Benutzer:Mabschaaf/Projekt2

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Kopplungstechniken in der Chromatographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Chromatographie, einer chemisch-analytischen Untersuchungsmethode, werden unterschiedliche Probenvorbereitungstechniken, Trennmethoden und/oder Detektoren untereinander oder miteinander verbunden, um präzisere oder eindeutigere Aussagen über die untersuchten Analyten in einer bestimmten Probe zu erhalten. Angelsächsische Synonyme für den Begriff dieser Kopplungstechniken sind coupling techniques, hybride techniques oder hyphenated techniques. Häufig werden die speziellen Techniken nur mit Abkürzungen wie LC-MS, HS-SPME-GC, etc. bezeichnet,[1] die näher bei den hier beschriebenen Methoden erläutert werden.

Nutzen von Kopplungstechniken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ziel einer chemischen Analyse ist es, einzelne Substanzen (Analyten) aus einem oftmals komplexen Gemisch (Matrix) eindeutig, sicher und genau zu identifizieren und meist auch zu quantifizieren. Beispiele hierfür können die Ermittlung von Drogen in Blut, Pestiziden in Lebensmitteln oder Umweltgiften in Boden oder Abwasser sein. Hierbei sind Fehler oft nur dann zu vermeiden, wenn nahezu alle Matrixbestandteile durch physikalische oder chemische Methoden so abgetrennt werden können, dass sie zum eigentlichen Zeitpunkt der Messung einer Zielkomponente nicht gleichzeitig im Detektionssystem vorliegen. Dies kann erreicht werden, indem im Rahmen der Probenvorbereitung alle in einer Probe vorhandenen Substanzen aufgrund ihrer Eigenschaften (bspw. Wasserlöslichkeit) gruppiert und die Anzahl uninteressanter Bestandteile so verringert werden. Schließlich ist die Chromatographie eine geeignete Methode, bei der die Analyten in einem Strom eines gasförmigen oder flüssigen Trägermediums aufgrund unterschiedlicher physikalischer Wechselwirkungen verschieden schnell transportiert und so zeitlich aufgetrennt werden. Bei komplexen Stoffgemischen wird diese Separation noch leistungsfähiger, wenn sie mit weiteren Trenntechniken kombiniert wird. Verwendung hierfür finden alternative chromatographische Verfahren, die eine abweichende Selektivität aufweisen, d. h. durch andere Wechselwirkungen der Analyten mit dem umgebenden Trennmaterial werden andere zeitliche Auftrennungen der Komponenten erreicht. Durch aussagekräftige Detektionsmethoden, die nicht nur ein Signal liefern, sondern weitere spezifische Informationen über den Analyten, werden die Messergebnisse abgesichert.

Damit eine Kopplungstechnik vorliegt, muss die Verbindung der Trenn- und Nachweistechniken on-Line erfolgen, d. h. die Proben werden vollständig automatisiert übergeben und abgearbeitet. Diese direkte Kopplung stellt oft eine Herausforderung dar, weil an der Schnittstelle (engl. Interface) zweier Techniken die verlust- und verschleppungsfreie Übergabe jeder Probe gewährleistet sein und die Probe in einer für die nachfolgende Technik geeigneten Form (beispielsweise einem bestimmten Lösungsmittel) übertragen werden muss.

Probenvorbereitungstechniken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der eigentlichen chromatographischen Trennung können automatisierte Techniken vorgeschaltet werden, die es erlauben, Analyten anzureichern oder aus ihrer Matrix zu isolieren. Beides führt dazu, dass niedrigere Nachweisgrenzen erreichbar werden und sich das Verhältnis von Signal zu Rauschen verbessert. So werden qualitative Nachweise teilweise überhaupt erst möglich, und bei quantitativen Analysen steigt die Präzision.

Als Probenvorbereitungstechnik wird in der Flüssigchromatographie oft die Solid Phase Extraction (SPE)-Technik genutzt. Geeignete und häufig eingesetzte Techniken in der Gaschromatographie sind die Headspace-Methode, SPME, Purge&Trap und Thermodesorption.

Festphasenextraktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptartikel: Festphasenextraktion

Bei der Festphasenextraktion (von engl. Solid Phase Extraction, SPE) werden die in Lösung befindlichen Analyten zunächst an einem festen Trägermaterial adsorptiv gebunden, dann ggf. gewaschen und schließlich wieder desorbiert. Das verwendete Trägermaterial besteht in der Regel aus Kieselgel, einem porösen Polymer oder aus anderen Adsorbentien und befindet sich häufig in Edelstahlkartuschen oder mit Fritten versehenen Kunststoffspritzen. Zunächst werden große Volumina der niedrigkonzentrierten Probe über das Adsorbens gespült und so der Analyt an das Trägermaterial gebunden. Hierzu werden unterschiedlichste Wechselwirkungen gezielt genutzt: polare/unpolare, kovalente/ionische oder multiple Wechselwirkungen. Anschließend werden alle adsorbierten Verbindungen mit einem geeigneten Lösungsmittel wieder eluiert, diesmal jedoch in einem vergleichsweise kleinen Volumen. Die so manipulierte Probe enthält die Analyten in höherer Konzentration und kann anschließend der chromatographischen Trennung zugeführt werden.

Bei der Kopplung der SPE mit einer HPLC-Anlage (SPE-HPLC) wird die SPE-Kartusche dazu mit einem Ventil in den unter Hochdruck stehenden Flüssigkeitsweg des Systems geschaltet. Dort erfolgt die Elution der Analyten direkt auf den Kopf der HPLC-Trennsäule. Zu beachten ist hierbei, dass das zur Elution von der SPE-Kartusche benötigte Laufmittel nicht die geplante chromatographische Trennung auf der HPLC-Säule stört. Fortgeschrittene Ventilschaltungen erlauben das Beladen und Spülen der SPE-Kartusche, ohne die Flüssigkeit über die HPLC-Säule zu leiten, ebenso wie die Elution der Analyten auf die Trennsäule entgegen der bei der Beladung verwendeten Flussrichtung der SPE-Kartusche. Inzwischen sind auch automatisierte Kartuschenwechsler komerziell verfügbar, die für jede Probe eine frische SPE-Kartusche verwenden, um Probenverschleppung zu minimieren.

Anwendung findet die SPE-HPLC-Kopplung vor allem bei der Messung sehr niedrig konzentrierter nicht flüchtiger Analyten in relativ sauberer Matrix, wie beispielsweise der Untersuchung von Rückständen (Pestiziden) in Trinkwasser.

Die Kopplung mit der Gaschromatographie ist ebenfalls möglich, oft wird hierfür aber auf speziell weiterentwickelte Verfahren wie SPME zurückgegriffen.

Headspace[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Headspace-Technik (engl. etwa für Kopfraum, HS) werden Proben aus dem Gasraum über einer festen oder flüssigen Probe in einem dicht verschlossenen Analysengefäß untersucht. Hierbei kommen nur leichtflüchtige Komponenten in Betracht, die aus der Probe leicht (zu einem ganz bestimmten Anteil) in den Gasraum übergehen und dort praktisch frei von ihrer Matrix analysiert werden können. Ein Beispiel hierfür ist die Messung von Lösungsmittelausgasungen aus Kunststoffen oder leichtflüchtigen Komponenten aus Abwässern.

Die zu untersuchende Probe wird hierfür zunächst für eine bestimmte Zeit bei einer vorgegebenen Temperatur in einem mit einem Septum verschlossenen Probengläschen erwärmt. Anschließend wird ein genau vorgegebenes Volumen des Headspaces als Probe genommen und in ein gaschromatographisches System injiziert (HS-GC), chromatographiert und analysiert (Statische Headspace-Analyse). Die Probennahme kann entweder mit einer gasdichten Spritze durchgeführt werden oder ein Teil des im Kopfraum des Probengefäßes befindlichen Gases wird mit leichtem Überdruck in ein Ventilsystem überführt, in dem mit einer Probenschleife ein exakt definiertes Volumen entnommen werden kann, welches anschließend in den Flussweg des chromatographischen Systems geleitet wird. Bei Bedarf kann diese Untersuchung auch mehrmals mit einer Probe durchgeführt werden (Multiple Headspace Extraction, MHE). Die sich dabei durch den Probenverlust ergebenden kleiner werdenden Analysenwerte werden anschließend mathematisch kompensiert.

Bei der dynamischen Headspace-Analytik (DHS) wird der Kopfraum der Probe mit einem exakt definiertem Volumen eines Inertgasstroms durchspült, der dazu dient, die sich dort befindlichen Analyten in das gaschromatographische System zu überführen. Zwischen der Gasphase und der Probenflüssigkeit (bzw. der festen Phase beispielsweise bei Untersuchung von Polymeren) besteht ein Verteilungsgleichgewicht. Durch das kontinuierliche Durchleiten des Gasstroms wird dieses aber gestört: Der Abtransport der flüchtigen Komponenten aus dem Gasraum führt zum Nachströmen aus der flüssigen (bzw. festen) Phase - wodurch bei fortgesetzem Abtransport eine höhere Transferrate zum Analysensystem resultiert. Im Analysensystem wird in der Regel zunächst nochmals refokussiert, d. h. die zu analysierenden Komponenten werden zunächst an einer gekühlten Packung porösen Trägermaterials adsorbiert, um dann zu Beginn des chromatographischen Laufs durch schnelles Aufheizen in kurzer Zeit wieder desorbiert zu werden. So können die Analyten in einem kurzen Zeitraum und einem kleinen Gasvolumen auf die Trennsäule gebracht werden.

Für die dynamische Headspace-Analytik findet man niedrigere Nachweisgrenzen als für die statische Headspace-Analytik.

In allen Fällen kann ein hoher Wasserdampfgehalt in der Gasprobe störend sein, vor allem, wenn Teile davon in der Spritze, den Transferleitungen oder dem Injektor des Gaschromatographen kondensieren oder Feuchtigkeit Teile der aktiven Zentren der Trennsäule belegen. Durch spezielle Adsorbentien in Kombination mit einer abgestimmten Temperaturführung lässt sich dies jedoch vermeiden.

SPME[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Adsorption von Analytmolekülen an einer Faser zur Festphasenmikro-
extraktion

Hauptartikel: Festphasenmikroextraktion

Analog der SPE-Methode werden bei der SPME-Technik (engl. Solid Phase Micro Extraction) die Analyten zunächst adsorbiert, dabei von der Matrix getrennt und anschließend wieder desorbiert. Die SPME ist eine für die Gaschromatographie (SPME-GC) entwickelte SPE-Methode. Verwendet wird dabei eine aus Quarzglas bestehende Faser, die mit einer dünnen Schicht Adsorbens umhüllt ist. Ausgehend von den unterschiedlichen Wechselwirkungen von Analyt und Matrix werden Adsorbens-Materialien ausgewählt, die eine Anreicherung der Analyten auf der Faser erlauben. Die Probennahme kann aus einer Flüssigkeit oder aus dem Gasraum (Headspace) erfolgen. Die Desorption erfolgt im Injektor eines Gaschromatographen. Wichtig ist, dass die Probe während der Adsorption ausreichend durchmischt wird, da sich sonst ein Konzentrationsgefälle zum Adsorbens hin ergeben kann. Auch eine exakte Temperierung ist für die Reproduzierbarkeit wichtig.

Purge & Trap[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Purge and Trap-Technik[2] (engl. etwa ausspülen und abfangen, abgekürzt auch P&T) wird zur Probenvorbereitung und Aufkonzentrierung von leichtflüchtigen Analyten in wässrigen Proben in der Gaschromatographie (P&T-GC) eingesetzt. Hierbei wird durch die flüssige Probe ein Gasstrom geleitet, der die zu analysierenden flüchtigen Bestandteile (wie etwa Leichtsieder, VOCs) mitreißt. Anschließend wird der Gasstrom entweder in einer Kühlfalle stark abgekühlt und so die Analyten auskondensiert oder an einem polymeren Trägermaterial (z.B. Tenax) adsorbiert. Auch Kombinationen beider Trapping-Techniken sind möglich. Oft muss zusätzlich mitgenommener Wasserdampf auskondensiert werden, damit die Chromatographie nicht beeinflusst wird. Um die Analyten dann in hoher Konzentration und schnell in das Chromatographie-System zu überführen, wird die Trap sehr stark aufgeheizt, die Substanzen desorbieren bzw. verdampfen und werden vom Trägergasstrom auf die chromatographische Trennsäule transferiert.

Thermodesorption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Thermodesorptionsmethode[3] wird gekoppelt mit der Gaschromatographie (TD-GC) zur Analyse flüchtiger Bestandteile von festen Proben eingesetzt. Dabei wird das Probenmaterial in einem inerten Gasstrom erhitzt. Die davon mittransportierten leichtflüchtigen Bestandteile werden durch ein Adsorbens oder eine Kühlfalle geleitet. Anschließend werden die Analyten (ähnlich dem Vorgehen bei der Purge&Trap-Technik) durch schnelles Erhitzen in den Gaschromatographen überführt.

Pyrolyse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Kopplung chromatographischer Trennmethoden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die chromatographischen Techniken sind in den jeweiligen Hauptartikeln zur Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (HPLC), Gaschromatographie (GC) und Überkritischen Fluidchromatographie (SFC) eingehend beschrieben. Hier wird daher im Folgenden nur auf die Kopplungstechniken zweier chromatographischer Methoden eingegangen.

Lineare Kopplung von chromatographischen Techniken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die lineare Kopplung gleicher Techniken[4] wird verwendet, um die in einem bestimmten Bereich eines Chromatogramms eluierenden Substanzen auf einer zweiten stationären Phase mit differierenden Trenneigenschaften weiter zu separieren. So werden nach der Trennung auf der ersten Säule alle eluierenden Komponenten innerhalb eines bestimmten Zeitintervals (Retentionszeitfenster) auf eine zweite chromatographischen Trennsäule re-injiziert. Diese Vorgehensweise wird gut durch den dafür gebräuchlichen angelsächsischen Ausdruck als "Heart-Cut"-Technik beschrieben. Die Akronyme der zur Verwendung kommenden chromatographischen Techniken werden zur Beschreibung der linearen Kopplung mit einem Bindestrich verbunden (wie GC-GC oder LC-LC). Zum Einsatz kommen hier meist sogenannte „orthogonale“ Trenntechniken, also Techniken, die sich durch ihre Selektivität bezogen auf die Analyten unterscheiden oder idealerweise sogar komplett unabhängig voneinander sind.

GC-GC-Kopplung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Praxis der Gaschromatographie (GC-GC) geschieht der Transfer von einer zur anderen Säule durch das Umschalten eines Ventils oder durch kurzzeitige Änderung der Druckverhältnisse in einer speziell dafür vorgesehenen verzweigten Säulenanordnung. Die auf der ersten Säule koeluierenden Substanzen können so anschließend auf der zweiten Säule mit anderer Selektivität getrennt und analysiert werden.

Diese Technik wird in der Regel dann verwendet, wenn nur eine einzige Komponente quantifiziert werden soll, die sich aber in einer vergleichsweise komplexen Matrix befindet. Unter Verwendung von lediglich einer einzigen Säule kann daher nur eine grobe Trennung von den meisten Matrixbestandteilen durchgeführt werden. Erst die Verwendung einer zweiten Säule mit abweichenden Trenneigenschaften ermöglicht eine Separation der Zielkomponente und damit eine Quantifizierung mit hinreichender Genauigkeit.

LC-GC-Kopplung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kopplung einer flüssigchromatographischen mit einer gaschromatographischen Trennung (LC-GC) liegen die gleichen Überlegungen zugrunde wie der GC-GC-Kopplung. Durch die Verwendung zweier chromatographischer Systeme mit völlig unterschiedlichen Selektivitäten wird es möglich, aus komplexen Probenmatrices sicher einzelne Analyten zu isolieren und zu bestimmen. Die Herausforderung bei der LC-GC-Kopplung liegt darin, dass der Analyt aus der flüssigen Phase der HPLC in eine für die Gaschromatographie geeignete Form überführt werden muss. Für die Gaschromatographie werden in der Regel kleine Probenvolumen mit einem geringen Wassergehalt benötigt. Kleine Volumina lassen sich aber nur realisieren, wenn das zu überführende Retentionszeitfenster klein gewählt wird oder wenn ein HPLC-System mit kleinem Säulendurchmesser und damit geringen Flussraten (Kapillar-HPLC, capLC) zum Einsatz kommt. In der Praxis strömt das Eluat der HPLC-Säule durch ein Ventil mit einer Probenschleife, deren Inhalt dann in den GC-Injektor überführt und dort verdampft wird. Ist der Wasseranteil dieser Probe hoch, sind geeignete Injektionstechniken zu wählen, um eine „Flutung“ der GC-Säule zu vermeiden. Spezielle Injektorsysteme und Injektionstechniken kommen zum Einsatz, um auch große Probenvolumina in ein Gaschromatographie-System überführen zu können (engl. „Large Volume Injection“, LVI).

Multidimensionale Chromatographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine alternative Technik zur Kopplung zweier chromatographischer Methoden wird zwei- bzw. multidimensionale Chromatographie bezeichnet und beispielsweise im Bereich der Gaschromatographie mit 2D-GC oder GCxGC abgekürzt. Das in der Abkürzung verwendete „x“ zur Verbindung der Chromatographie-Methoden kennzeichnet dabei den „umfassenden“ (engl. „comprehensive“) Charakter der Technik.

Als umfassend gilt eine gekoppelte Trenntechnik, wenn folgende drei Kriterien erfüllt werden:

  • Es muss jeder Bestandteil der Probe zwei unterschiedlichen Trennungen unterworfen werden (dies ist beispielsweise bei der Heart-Cut-Technik nicht der Fall, da hier nur ein geringer Teil der Probe auf die zweite Säule geleitet und dort getrennt wird);
  • Von allen Probenbestandteilen müssen gleiche prozentuale Anteile (idealerweise 100 %) die Trennstrecken durchlaufen und den Detektor erreichen;
  • Die in der zweiten Dimension verwendete Trenntechnik soll die Auflösung, die in der ersten Dimension erreicht werden konnte, nicht negativ beeinflussen.

In der Praxis wird das dritte Kriterium nie vollständig erreicht, da beispielsweise durch Diffusionsvorgänge eine Peakverbreiterung stattfindet, die einen Verlust an Auflösung mit sich bringt.

GCxGC-Kopplung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während bei der GC-GC-Kopplung meist nur eine Substanz analysiert wird, dient die GCxGC-Kopplung zur vollständigen Analyse aller in einer Probe vorhandenen Verbindungen. Technisch realisiert wird diese Art der Kopplung durch die Verwendung einer GC-Säule mit großem Innendurchmesser als erster Säule, die mit einer zweiten Säule mit kleinerem Innendurchmesser verbunden wird. Das Ende der ersten Säule wird von einem speziellen Modulator für einen kurzen Zeitraum stark abgekühlt. Häufig wird hierzu ein kalter Gasstrom (beispielsweise flüssiger Stickstoff) genutzt. In dieser Zeit werden alle Komponenten, die diesen Punkt der Säule passieren, an der stationären Phase adsorbiert. Kurze Zeit später wird diese Säulenregion stark aufgeheizt, die Analyten werden so wieder desorbiert und in die dünnere Säule überführt. Aufgrund des kleineren Durchmessers dieser Säule und der damit dort herrschenden wesentlich höheren Strömungsgeschwindigkeit des Trägergases sowie der Kürze der zweiten Säule verlassen alle Komponenten diese Säule innerhalb weniger Sekunden und der nächste Temperaturwechsel mit einer erneuten Überführung weiterer Komponenten kann stattfinden. Obwohl für die Trennung der Komponenten auf der zweiten Säule jeweils nur wenige Sekunden zur Verfügung stehen, sind unter den verwendeten Fast-GC-Bedingungen eine Vielzahl von Komponenten auftrennbar, die nach der Detektion von leistungsfähigen Chromatographiedatensystemen als dreidimensionale Grafiken aufbereitet dargestellt und ausgewertet werden können.

Häufig eingesetzt wird die GCxGC-Technik beispielsweise bei der Analyse von komplexen Kohlenwasserstoffgemischen mit einer Vielzahl von Einzelverbindungen.

LCxGC-Kopplung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ähnlich der LC-GC-Kopplung wird bei der LCxGC-Kopplung das Säuleneluat der HPLC-Säule portionsweise in einen GC-Injektor eingebracht, das Lösungsmittel abgedampft und die Probe analysiert. Dieser Vorgang wird so häufig wiederholt, bis alle Fraktionen der HPLC-Trennung analysiert sind. Da die Analysenlaufzeiten im Gaschromatographen in der Regel vergleichsweise lange sind, wird zwischenzeitlich der Säulenfluss über die HPLC-Säule gestoppt, bis das Gaschromatographiesystem für die nächste Injektion wieder zur Verfügung steht. Da durch Diffusionseffekte in der HPLC-Säule bei längeren Standzeiten die Auflösung der Komponenten leidet, wird versucht, die gaschromatographische Analyse durch geeignete Temperaturprogramme und schnelle Aufheiz- und Abkühlraten möglichst zügig durchzuführen.

Ein Beispiel für den Einsatz der LCxGC-Technik ist die Auftrennung der cis-/trans-Isomere verschiedener Fettsäuremethylester.[5]

LCxLC-Kopplung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine der GCxGC-Kopplung entsprechende LCxLC-Kopplung ist technisch ebenfalls realisierbar. Hier wird auf der ersten HPLC-Säule typischerweise eine langsame chromatographische Trennung angestrebt, wohingegen in der zweiten Dimension ein sehr schnelles HPLC-Chromatogramm erzeugt wird. Dies kann durch die Anwendung von Ultra High Pressure Liquid Chromatography- (UHPLC-)Bedingungen erreicht werden, wo wesentlich höhere Flussraten zum Einsatz kommen und/oder durch unterschiedlich dimensionierte Säulen. Der Transfer der Fraktionen von der ersten zur zweiten Säule findet über ein Ventil mit zwei Probenschleifen statt: Während eine Probenschleife in Verbindung mit der zweiten Säule steht, wird die andere Probenschleife mit der nächsten Fraktion befüllt. Nach Umschalten steht dann die erste Schleife zum Sammeln zur Verfügung, der Inhalt der zweiten Schleife wird auf die UHPLC-Säule transferiert und analysiert.[6]

Praktische Anwendungen für diese Technik liegen meist noch im Bereich der Forschungsanalytik. Beispielsweise können Proteine oder Peptide durch eine Kombination von Größenausschlusschromatographie in der ersten Dimension und Reversed-Phase-Chromatographie in der zweiten Dimension gut getrennt werden. Die wässrige Phase, die zur Elution von der ersten Säule benötigt wird, ermöglicht unter den Bedingungen der zweiten Säule zunächst eine gute Fokussierung der Analyten, bevor der dortige Gradient gestartet wird und die Auftrennung stattfindet.

Detektionsmöglichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach erfolgter chromatographischer Trennung werden die Analyten einem geeigneten Detektionssystem zugeführt. Dies kann ein sogenannter universeller Detektor sein, wie beispielsweise ein Flammenionisationsdetektor in der Gaschromatographie oder ein UV-Vis-Detektor in der HPLC. Detektoren dieser Art, die lediglich ein Signal aufzeichnen und dabei keine weiterführenden Informationen liefern, werden üblicherweise nicht zu den Kopplungstechniken gezählt.[1]

Im Gegensatz dazu stehen Techniken wie etwa die Massenspektrometrie oder die Kernspinresonanzspektrometrie, die ebenfalls mit chromatographischen Systemen verbunden werden können und dabei weiterführende, die Analyten sicher qualifizierende Informationen in Form von Spektren liefern.

Optische Detektionssysteme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein optischer Detektor, der in HPLC-Systemen zum Einsatz kommt und in der Lage ist, komplette Spektren zu messen, ist der Dioden-Array-Detektor (LC-DAD). Mit handelsüblichen Geräten können UV-Vis-Sprektren im Bereich von etwa 200-800 nm detektiert und aufgezeichnet werden. Dennoch wird auch hier meist nicht von einer Kopplungstechnik gesprochen, da UV-Vis-Spektren selten besonders aussagekräftig sind und zur sicheren Identifikation einer Verbindung herangezogen werden können.

Die Kopplung eines HPLC-Systems mit der Fourier-Transform-Infrarot-Spektrometrie (LC-FTIR) gelingt durch Verwendung von geeigneten Durchflusszellen oder Off-Line. Hierzu wird das Säuleneluat zunächst auf eine Scheibe aus Germanium oder Zinkselenid unter Verdampfung des Laufmittels aufgesprüht, die dann anschließend manuell in den Analysator überführt wird. Diese Technik kann beispielsweise genutzt werden, um den Sättigungsgrad von Triglyceriden zu untersuchen.[7]

Massenspektrometer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptartikel: Probenvorbereitung (Massenspektrometrie)

    • SQ
    • TQ
    • Trap
    • MSMS
    • TOF

Kernspinresonanzspektrometer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • NMR

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Übersicht über mögliche Kopplungstechniken
  2. Peter J. Baugh: Gaschromatographie: eine anwenderorientierte Darstellung [1]
  3. Peter J. Baugh: Gaschromatographie: eine anwenderorientierte Darstellung [2]
  4. [3]
  5. [4], [5]
  6. http://chromatographyonline.findanalytichem.com/lcgc/article/articleDetail.jsp?id=529357
  7. http://stjapan.co.jp/014_labconnection/014_1_b_a/an_19.pdf (PDF, Volltext)