland, DuMont Buchverlag Köln 1991, ISBN 3-7701-2801-X
  • Wolfgang Schenkluhn (Hrsg.): Die mittelalterliche Dorfkirche in den Neuen Bundesländern I. Forschungsstand, Forschungsperspektiven, Nutzungsproblematik (= Hallesche Beiträge zur Kunstgeschichte 3), Halle 2001, ISSN 1439-6408.
  • Wolfgang Schenkluhn (Hrsg.): Die mittelalterliche Dorfkirche in den Neuen Bundesländern II. Funktion, Form, Bedeutung (= Hallesche Beiträge zur Kunstgeschichte 3), Halle 2001, ISBN 10-3-86010-867-0.
  • Reihe Kirchen im ländlichen Raum im Lukas-Verlag Berlin