Benutzer:Pessottino/Bob McIntyre

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Robert „Bob“ McGregor McIntyre, auch bekannt als Bob Mac (* 28. November 1928 in Scotstoun bei Glasgow, Schottland; † 15. August 1962 in Chester, England) war ein britischer Motorradrennfahrer.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bob McIntyre begann seine Rennfahrerkarriere 1948 auf einer Ariel Red Hunter bei Geländerennen. Wenige Jahre später wechselte er in den Straßenrennsport und entwickelte sich schnell zu einem der besten britischen Fahrer seiner Zeit. Im Juni 1952 startete er auf einer BSA im Junior Clubmans Race erstmals bei der Isle of Man TT. Später im Jahr gewann er das Junior-Rennen (bis 350 cm³ (Hubraum) beim Manx Grand Prix und wurde Zweiter im Senior-Lauf (bis 500 cm³ Hubraum), wobei er in beiden Klassen die gleiche AJS 7R (350 cm³) fuhr.[1]

eine AJS 7R wie sie McIntyre 1953 pilotierte

Im Jahr 1953 gelang McIntyre sein erster Sieg in einem internationalen Rennen, als er den 350-cm³-Lauf beim North West 200 in Nordirland gewann. Durch diesen und einige andere beeindruckende Ergebnisse wurde der Hersteller A.J.S. auf ihn aufmerksam und nahm ihn in sein Werksteam auf. Für A.J.S. gewann McIntyre 1953 ein Rennen in Pau und wurde im 350er-Rennen des zur Weltmeisterschaft zählenden Ulster Grand Prix hinter Ken Mudford (Norton) Zweiter. Am Ende der Saison 1953 zog sich A.J.S. weitestgehend aus dem Rennsport zurück und McIntyre startete wieder als Privatfahrer auf einer von Joe Potts eingesetzten Dustbin-Norton mit Stromlinienverkleidung. Mit dieser Maschine gewann McIntyre viele Rennen in Großbritannien und lag beim Junior-TT-Rennen 1955 vier Runden lang in Führung, bis er wegen einer Überhitzung der Bremsen und Problemen an der Aufhängung seiner Maschine Bill Lomas (Moto Guzzi) den Sieg überlassen musste und als Zweiter ins Ziel kam. Im Senior-Rennen 1955 erzielte er mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 93,83 mph (151 km/h) den fünften Rang, was für einen Privatfahrer angesichts der Konkurrenz der italienischen Werksteams von Gilera und Moto Guzzi von eine beachtliche Leistung war. Wenig später wurde McIntyre von Giulio Carcano ein Platz im Guzzi-Team angeboten, den er aber ablehnte. Er startete auch 1956 für Potts auf Norton und fuhr wiederum einige Siege ein. Bei der Isle of Man TT 1956 gelang ihm wegen technischer Probleme keine Zielankunft.

500-cm³-Vierzylinder-Gilera der Saison 1957

Seine nächste Chance auf eine Werksmaschine bekam Bob McIntyre zu Beginn der Saison 1957. Der sechsfache Weltmeister und Gilera-Werksfahrer Geoff Duke hatte sich bei einem Unfall verletzt und sprach sich bei Gilera persönlich für McIntyre als Ersatzfahrer aus. Beim Saisonauftakt, dem Großen Preis von Deutschland in Hockenheim, belegte McIntyre hinter seinem Teamkollegen Libero Liberati den zweiten Platz im 500er-Rennen.

Drei Wochen später ging er bei der Isle of Man TT 1957 für das italienische Team in der Junior- und der Senior-Kategorie an den Start und gewann das Junior-Rennen am 3. Juni überlegen vor Keith Campbell (Moto Guzzi). Zudem stellte er mit 97,42 mph (156,78 km/h) einen neuen Rundenrekord auf. Vier Tage später stand das Senior-Rennen auf dem Programm, das zur Feier des Golden Jubilee, der 50. Auflage des Rennens, über acht Runden und somit fast 500 km auf dem Snaefell Mountain Course ausgetragen wurde – üblich waren in den Jahren zuvor maximal sechs Runden in der größten Kategorie. Die Gileras waren mit zusätzlichen Benzintanks in den Seiten der Stromlinienverkleidungen ausgestattet worden und somit schwerer als üblich, was McIntyre nicht davon abhielt, mit einer 99,99-mph-Runde (160,92 km/h) zu starten. Seine zweite Runde absolvierte er mit 101,03 mph (162,59 km/h) Durchschnitt und der vierte Umlauf war mit 101,12 mph (162,74 km/h) sein schnellster. Er holte den zwei Minuten und 20 Sekunden vor ihm gestarteten Halbliter-Weltmeister von 1956 John Surtees (MV Agusta) ein, überholte ihn und gewann nach über drei Stunden Fahrzeit mit mehr als zwei Minuten Vorsprung auf Surtees.

McIntyre kam als WM-Führender der Halbliterklasse zum dritten Saisonlauf, der Dutch TT in Assen, stürzte dort allerdings schwer und musste für zwei Monate pausieren, was seine Hoffnungen auf den Titel zunichtemachte. Im August kehrte er zurück und wurde hinter Liberati Zweiter im 500-cm³-Lauf des Ulster Grand Prix. Beim abschließenden Großen Preis der Nationen in Monza siegte er im 350er-Lauf. McIntyre belegte in der 500-cm³-Gesamtwertung hinter Liberati den zweiten Platz und wurde in der 350er-Kategorie hinter Keith Campbell und punktgleich mit Teamkollege Liberati ebenfalls Zweiter.

Im November 1957, nach Ende der WM-Saison, versuchte Gilera mit McIntyre als Piloten auf einer 350-cm³-Maschine auf der holprigen Hochgeschwindigkeitsbahn von Monza den Stundenweltrekord zu brechen. Der Versuch gelang und der neue Rekord von 141 mph (226,92 km/h)[2] hatte bis 1964 Bestand, als er in Daytona Beach von Mike Hailwood auf einer MV Agusta gebrochen wurde.[3]

Ende 1957 verließen die drei dominierenden italienischen Werke Gilera, Moto Guzzi und MV Agusta wegen immer weiter steigender Kosten die Motorrad-WM und McIntyre fand sich abermals als Privatfahrer wieder. In den folgenden drei Jahren feierte er zahlreiche Siege im Vereinigten Königreich (darunter ein TT-Sieg und der Sieg beim Mallory Park Race of the Year 1959) und trat bei WM-Laufen auf der Insel an. In Kontinentaleuropa war McIntyre in dieser Zeit allerdings nicht unterwegs.

In der Saison 1961 kehrte er Bob McIntyre auf die WM-Bühne zurück. Vom italienischen Hersteller Bianchi wurde er als Werksfahrer an der Seite von Ernesto Brambilla für die 350er-Klasse engagiert und für Honda, die gerade erste Versuche unternahmen, die traditionsreichen europäischen Marken herauszufordern, trat er in der Viertelliterklasse an. Bei der Lightweight TT (250 cm³) verbesserte er den Rundenrekord auf 99,58 mph (160,26 km/h) und lag mit seiner Honda in Führung, bis er mit einem Motorschaden aufgeben musste. Im Senior-Rennen wurde er auf einer Norton hinter Mike Hailwood (ebenfalls Norton) Zweiter. Beim Ulster Grand Prix gelang ihm im 250er-Rennen sein erster WM-Grand-Prix-Sieg für Honda.

1962 siegte McIntyre auf Honda beim 250er-Rennen um den Großen Preis von Belgien in Spa-Francorchamps und wurde – jeweils hinter seinem Teamkollegen Jim Redman auf Rhodesien – Zweiter in Spanien, Frankreich, den Niederlanden und Deutschland. Bei der Lightweight TT verbesserte er seinen im Vorjahr aufgestellten Rundenrekord auf 99,61 mph (160,31 km/h), musste aber wiederum wegen technischer Probleme vorzeitig aufgeben.[2]

Tödlicher Unfall[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Summer Bank Holiday 1962 nahm Bob McIntyre an einem internationalen Rennen in Oulton Park teil, das auch zur britischen Meisterschaft zählte. Er gewann zunächst den 250-cm³-Lauf und ging danach in der Halbliterklasse auf einer Matchless an den Start. Das Rennen fand unter schwierigen Wetterbedingungen statt. McIntyre überholte nach einem schlechten Start mehrere Fahrer und konnte sich in Führung setzen, stürzte jedoch kurz darauf im Streckenabschnitt Clay Hill und zog sich schwere Verletzungen zu.

Bob McIntyre erlag neun Tage später, am 15. August 1962, im Alter von 33 Jahren in einem Krankenhaus in Chester seinen Verletzungen.[2] Er wurde postum Vizeweltmeister in der Viertelliterklasse.

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1957 – 500-cm³-Vize-Weltmeister auf Gilera
  • 1962 – 250-cm³-Vize-Weltmeister auf Honda
  • 5 Grand-Prix-Siege

Isle-of-Man-TT-Siege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Klasse Maschine Durchschnittsgeschwindigkeit
1957 Junior (350 cm³) Gilera 94,99 mph (152,87 km/h)
Senior (500 cm³) Gilera 98,99 mph (159,31 km/h)
1959 500-cm³-Formel 1 Norton 97,77 mph (157,35 km/h)

In der Motorrad-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Klasse Motorrad Rennen Siege Zweiter Dritter Schn.
Runden
Punkte Ergebnis
1953 350 cm³ A.J.S. 1 0 1 0 0 6 8.
1954 350 cm³ A.J.S. 4 0 0 1 0 9 8.
500 cm³ A.J.S. 2 0 0 0 0 4 16.
1955 350 cm³ Norton 2 0 1 0 0 8 8.
500 cm³ Norton 2 0 1 0 0 5 11.
1957 350 cm³ Gilera 3 2 1 0 0 22 3.
500 cm³ Gilera 3 1 2 0 0 20 2.
1958 350 cm³ Norton 1 0 0 0 0 2 12.
500 cm³ Norton 1 0 1 0 0 6 9.
1959 500 cm³ Norton 2 0 1 0 0 8 6.
1960 350 cm³ A.J.S. 1 0 0 1 0 4 10.
1961 250 cm³ Honda 6 1 1 0 0 14 5.
350 cm³ Bianchi 3 0 1 2 0 14 4.
500 cm³ Norton 3 0 1 2 0 14 4.
1962 125 cm³ Honda 2 0 0 0 0 3 16.
250 cm³ Honda 6 1 4 0 0 32 2.
350 cm³ Honda 2 0 0 0 0 0

Verweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. http://racingmemo.free.fr/M%20COURSES%20INTER/MOTO%20MANXGP.htm
  2. a b c [1] BikeSportNews.com (Retrieved December 1, 2006)
  3. [2] SuperBikePlanet.com Mike Hailwood Remembrance (Retrieved December 10, 1961, with his reputation as an outstanding rider firmly established, he started riding a "works supported" Honda. The Japanese manufacturers were beginning to make their presence felt in the motorcycling world, though the major impact they would have on motorcycle racing was yet to come.


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