Benutzer:Lucius Castus/Taba-Krise

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Die Taba-Krise bzw. die Akaba-Krise war ein Konflikt zwischen dem Osmanischen Reich und Großbritannien um den Verlauf der administrativen Grenze des Khedivats Ägypten auf der Sinai-Halbinsel. Die Krise wurde ausgelöst, als das Osmanische Reich im Januar 1906 den Versuch der britischen Administration von Ägypten verhinderte, Posten an der nach ihrer Interpretation legitimen administrativen Grenze Ägyptens auf osmanisch verwaltetes Gebiet zu errichten. Als das Osmanische Reich sich weigerte den Grenzverlauf zu akzeptieren und begann die Grenze zu sichern, erhöhte Großbritannien den diplomatischen Druck (mit Unterstützung von Frankreich und Rußland) und bereitete militärische Maßnahmen vor. Das Osmanische Reich gab nach und akzeptierte den geforderten Grenzverlauf per Abkommen am 1. Oktober 1906.

Ägypten als Anomalie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Staatsrechtliche Stellung Ägyptens im Osmanischen Reich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Londoner Konvention vom 15. Juli 1840 verpflichtete sich der osmanische Sultan Abdülmecid I. gegenüber den Großmächten Großbritannien, Österreich, Preußen und Rußland zur Beilegung des Konflikts mit dem Gouverneur der osmanischen Provinz Ägypten, Muhammad Ali Pascha, diesem Autonomierechte zu gewähren. Dieser Verpflichtung wurde durch den Ferman vom 1. Juni 1841 Folge geleistet, welches die Basis für das rechtliche Verhältnis zwischen Ägypten und dem Osmanischen Reich bis 1914 bildete. Durch diesen wurde die Herrschaft der Provinz Ägypten an Muhammad Ali auf Lebenszeit übertragen und die Vererbbarkeit dieser Herrschaft innerhalb seiner Familie gewährt. Die Privilegien wurden in Folge im Bereich der ökonomischen und legislativen Autonomie weitgehend erweitert, dennoch blieb Ägypten bis 1914 de jure ein integraler Bestandteil des Osmanischen Reichs. Der Herrscher Ägyptens war verpflichtet den osmanischen Sultan als Souverän anzuerkennen und die Herrschaft in dessen Namen auszuüben. Mit dem Ferman von 1867 erhielt Ägypten zwar völkerrechtliche Handlungsfähigkeit, war aber nicht berechtigt politische Verträge mit anderen Staaten abschließen zu dürfen und besaß weder passives noch aktives Gesandtschaftsrecht. Stattdessen wurde Ägypten durch das Osmanische Reich diplomatisch vertreten.

Im Rahmen der Urabi-Bewegung, die sich für die Einschränkung der Macht des Khediven (seit 1867 der Titel des Herrschers von Ägypten) und des europäischen Einflusses einsetzte, kam es am 11. Juni 1882 in Alexandria zu einem Massaker, bei dem es auch unter Europäern zu Opfern kam. Daraufhin entschloss sich Großbritannien Mit der Besetzung Ägyptens durch Großbritannien beginnend 1882 wurde die Souveränität des osmansichen Sultans auf Ägypten als auch des Herrschers Ägypten faktisch eingeschränkt.

  • Beschluss der Botschafterkonferenz vom 3. Juli 1882:
  • Konvention vom 25. September 1882: Erklärung Okkupation nur vorübergehend bis Macht des khediven wiederhergestellt und Verwaltung reformiert
  • Verhandlungen zum Abzug 1887 gescheitert


Dem Ferman wurde eine Karte beigelegt, der die Provinzgrenze Ägyptens festlegte.

  • Wie und wann kamen Midian und der Rest des Sinais unter ägyptischer Administration?

bla[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Veränderung durch britische Besetzung
  • Grenzverlauf 1841, 1892 (Al-Wahj-Zwischenfall)
  • Rolle der Hedschasbahn (Akaba-Bahn-Projekt)

Grenze wurde als adminstrative Grenze angesehen, nicht als Grenze zwischen Ägypten und dem Osmanischen Reich. Es galt nachwievor der Grenzverlauf von 1841! Zwischenstaatliche versus Innerstaatliche Grenze (Politische Grenze). Aber Cromer kannte die Karte von 1841 nicht und ging davon aus dass die 1892er Grenze eine zwischenstaatliche war. Aber es wurde eine dezidiert administrative Grenze fixiert.

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 10. Januar 1906: Umm-Rashrash-Zwischenfall, Jennings Bramly besetzt Golf von Akaba, Umm-Rashrash (heute:Eilat)
  • 22. Januar 1906: Taba-Zwischenfall, Rushdi Bey besetzt Taba
  • Februar:
  • 14. Februar: Kanonenboot HMS Diana Golf von Akaba
  • 18. Februar: Osmanen akzeptieren Einrichtung einer Grenzkommission
  • 3. Mai: England stellt Ultimatum, Flotte von Beresford nach Piräus, Flotte von Meux in ägyptische Gewässer
  • April: britischer Landungsversuch bei Rafah
  • 13. Mai: Note der Osmanen wird für ungenügend erklärt
  • 14. Mai: Osmanen akzeptieren alle gestellten Bedingungen
  • Grenzkommission
  • 1. Oktober: Ergebnisse der Grenzkommission in einem Abkommen fixiert

Beteiligte Personen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Uriel Heyd: Hamashber shel mifratz Elat bi-shenat 1906. In: Elath, the Eighteenth Archaeological Convention, October 1962 (Jerusalem 1963), pp. 194 206
  • Yunan Labib Rizq: Azmat al-'Aqaba al-Ma'rufa bi-Hadithat Taba 1906. In: al-Majalla al-Ta'rikhiyya al-Misriyya, 13 (1967), 247-305.
  • John Burman: British Strategic Interests versus Ottoman Sovereign Rights: New Perspectives on the Aqaba Crisis, 1906. In: The Journal of Imperial and Commonwealth History, Volume 37, Number 2, (2009), S. 275 – 292.



  • H.F. Frischwasser-Ra'anan: Frontiers of a Nation: A Survey of Diplomatic and Political History Relating to the Palestine Mandate (London 1955).
  • L.M. Bloomfield: Egypt, Israel and the Gulf of Aqaba in International Law (Toronto 1957), pp. 108-143.
  • Gideon Biger: The Boundaries of Modern Palestine, 1840-1947 (Routledge Studies in Middle Eastern History). Routledge, 2004, ISBN 0714685437.
  • Nurit Kliot: The Evolution of the Egypt-Israel Boundary: From Colonial Foundations to Peaceful Borders.
  • Gad G. Gilbar: Ottoman Palestine, 1800-1914: Studies in Economic and Social History. Brill, 1990, ISBN 9004077855.
  • Yuval Ben-Bassat/Yossi Ben-Artzi: The collision of Empires as seen from Istanbul: the border of British-controlled Egypt and Ottoman Palestine as reflected in Ottoman maps