Benutzer:Patrick Bous/Weinbau in Griechenland

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Die Weinbaugebiete des Bordeaux der linken Seite mit dem Médoc nördlich von Bordeaux sowie das Weinbaugebiet Graves.

Das Weinbaugebiet Médoc liegt im Nordwesten des Departements Gironde und ist Teil des Weinbaugebiets Bordeaux. Es erstreckt sich über eine Länge von 80 Kilometern von Norden nach Süden - von der Gemeinde Saint-Vivien-de-Médoc, die einige Kilometer von der Pointe de Grave entfernt liegt, bis zur Jalle bei der Gemeinde Blanquefort am nördlichen Rande des Ballungsraums Bordeaux und ist etwa 10 Kilometer breit. Das Weinbaugebiet wird im Osten zunächst von der Garonne und dann vom Ästuar Gironde begrenzt, der von Bordeaux kommend von südöstlicher in nordwestlicher Richtung verläuft, und im Westen an den weitläufigen Wald der Landes de Gascogne mit See-Kiefern grenzt. Dieser Wald trennt das Weinbaugebiet Médoc vom Atlantik. Das Weinbaugebiet erstreckt sich über die durch Erosion zu Kuppen geformten Schwemmlandterrassen am linken Ufer der Garonne von Blanquefort bis zum Bec d'Ambès, wo die Dordogne einmündet, und weiter am linken Ufer der Gironde vom Bec d'Ambès bis Saint-Vivien-de-Médoc.

Die regionalen Appellationen Haut-Médoc und Médoc[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Weinbauregion Médoc teilen sich zwei regionale oder subregionale Appellationen das Appellationsgebiet:

  • die Bezeichnung "Haut-Médoc" Sie betrifft Weine, die ausschließlich auf dem Gebiet von 29 Gemeinden im südlichen Teil des Weinbaugebiets Médoc zwischen den Gemeinden Saint-Seurin-de-Cadourne und Blanquefort erzeugt werden. Dieser Teil der Region Médoc trägt den gleichen Namen "Haut-Médoc" (übersetzt Hoch-Médoc).
  • die Bezeichnung "Médoc", Sie bezieht sich auf Rotweine mit Herkunftsbezeichnung, die in der gesamten Weinbauregion Médoc produziert werden. Da das Haut-Médoc zum Médoc gehört, können die Weine aus dem Haut-Médoc beide Bezeichnungen tragen. Im Allgemeinen bleibt die Bezeichnung Médoc jedoch den Weinen vorbehalten, die in den Gemeinden nördlich einer Linie produziert werden, die die Gemeinden Saint-Yzans-de-Médoc und Saint-Germain-d'Esteuil einschließt. Dieser nördliche Teil des Médoc trägt den Namen "Bas-Médoc" (übersetzt Nieder-Médoc).

Die Bezeichnungen Hoch- beziehungsweise Nieder-Médoc beziehen sich dabei nicht auf die Höhe der FLächen sondern auf ihre Position zum Flusslauf. Das Bas-Médoc befindet sich näher zur Mündung des Ästuars.

Die kommunalen Appellationen innerhalb des Médoc[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Den besten Ruf genießen die Weine der sechs kommunalen Appellationen (flussaufwärts geordnet):

  • Saint-Estèphe, sie sind für ihre ausgeprägten, doch rassigen Tannine bekannt, die im Zusammenspiel mit der oft präsenteren Säure der Weine eine lange Alterung garantieren. Dann zeigen sie eine charaktervolle, oft erdige Note. Die Fläche der Weinberge beträgt 1250 Hektar, etwa 8,3 Mio. Flaschen aus 5 Crus Classés, 42 Crus Bourgeois, 25 Crus Artisans, andere Crus und einer Cave Coopérative.
  • Pauillac, Weine von Kraft und Struktur, die mächtige Tannine besitzen und hervorragend altern, um dann ihren zweiten Charakterzug zu offenbaren: finessenreiche Eleganz. Die Fläche der Weinberge beträgt 1190 Hektar, etwa 8,1 Mio. Flaschen aus 18 Crus Classés, 16 Crus Bourgeois, 7 Crus Artisans, andere Crus und einer Cave Coopérative.
  • Saint-Julien, viel Harmonie und Finesse, sowohl im Bukett wie auch am Gaumen, dabei feste Tannine und eine gute Struktur, die oftmals hohes Potenzial verleihen. Die Fläche der Weinberge beträgt 910 Hektar, etwa 6 Mio. Flaschen aus 11 Crus Classés, 8 Crus Bourgeois sowie u. a. 11 Crus Artisans.
  • Listrac, diese in der Jugend oft recht verschlossenen Weine sind solide und tanninreich, doch ihr gewöhnlich relativ hoher Merlot-Anteil verleiht ihnen in der Reife einen vollen und samtigen Charakter. Die Fläche der Weinberge beträgt 690 Hektar, etwa 4,8 Mio. Flaschen aus 29 Crus Bourgeois, 12 Crus Artisans, andere Crus und eine Cave Coopérative.
  • Moulis, so verschiedenartig wie die Böden sind auch die Weine von Moulis, wobei das breite Spektrum von weichen bis zu vollen und tanninbetonteren Gewächsen reicht – mit ihrem Höhepunkt nach einem Jahrzehnt. Die Fläche der Weinberge beträgt 600 Hektar, etwa 4 Mio. Flachen aus 31 Crus Bourgeois, 13 Crus Artisans und anderen Crus.
  • Margaux, Eleganz ist der Kernbegriff für Margaux; verbunden mit reizvoller Frucht in der Jugend halten die feinen Tannine langer Alterung stand, um bei den größten zu hinreißender Verfeinerung zu führen. Die Fläche der Weinberge beträgt 1410 Hektar, etwa 9 Mio. Flaschen aus 21 Crus Classés, 25 Crus Bourgeois, 38 Crus Artisans und anderen Crus.

Weintourismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Klima des Médoc[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen dem Atlantischen Ozean und der Gironde herrscht im Weinbaugebiet Médoc ein gemäßigtes, mildes und feuchtes ozeanisches Klima. Der Wald der Landes schützt die Weinberge des Médoc vor den starken Winden, die von der aquitanischen Küste kommen. Der Atlantik, die Mündung der Gironde und der ausgedehnte Wald der Landes setzen eine große Menge Wasserdampf frei, der die jährliche Temperaturschwankung reguliert und begrenzt. Tagsüber wird die Sonneneinstrahlung durch den hohen Feuchtigkeitsanteil der Luft geschwächt und nachts wird die Wärmeabstrahlung durch Reflexion verlangsamt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trockenlegung der Sumpfgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem Edikt über ihre Trockenlegung am 8. April 1599 wurde die Unternehmung ins Leben gerufen. Heinrich IV. beauftragte die Holländer, die "Wassermeister" des modernen Europas, mit denen er seit langem vertraut war, da sie während der Religionskriege auf Seiten der Protestanten wertvolle Verbündete waren. Humphrey Bradley erhielt die Konzession und übertrug sie einem erfahrenen Unternehmer: Conrad Gaussen, der vor Ort von der Familie des Marschall de Matignon, dem früheren Vertreter des Königs in Guyenne und Besitzer großer Sumpfgebiete in der Nähe von Lesparre-Médoc, unterstützt wurde [1]. Es enstand ein Gebiet mit seinem Schachbrettmuster aus Poldern mit langen geometrischen Parzellen, die von Deichen umgeben sind, während dazwischen Gräben und Kanäle das Wasser in die Jalles leiten, die sich in die Esteys der Mündung ergießen. Als das Médoc trockengelegt und urbar gemacht wurde, zeigte sich sein Potenzial zur Erzeugung feiner Weine, und die Handelsbourgeoisie aus Bordeaux investierte dort in eigene große Güter.

Geologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gebirgsbildung der Pyrenäen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die tektonischen Bewegungen, die mit der Orogenese der Pyrenäen einhergingen, führten zu Brüchen im Grundgebirge und zu tiefen Verwerfungen, die heute durch die Täler der Flüsse Garonne und Gironde sichtbar sind. Deren linkes Ufer liegt in der Regel 40 bis 50 m tiefer als das rechte. Am linken Ufer befinden sich heute mehrere Ebenen von Schwemmterrassen, die die Weinberge von Graves und Médoc tragen. Auf der rechten Flusseite liegen die Rebflächen von Côtes de Bordeaux, du Bourgeais et du Blayais.

Eiszeiten und Zwischeneiszeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alpine Riß-Kaltzeit (im Norden:Saale-Kaltzeit) im Vergleich zur späteren Würm-Kaltzeit (im Norden: Weichsel-Kaltzeit). Während der maximalen Vergletscherung zogen sich die archaischen Menschen (Homo heidelbergensis – später der Neandertaler) hinter die Permafrostgrenze zurück, in den wärmeren Perioden breiteten sie sich über diese nach Norden und Nordosten aus. Erst während der Weichsel-Würm-Eiszeit besiedelte ab etwa 40.000 v. Chr. der moderne Cro-Magnon-Mensch diese Gebiete.

Zwischen 1 Million und 15 000 Jahren folgten Eiszeiten und Zwischeneiszeiten aufeinander, die im Pliozän (Ende des Känozoikum) begonnene Abkühlung verstärkte sich, die Gletscher in den Bergen dringen vor, planieren ihre Täler und reißen riesige Mengen an Sand, Kies und Steinen ab, die sich in die Flussbetten ergießen und flussabwärts wälzen. Nach und nach bildeten diese detritischen Einträge, die durch die Erosion der Pyrenäen gespeist werden, den Schwemmkegel des Plateau von Lannemezan und zwangen die Garonne, ihren Lauf weiter östlich in Richtung Toulouse zu verlagern, wodurch die Garonne die Flüsse, die vom Zentralmassiv herunterkommen, aufnimmt. Das Material, das den beiden Massiven (Pyrenäen und Zentralmassiv) abgerungen wurde, die einer intensiven Erosion ausgesetzt waren, wurde in das Médoc und das gesamte Bordeauxgebiet getragen. Sie wurden in Form von dicken Schwemmdecken aus Sand, Kies und Kieselsteinen in mehreren Ebenen von Schwemmterrassen abgelagert, die parallel zum Lauf der Garonne und der Gironde während der verschiedenen quartären Eiszeiten verlaufen. Diese riesigen Schwemmdecken werden als Graves Garonnaises (übersetzt Kies aus der Garonne) bezeichnet und bedeckten ab Langon die känozoischen Formationen des linken Flussufers. Die Garonne-Kiesel bestehen aus Kieselsteinen, die viel größer sind als die der Pyrenäen-Kiesel. Im Quartär bedeckte der Garonnaise-Kies das gesamte Médoc. Ein Teil dieser Kieselsteine wurde im Laufe der Zeit erodiert und verschwand.

Das Pleistozän ist vor allem durch den Wechsel von Kalt- und Warmzeiten geprägt. Nach der Günz-Kaltzeit , Elster-/Mindel- und Saale-/Riß-Kaltzeit wird das Pleistozän am Ende der letzten (Weichsel-/Würm-)Kaltzeit vom Holozän abgelöst, der Serie, in der wir heute leben. Die detritische Anschwemmungen aus Kies und Kieselsteinen (Quarz, Quarzit, Feuerstein aus dem Périgord, Radiolarit aus den Pyrenäen), die während der Günz-Eiszeit (1,2 Ma bis 700.000 Jahre) abgelagert wurden, ist im Médoc das wichtigste Material, das den Unterbau der Weinberge bildet, und als Günz-Kies bekannt ist. Diese Anschwemmungen bedecken 9/10tel des Médoc und tragen die besten Crus des Médoc.

Im Laufe der Eiszeiten und Zwischeneiszeiten wurde der Garonnaise-Kies entlang der Gironde und der Garonne in mehreren Terrassenebenen wie folgt abgelagert: - In jeder Eiszeit zwingt der niedrigere Meeresspiegel die Gironde und die Garonne dazu, ihr Tal zu vertiefen und zu senken. In der darauffolgenden Zwischeneiszeit steigt der Meeresspiegel aufgrund der Eisschmelze wieder an und Sedimente und Schwemmland füllen das Flussbett. In der darauffolgenden Eiszeit gräbt sich der Fluss wieder ein und taucht tiefer in das Flussbett ein. Die Wiederholung dieses Zyklus von Vertiefung und Verschlammung in Verbindung mit der durch die Corioliskraft bedingten seitlichen Drift des Ästuars führte zu einer Abfolge von Ablagerungen in Form von gestaffelten Terrassen. Es gibt fünf quartäre Terrassenbildungszyklen, zu denen noch die Entstehung der sogenannten alten Pyrenäenkiesterrasse um 2 Ma hinzukommt. Die älteste Terrasse, Typ 1, besteht aus Pyrenäenkies und ist am weitesten vom linken Ufer des Flusses entfernt. Je näher man dem Fluss kommt, desto mehr entwickeln sich die jüngeren Terrassen aus Garonne-Kies, Typ 2 bis 6. Jeder Typ entspricht einer Eiszeit.

Während der letzten Eiszeit lag der Meeresspiegel 120 Meter unter dem heutigen Niveau. Um in den Ozean zu gelangen, musste die Gironde ihr Flussbett um etwa 30 Meter vertiefen, und das hydrographische System am orographisch linken Ufer, das von abfließendem Wasser gespeist wird, tat dasselbe. Die Bäche und Flüsse vertieften sich, schnitten Täler senkrecht und seitlich des Flusslaufs der Gironde und zerschnitten die Schwemmterrassen in Hügel, die örtlich Croupes* oder (Cos) genannt werden. Je nach Härte des Untergrunds, auf dem die Terrassen aus Garonnaise-Kies liegen, haben die Flüsse das Relief in unterschiedlich große Kuppen geformt. Auf hartem Kalkstein besteht wurden regelmäßige, große Kuppen bilden. Auf weicherem und brüchigerem Materialentstand ein Relief mit zahlreichen Kuppen, wie in Margaux. Am Ende der Eiszeit, zwischen -6000 und -1000 Jahren, stieg der Meeresspiegel wieder an. Das Meer drang in den Flusslauf der Gironde und die Täler der angrenzenden Flüsse ein. Die vorher gebildteten Kiesrücken sind von Wasser umgeben. Sedimente lagern sich ab und in den Tälern, die die Kuppen umgeben, bilden Sümpfe. Diese Sumpfgebiete werden von kleinen Bächen entwässert, die lokal Jalles oder Esteys genannt werden.

Die Terrassen bilden heute den Untergrund der zu Kuppen geformten Kies-Sand-Formationen, auf denen die wichtigsten Weinbaugebiete des Médoc und vieler Weinberge am linken Garonne-Ufer liegen. Im Médoc liegen die Terrassen zwischen 35 und 5 m über dem Meeresspiegel. Die gesamte Terrassenreihe (Typ 1 bis 6) ist in den Weinbergen von Margaux noch vorhanden. In Saint-Julien, Pauillac und Saint-Estèphe gibt es praktisch nur noch die Terrassen des Typs 3 und 4, die anderen wurden durch den Flusslauf erodiert.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Conrad Gaussen et le balisage de la Gironde , in "Revue historique de Bordeaux et du département de la Gironde", Band 26, Seite 59 bis 62

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]