Benutzer:Reinhardhauke/Simon Salomon

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Simon Salomon im Jahr 1938 (Passfoto)

Simon Salomon (geb. 21. März 1873 in Speicher, gest. 1943 im KZ Theresienstadt), alias Siegbert Salte, war ein deutscher Schriftsteller und Verleger.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sein aus Treis gebürtiger Vater Levy führte in Speicher ein Textilwarengeschäft, die Mutter Sara stammte aus der Wittlicher Familie Dublon. Über seine Großmutter Theresia Isay aus Schweich war er verwandt mit jüdischen Wissenschaftlern, die alle dieser Schweicher Isay-Familie entstammten, darunter die Trierer Juristen Rudolf und Hermann Isay und die Biologen Jacques und Leo Loeb aus Mayen.

Simon Salomon war verheiratet mit Sophie geb. Richheimer (geb. 18. August 1876 in Gemmingen), Tochter des jüdischen Metzgers Wolf (Adolf) Richheimer (geb. 26. Dezember 1848 in Gemmmingen) und der Therese geb. Homburger (geb. 4. August 1874 in Karlsruhe).

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Besuch des Realgymnasiums in Trier studierte Simon Salomon in Bonn, Heidelberg und Berlin Sprachen und Philosophie. Für die folgenden Jahre gibt es sehr wenige Quellen, anscheinend hielt er sich mehrere Jahre im Ausland auf und lebte in London, Mailand und Paris. In Paris trat er erstmals als Dichter an die Öffentlichkeit. Im Selbstverlag veröffentlichte der 25-jährige in Paris seinen Gedichtband Aus trüben Tagen.

Um 1900 begann Simon Salomon, sich in Berlin eine Existenz aufzubauen: Er gründete ein Lehrinstitut und arbeitete als Sprach- und Handelslehrer. In der angesehenen jüdischen Kulturzeitschrift Ost und West erschienen Erzählungen von ihm. Unter dem Pseudonym Siegbert Salter veröffentlichte er Gedichte, Aphorismen und Romane.

Aufsätze veröffentlichte Salter in der Deutschen Bergbeamten-Zeitung, in den Jahrbüchern für Ökonomie und Statistik und in der Zeitschrift für angewandte Chemie. Er verfasste Sachbücher über bedeutende Persönlichkeiten und legte im Jahr 1907 den historischen Roman Nicol Wendekamp vor.

Er gründete den Zeitschriftenverlag Siegbert Salter. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Siegbert Salter zu einem der bekanntesten Namen der deutschen Pressel. Er war Herausgeber, Chefredakteur bzw. Schriftleiter zahlreicher Zeitschriften aus unterschiedlichsten gesellschaftlichen Bereichen: Deutsche zur See, Die Koralle. Zeitschrift der vornehmen Welt, Volkskraft, Der Film von heute, Europa auf Reisen.

In der Zeit des Nationalsozialismus bekam der Jude Simon Salomon Berufsverbot. Er, der im Ersten Weltkrieg für Deutschland als Soldat gekämpft hatte, wurde am 16. Juli 1942 von der Gestapo verhaftet ins KZ Theresienstadt deportiert, wo er im März 1943 starb. Seine Frau Sophie überlebte ebenfalls das KZ Theresienstadt nicht. Was aus ihren beiden Söhnen wurde, ist nicht bekannt.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In seinem Geburtsort ist die Simon-Salomon-Realschule nach ihm benannt.

Lteratur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Simon Salomon. In: Trierer biographisches Lexikon, Trier 2000, S. 387 (enthält eine Bibliographie der Werke von Simon Salomon).
  • Simon Salomon alias Siegbert Salter: ein Mitbürger aus Speicher. Familie - Leben. Herausgegeben vom Arbeitskreis für Heimatgeschichte und -literatur im Eifelverein Ortsgruppe Speicher e.V. (Redaktion durch die Mitarbeiter des AHL Ortsgruppe Speicher e.V.: Robert Graff u.a.], Speicher 2003, ISBN 978-3-00-012104-3. (nicht ausgewertet)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Simon Salomon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Kategorie:Autor Kategorie:Literatur (20. Jahrhundert) Kategorie:Literatur (Deutsch) Kategorie:Lyrik Kategorie:Deutscher Kategorie:Geboren 1873 Kategorie:Gestorben 1943 Kategorie:Mann Kategorie:Todesopfer im Ghetto Theresienstadt