Benutzer:Schaema3/Malterer (Adelsgeschlecht)

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Stammwappen der Malterer

Die Herren Malterer waren ein in Freiburg im Breisgau ansässiges Adelsgeschlecht welches zu Ende des 14. Jahrhunderts im Mannesstamm erlosch.

Herkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Maurer erkennt in den Herren Malterer ein aus der Kaufmannschicht erwachsenen Adel.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit Konrad Malterer erscheint das Geschlecht der Herren Malterer erstmals in einer Urkunde im Jahr 1303. Dieser Konrad war Mitglied, "der alten 24", des Stadtrats von Freiburg, zu dem er noch 1337 gehörte. In einer Urkunde des Freiburger Spitals vom 8. Mai 1336 wird er zuerst als "Cunrat der Alte" und ein Jahr danach am 16. Mai 1337 als "Her Cunrat Malterer". Daraus lässt sich in der Regel erkennen, dass jemand mit der Ritterwürde bedacht wurde, was Kindler von Knobloch jedoch anzweifelt.[2]

Austieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Herren Malterer zählten im 14. Jahrhundert zu den wohlhabensten Familien in Freiburg. Zu ihren Schuldnern zählten neben den Städten Freiburg und Endingen auch hochranginge Adelsfamilien wie die Grafen von Freiburg, die Grafen von Fürstenberg, die Grafen von Tübingen, die Markgrafen von Hachberg, die Heren von Uesenberg, die Herren von Geroldseck, die Herren von Staufen, die Herren von Falkenstein, die Klöster St. Peter, St. Märgen und selbst der Abt von Einsiedeln. Ihr Wohlstand öffnete ihnen den Zugang zu den Adelskreisen. Johannes Malterer, der Sohn Cunrats des Alten, wird schliessllich in einer Urkunde vom 25. November 1352 als Ritter bezeichnet.[3]

Die Söhne Cunrat Malterers waren Henni Malterer der Kramer, Bürger in Freiburg der mit einer Else verheiratet war (erstmals erwähnt am 28.2.1337) und Peter Malterer. Henni und Else hatten einen Sohn namens Peter. Ob Johannes Malterer der Sohn oder der Bruder Cunrat Malterers war, ist nicht zweifelsfreis geklärt. Johannes Malterer, der den Beinamen Mezziger trug, war Mitglied des Freiburger Stadtrats. Er wird erstmals am 11. April 1317 urkundlich erwähnt. Gemäss Kindler von Knobloch handelt es sich bei deisem Beinamen nicht um eine Berufsbezeichnung sondern vieleher auf eine verwandtschaftliche Beziehung zu einem Geschlecht dieses Namens.[4] Schweizer vermutet, dass Johannes einer der 24 Marktgeschworenen der Stadt gewesen sei, deren jeder eine Bank unter den Verkaufsbuden zu beaufsichtigen hatte, dieser also wohl die der Metzger.[5] Johannes erscheint von 1324 bis 1350 im Rat von Freiburg.

Kindler von Knobloch vermutet, dass Johannes Malterer bereits in jungen Jahren über einen ganz aussergewöhnlichen Reichtum verfügte. Nicht nur dass er in zahlreichen Urkunden als Kreditgeber auftaucht sondern auch spätere Eheverbindungen der Nachkommen liefern eindeutige Beweise dafür. Ein bis heute erhalten gebliebener Wandteppich den Johann Malterer und dessen Schwester Anna (urkundlich ans Nonne des Freiburger Dominikanerinnen-Klosters St. Katharina belegt) dem Kloster Adelhausen stifteten, zeigt den Glanz dieser Familie. Dieser Maltererteppich, ist heute im Augustinermuseum ausgestellt.[6] Verheiratet war Johannes mit Gisela von Kaisersberg, einem alten Elsässischen Hochadelsgeschlecht. Am 21. Januar kaufte er von den Meinwart deren Anteil an Burg Falkenstein, am 11. Juli 1356 gar zu rechtem Pfandschatz von Markgraf Heinrich von Hochberg, Herr zu Kenzingen und seiner Gemahlin Anna von Uesenberg die Burg Hochberg mit dem "Vorhoff und dem buwhoff" zusammen mit der Herrschaft Hochberg für 220 Mark Silber. Ausserdem vereinbarte Martin Malterer mit dem Markgrafen die Ehe seiner Tochter Elisabeth mit dem Markgrafen Otto von Hachberg, bei der Martin Malterer noch eine Ehesteuer von 480 Mark Silber drauf legte. Neben Elisabeth ist noch die Tochter Margaretha sowie der sein Sohn Martin Malteter erwiessen. Möglicherweise waren auch die erwähnte Anna, Katharina und Gerdrut seine Töchter. Johannes Malterer starb am 17. Februar 1360 und wurde im Kloster Günterstal beigesetzt. Die nach dem Tod des Ehegatten eingesetzten Pfleger Ritter Herr Hesse Snewelin im Hof, Herr Johans Snewelin und Herr Dietrich von Falkenstein, kauften für sie und ihre Kinder am 19. Juni 1360 für 22 Mark Silber vom Spital das Dorf Bezenhausen und am 8. August 1365 von den Herren von Blumeneck den Turm Ura in Lenzkirch für 500 Mark Silber.

Martin Malterer, der Sohn des Johannes, verstand es die standesmässige Stellung der Malterers weiter auszubauen. Noch zu seiner Kindheit kauften die von dessem Vater eingesetzten Pfleger Hesse Schnewlin im Hof, Johannes Schnewlin und Dietrich von Falkenstein für ihn am 21. Dezember 1354 Burg und Herrschaft Kastelburg, die Stadt Waldkirch mit dem Schultheissenamt von Herrn Hans von Schwarzenberg für 2140 Mark Silber. Damit war für ihm eine standesgemässe Grundlage bereits im Kindesalter mitgegeben worden. Dazu kamen weitere Erwerbungen. Verheiratet war er mit Anna von Thierstein der Tochter des Grafen Walram von Thierstein.[7] Aus der Ehe gingen drei Töchter hervor: Margaretha (später verheiratet mit Caspar von Klingenberg), Gisela (verheiratet mit Walraff dem Jüngeren von Thierstein) und Lisa (ledig gestorben).

Untergang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein schlagartiges Ende für das junge Adelsgeschlecht brachte die Schlacht bei Sempach. Martin Malterer hatte die besondere Ehre das Schlachtbanner des Leopold von Oesterreich in die Schlacht führen zu dürfen. Seine Treue zum Haus Habsburg bezahlte er am 9. Juli 1386 bei der verhängnissvollen Schlacht wo er zusammen mit rund 400 weiteren Adligen alleine auf Habsburger Seite, den Heldentod. Seine Leiche soll angeblich über der des Leopold von Habsburg gelegen haben.

Mit dem Ausgang der Schlacht bei Sempach verlor auch seine Schwester Elisabeth ihren Ehemann Otto von Hachberg, woraufhin die Herrschaft Hachberg für 1500 Mark Silber an die Brüder ihres verstorbenen Ehemanns Johann und Hesso zurück fiel. Elisabeth liess ihren verstorbenen Ehemann im Kloster Thennenbach beisetzten. Sie heiratete danach den Ritter Johann von Blumeneck. Margareth die Tochter Martins war mit Heinrich, dem Sohn des Markgrafen Hesso von Hachberg verlobt und sollte ursprünglich 700 Mark Silber und 1/4 der Feste Heidburg als Aussteuer erhalten. Da Heinrich jedoch dieser bereits kurz nach der Heiratsabsprache verstarb, heiratete sie den Ritter Caspar von Klingenberg. Eine andere Tochter Martins soll mit einem Herrn von Tengen, eine weitere mit einem Herrn von Creuz in Burgund gewesen sein.

Mit dem Tod Martin Malterers erlosch das Geschlecht der Malterer im Mannesstamm.

Stammwappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Stammwappen der Herren Malterer zeigt im geteilten Schild oben in Blau zwei goldene Muscheln, unten in Silber und Rot sparrenweise geteilt. Als Helmzier einen Helmüberzug in den selben Farben, jedoch oben nur eine Muschel und als Helmzier einen weissen Federball.[8] Der Maltererteppich zeigt dieses Wappen in Farbe.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Julius Kindler von Knobloch: Oberbadisches Geschlechterbuch, (Band 3), Herausgeber: Badische Historische Kommission
  • Zeitschrift für die Geschichte am Oberrhein, Band 05 (Neufassung), S. 493

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Heinrich Mauerer: Ursprung des Adels in der Stadt Freiburg i. B., in ZGORh. Bd. 5 NF, S. 480
  2. Julius Kindler von Knobloch: "Oberbadisches Geschlechterbuch" (Band 3): M - R, Heidelberg, 1919, Seite: 11
  3. Trouillat, Monuments de l´histoire de l´ancien éveché de Bale, IV, Seite 14
  4. Kindler von Knobloch, Julius; Badische Historische Kommission [Hrsg.] Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 3), S. 11
  5. Dr. Schweitzer: Schauinsland XXX, S. 51
  6. our-royal-titled-noble-and-commoner-ancestors.com: Sir Johannes Malterer, Councilman of Freiburg, Zugriff am 25. Juni 2011
  7. ZGORh. Bd. 5NF, S. 495
  8. Kindler von Knobloch, Julius; Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 3, S. 12)

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