Benutzer:Striegistaler/Projekte

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Alte Zelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Benediktinerabtei
Alte Zelle
Lage Deutschland Deutschland
Sachsen
Liegt im Bistum Meißen
Koordinaten: 51° 1′ 52″ N, 13° 16′ 26,9″ OKoordinaten: 51° 1′ 52″ N, 13° 16′ 26,9″ O
Patrozinium Hl. Wandelburgis
Gründungsjahr ca.1141
Jahr der Auflösung/
Aufhebung
vor 1170

Die Alte Zelle war ein nur wenige Jahrzehnte existierendes Benediktinerkloster im Zellwald südwestlich von Nossen in Sachsen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über die Gründung des Klosters existiert keine Urkunde. Allerdings wird in einer späteren Urkunde der Stifter Tammo von Strehla genannt. Der hatte Land vom Bischof Megenwart von Meißen, auch Reinward genannt, zu Lehen, auf dem er um 1141 ein der heiligen Wandelburgis geweihtes Kloster der Benediktiner gründete. Die Abtei lag südlich der Freiberger Mulde, westlich der Herrschaft derer von Nossen im dicht bewaldeten Erzgebirgsvorland. entsprechend der Regel des hl. Benedikt

Noch heute ist der Ort der Abtei vom Zellwald umgeben. Die nächsten Ortschaften sind Siebenlehn, Nossen, Obergruna im Osten, Marbach (Striegistal), Schmalbach im Westen, Groß- und Kleinvoigstberg im Südosten, Reichenbach im Süden.
Unter diesen Ortschaften befinden sich auch die von Tammo von Strehla zur materiellen Sicherstellung des Klosters und seiner Herrschaft besiedelten Dörfer.

Das Kloster hatte nur kurzen Bestand. Als Grund für dessen Untergang werden in der Urkunde die Rauheit der Gegend und die "Liederlichkeit" der Mönche genannt.

die Ausstattung des Klosters mit Land, dessen Besiedlung, kalter nasser steiniger Boden, konnte die Ansprüche der Mönche nicht erfüllen.

Innerhalb der Markgrafschaft Meißen gab es Territorien, die zwar dem Schutz des Markgrafen unterlagen, auf die er aber sonst keinen Zugriff hatte. Ein solches Gebiet lag nördlich der Freiberger Mulde. Genaue Grenzen sind nicht bekannt, aber es reichte von östlich von Nossen bis östlich von Rosswein im Burgward Mochau. Dieses Gebiet wurde mit Genehmigung des Kaisers im Jahr 1090 dem Bischof von Meißen unwiderruflich übertragen. Seit Beginn des 12. Jahrhunderts wanderten Bauern aus dem Westen Deutschlands in die von Sorben nur dünn besiedelten Regionen auch der Markgrafschaft Meißen ein und siedelten sich an. Das wurde vom Bischof und vom Markgrafen zunehmend gefördert. Historiker nennen das Deutsche Ostsiedlung. Südlich der Mulde lag unbesiedelter Wald, der sich bis zum Erzgebirgskamm erstreckte. Die Mulde war die Grenze zwischen besiedeltem Land im Norden und unbesiedeltem "Wildland" im Süden. Die Besiedlung des "Wildlandes" setzte eine Wildlandgrenze des Bischofs oder des Markgrafen voraus.


Bischofslehen, wie auch Nossen
Tammo von Strehla
Primärquelle der ehemaligen Existenz
Zeitraum der deutschen Ostsiedlung

spätere Nutzung

Volksmund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Noch heute ist der Flurname Alte Zelle bekannt. Überliefert wurde auch eine Sage über den Untergang des Klosters. Nach der sollen die Mönche Gold- und Silbergegenstände sowie eine Glocke in einen Brunnen geworfen haben. Die Schätze wurden bisher nicht gehoben, denn sie werden von einem Pudel mit feurigen Augen bewacht[1].

zum Namen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alte Zelle ist nicht mit Altzelle, auch Altzella genannt, zu verwechseln. Ersteres ist ein Benediktinerkloster, letzteres ein Kloster der Zisterzienser. Das Kloster der Zisterzienser wurde nach dem Untergang des Benediktinerklosters in dessen unmittelbarer Nähe errichtet. Das Zisterzienserkloster hieß zur Zeit der Entstehung Cella Sanctae Mariae. Erst nach Gründung des Tochterkloster Neuzelle (Cella Nova) bei Guben im Jahr 1268 bürgerte sich der Name Cella Vetus (Altzella) ein. Zu dieser Zeit war der Name Alte Zelle schon lange zum Begriff für das nicht mehr existierende Kloster der Benediktiner geworden.

historischer Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Markgraf Otto Es gab einige Probleme:

  1. Den Zisterziensern sagte der vorgesehene Ort für die Abtei nicht zu.
  2. Der Markgraf löste wegen der Silberfunde in Freiberg Land aus der Stiftung, für das Ersatz geschaffen werden musste.

Es bot sich das nordöstlich des Stiftungsgebietes liegende Land an, auf dem Tammo von Strehla vorher vergeblich .... Notwendig war ein erfolgreicher Deal mit dem Bischof von Meißen. Otto bekam sein silberhöffiges Land, die Zisterzienser konnten am Wunschort ihre Abtei errichten und der Bischof wurde finanziell entschädigt. Die Zisterzienser nannten ihr Kloster Cella Sanctae Mariae, das sie auf dem Territorium der Alten Zelle der Benediktiner errichteten.

später Altzelle, heute Altzella genannt.

Literatur/Quellen

Alfred Meiche: Der alte Zellwald an der Freiberger Mulde, in Hubert Ermisch (Hrsg): Neues Archiv für Sächsische Geschichte und Altertumskunde, 41. Band, S. 1 ff, Dresden 1920

Listen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Liste der Besitzungen von Altzella[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lister der Äbte von Altzella[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Brigitte Emmrich: Klostergründungen und Klosterleben in deutschen (Volks-)Sagen in: Martina Schattkowsky, André Thieme (Hrsg): Altzelle, Zisterzienserabtei in Mitteldeutschland und Hauskloster der Wettiner, S. 409, Leipzig 2002, ISBN 3-935693-55-9n