Benutzer:Polentario/Spielwiese

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Markus J. Lehmkuhl (* 1968) ist ein deutscher Wissenschaftsjournalist wie Forscher im Bereich Wissenschaftsjournalismus.

Laufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine Schullaufbahn wurde durch eine Lehre und Berufstätigkeit als Müller unterbrochen. Er studierte von 1994 bis 2000 Biologie und Journalistik an der Universität Dortmund. 2005 wurde er mit der Arbeit „Risikoverarbeitung im Kontext. Die Rolle von egozentrierten Netzwerken und der Massenkommunikation bei der Bewältigung der BSE-Krise 2000“ promoviert. Die Arbeit wurde als interessante Studie zur Risikoverarbeitung in und mit sozialen Netzwerken bewertet. [1] 2005 wurde sie auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft als eine der besten Einreichungen von Nachwuchswissenschaftlern ausgezeichnet. [2]

Seit 2000 arbeitet er am Arbeitsbereich Wissenschaftsjournalismus der Freien Universität Berlin und fungiert als Chefredakteur des Magazins „wpk-Quarterly“ der Wissenschafts-Pressekonferenz.

Er hatte Lehraufträge an der Universität Dortmund, der Burapha University, Thailand und der Universität Helsinki inne und ist Mitglied des European Network of Science Communication Teacher und des UN Expert Rooster für Risk Perception und Science Communication. Neben freiberuflichen Tätigkeiten für verschiedene Tageszeitungen war er wissenschaftlicher Berater für das Qualifizierungsprogramm Wissenschaftsjournalismus der Bertelsmann-Stiftung und 2008 bis 2010 Leiter des Forschungsprojektes „Audio Visual Science Audiences (AVSA)“.

Er war Ausbilder am Journalistenzentrum Haus Busch in Hagen und seit 2005 Trainer an der Medienakademie Düsseldorf und der Akademie für Journalistenausbildung, Hamm sowie Medientrainer für Wissenschaftler am Wissenschaftszentrum Berlin, der FU-Berlin, dem DFG-Forschungszentrum für Experimentelle Biomedizin der Universität Würzburg sowie der Universität Witten-Herdecke.

Seit 2011 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG Projekt „Journalistische Konstruktion von (Un-)Sicherheit: Semantische Transformationsprozesse in der Berichterstattung über Neurowissenschaften" am Forschungszentrum Jülich.

Themen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lehmkuhl hatte bereits 2002 öffentlich eine stärkere Rolle der Wissenschaft und ein durchaus gespanntes Verhältnis zum Journalismus kosntatiert. Er hat zu Problemen bei der Vermittlung von Expertenwissen unter anderem bei der Museumspädagogik vorgetragen und die stärkere Verwendung von Hörspielen in der Ausbildung von Wissenschaftskommunikatoren und bei der Darstellung wissenschaftlicher Kontroversen in Deutschland wie im europäischen Ausland angeregt.

2003 war er als Berichterstatter für den Report des European Network of Science Communication Teachers zur Wissenschaftskommunikation für die EU-Kommission tätig. [3] 2006 trug er mit einem Beitrag über Defizite im Wissenschaftsjournalismus zur 5. Auflage von Winfried Göpferts Handbuch Wissenschaftsjournalismus bei. [4] 2009 legte er eine vergleichende Analyse wisssenschaftsspezifischer Fernsehsendungen in einem Reader der Arbeitsgemeinschaft der Landesmedienanstalten vor.[5] 2009 interpretierte er die Affäre um den Dokumentarfilm Heilung unerwünscht von Klaus Martens in WPK Quarterly als Musterbeispiel für mangelhaften Wissenschaftsjournalisms. [6]

Lehmkuhl erstellte 2011 zusammen mit Volker Stollorz eine Studie zur medialen Wiedergabe des Fürs und Wider von Babyklappen für den deutschen Ethikrat. [7] Der FAZ zufolge sei die unbefriedigende Aufnahme der Empfehlung des Ethikrates, die Babyklappe abzuschaffen, auf die Medien zurückzuführen, die in bioethischen Fragen „ein Höchstmaß an entschlossener Berichterstattung mit einer eher ungenauen Kenntnis der Materie verbunden“ hätten. Die Schwierigkeiten des Ethikrates, auf die politische Entwicklung und die öffentliche Meinungsbildung Einfluss zu nehmen, erklärten Stollorz und Lehmkuhl mit einer unklaren Rolle des Ethikrates, der tatsächlich in der Peripherie der öffentlichen Meinungsbildung verortet sei, formal aber ein Gremium des politischen Zentrums darstelle. Ebenso hat er zum Thema der Synthetischen Biologie und deren Darstellung und Inszenierung in Medien und Film eine Medienanalyse für den Ethikrat erstellt.

2011 brachte er unter dem Titel Ideologie und Klimawandel eine Ausgabe der WPQuarterly heraus, die die publizistischen Methoden des Klimaforschers und Regierungsberaters Stefan Rahmstorf kritisch betrachtete. Diese wurde unter anderem im Spiegel und mehreren Blogs detailliert wiedergegeben. [8] [9] Der Fall zeige am Beispiel des Umgangs Rahmstorfs mit der freien Wissenschaftsjournalistin Irene Meichsner, wie Lehmkuhl vom Spiegel zitiert wird, wie "missliebige Deutungen mit Hilfe eines autoritären Wahrheitsbegriffes unterdrückt werden können". Einige Blogger, so Markus Pössel in Scilog warfen dem Spiegel selbst Stimmungsmache und Lehmkuhl Parteinahme vor. [10] Die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit des Potsdam‐Instituts für Klimafolgenforschung verteidigte Rahmstorfs Vorgehen in einer offiziellen Stellungnahme [11]

Persönliches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lehmkuhl ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Bücher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Palugyai I., Wormer, H., Lehmkuhl., M., Bán L., Neumann, V. (ed.):Tudományos újságírás (engl.: Science journalism). (Erstes Handbuch für Wissenschaftsjournalismus im ungarischen Sprachraum). Tudományos Újságírók Klubja, Budapest, 2011. ISBN 978-963-08-0638-1.
  • Hettwer, H.; Lehmkuhl, M.; Wormer, H.; Zotta, F.: WissensWelten: Wissenschaftsjournalismus in Theorie und Praxis. Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 2008 ISBN 978-3-89204-914-2.
  • Massenmedien und interpersonale Kommunikation. Eine explorative Studie am Beispiel BSE, UVK Verlagsgesellschaft uvk, Konstanz 2006. ISBN 978-3-89669-575-8.

Vorträge (Auszug)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Von wiederkäuenden Kühen zu geklonten Schafen: Die erstarkte Wissenschaft und ihr gespanntes Verhältnis zum Journalismus. (Herbstakademie an der Hochschule Biberach, Oktober 2002, Biberach)
  • Producing radio plays about Science Controversies within three month at European Universities. (Abschlusstagung des European Network of Science Communication Teachers, November 2002, Dublin)
  • Die Rolle von berufsständischen Vereinigungen für den Medizinjournalismus. (Gesundheitsenquete österreichischer Medizinjournalisten, September 2004, Wien)
  • Education of Science Journalists in Germany. (Tagung „Science Reporting without Frontiers“, Mai 2005, Paris)
  • Concept for teaching science journalism in the developing world. Experiences from South-East-Asia (Burma, Laos, Cambodia, Vietnam and Thailand). Vortrag auf der 10th International Conference on Public Communication of Science and Technology, Malmo, Juni 2008

Chefredaktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lehmkuhl, M.; Heißmann, N.; Mäder, A.; Ruby, C.; Schwentker, B.; Stollorz, V.: wpk-Quarterly. Die online-Quartalszeitschrift der Wissenschaftspressekonferenz, Bonn. Weblink

Aufsätze in Fachzeitschriften (Auszüge)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lehmkuhl, M. (2009): Die Öffentlichkeitsarbeit der Wissenschaft und ihre Rationalität. Geographische Revue 11 (2): 22 - 26.
  • Lehmkuhl, M. (2008): Congruency within rural social networks as an indicator of interpersonal influence of risk judgements: the great stir caused by BSE. Public Understanding of Science, 17 (4): 485-502.
  • Lehmkuhl, M. (2008) Weder Zufall noch Erfolg: Vorschläge zur Deutung der aktuellen Klimadebatte. In Gaia, Ökologische Perspektiven für Wissenschaft und Gesellschaft 17 (1): 9-11.
  • Lehmkuhl, M. (2006) Merkmale der Berichterstattung über Risiken. Wissenschaft & Umwelt INTERDISZIPLINÄR. Katastrophen in Natur und Umwelt. 10: 115-126.
  • ENSCOT Team (2003): The European Network of Science Communication Teachers. Public Understanding of Science, 12 (2), 2003, S.167-181.

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. (Medien- und Kommunikationswissenschaft, 02/2007)
  2. Auf verschiedenen Meeren Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, 4.-6. Mai 2005 in Hamburg
  3. (2003): Models and Concepts in Science Communication. Final Report for the European Commission, Brussels.
  4. Lehmkuhl, M. (2006): Defizite im Wissenschaftsjournalismus. In: Göpfert, W. (Hg.): Wissenschaftsjournalismus. Ein Handbuch für Ausbildung und Praxis, 5. komplett überarbeitete Auflage, List Verlag: 14-25.
  5. Lehmkuhl, M. (2010): Wissenschaft im deutschen Fernsehen. Eine vergleichende Analyse spezialisierter Sendungen. Arbeitsgemeinschaft der Landesmedienanstalten (ALM) (Hg.): Fernsehen in Deutschland 2009. Vistas Verlag Berlin, 126 –140.
  6. Lehmkuhl, M. (2010): Recherche unerwünscht!? Das Märchen von einer heilenden Salbe und bösen Pharmariesen. Editorial. In: wpk-Quarterly, Quartalszeitschrift der WPK-Die Wissenschaftsjournalisten 8 (1): 2 – 3.
  7. Babyklappenkontroverse
  8. http://www.wpk.org/quarterly/artikel/herbst-2011-unabhaengiger-wissenschaftler-oder-politischer-agitator.html
  9. http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,796623,00.html Verurteilter Forscher, Eklat um Klimaberater der Bundesregierung, Der Spiegel, von Jana Hauschild 01.12.2011
  10. http://www.scilogs.de/wblogs/blog/relativ-einfach/wissenschaft-medien/2011-12-08/rahmstorf-im-zerrspiegel
  11. http://www.pik-potsdam.de/services/infothek/PIK%20zu%20WPK_final.pdf Anmerkungen des Potsdam‐Instituts für Klimafolgenforschung zu dem Text „Unabhängiger Wissenschaftler oder politischer Agitator“ von Markus Lehmkuhl in WPK Quarterly II/2011

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur von und über Polentario/Spielwiese im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Mittlerweile personalisiert

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