Benutzer:Tsui/in Arbeit3

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Caritas Österreich ist eine soziale Hilfsorganisation der römisch-katholischen Kirche und Teil der Caritas Internationalis, die im Jahr 1903 gegründet wurde. In Österreich gibt es neun Diözesen. Jeder Diözese ist eine Caritas-Institution unterstellt, die dem Diözesanbischof untersteht und nicht der Caritas Österreich.

Mitarbeiter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2018 gab es 15.648 hauptberufliche Mitarbeiter rund 50.000 ehrenamtliche Mitarbeiter in Pfarren und Einrichtungen der Caritas.[1] Sie arbeiten unter anderem in 36 Beratungsstellen im Sozialbereich, 34 Einrichtungen für Obdachlose, davon zehn Häuser für obdachlose Mütter und ihre Kinder (Mutter-Kind-Häuser), in 247 Flüchtlingsheimen und 36 Beratungsstellen für Migranten. Die Caritas betreibt weiters 48 Senioren- und Pflegehäuser (für circa 4.750 alte Menschen). 3.013 Mitarbeiter betreuen rund 6.877 Personen (sozialpsychiatrisch, bei Arbeitsprojekten und Ähnlichem).[1]

Aufbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mitwirkende des Projekts Le+O – Lebensmittel und Orientierung der Caritas der Erzdiözese Wien

Die österreichische Caritas besteht aus den neun eigenständigen Organisationen mit eigener Finanzverantwortung in den österreichischen Diözesen. Zur zentralen Koordination gehören derzeit Michael Landau als Präsident sowie die beiden Generalsekretäre Christoph Petrik-Schweifer (Generalsekretär für internationale Programme) und Bernd Wachter. Organisationen in den Diözesen:

In jeder Pfarre gibt es eine eigene Zweigstelle Caritas: Insgesamt 33.000 Menschen sind für die „tatkräftige Nächstenliebe“ tätig. Sie organisieren Besuchsdienste, Seniorentreffen, Benefizveranstaltungen, Gesprächsgruppen, Flohmärkte, Ferienprogramme für Kinder, finanzielle Einzelhilfen, Flüchtlingshilfe, Spendensammlungen und vieles mehr.[2]

Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Freiwillige Helferin der Caritas bei der Essensausgabe in Graz

Die Anfänge der Caritas in Österreich lassen sich bis zu den ersten Caritas-Kongressen kurz nach der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert zurückverfolgen. Der organisatorische Aufbau orientierte sich damals am deutschen Vorbild. Bereits kurz nach dem Ersten Weltkrieg waren neun Verbände in den Bundesländern aufgebaut. Die ersten Tätigkeitsschwerpunkte lagen, der Notlage nach dem Krieg entsprechend, bei Ausspeisungen und Kindererholungsaktionen am Land. Die Caritas kümmerte sich auch um christliche Begräbnisse für Menschen aus ärmeren Bevölkerungsschichten.

Später kamen – analog zur Bundesrepublik Deutschland – Tätigkeitsfelder wie Pflegedienste, Betreuung und Familienhilfe hinzu, Obdachlosen-, Behinderten- und Flüchtlingshilfe (zum Beispiel beim ungarischen Volksaufstand von 1956), Sozialberatung, die Caritas-Läden, Mutter-Kind-Häuser sowie schließlich die Hospizarbeit und Beschäftigungsprojekte für Arbeitslose.

Im Jahr 2015 unterstützte die österreichische Caritas in ihren 36 Sozialberatungsstellen über 72.000 Menschen mit Rat und auch finanziell und zahlte rund vier Millionen Euro an Soforthilfe aus. Familienhelferinnen kümmern sich um Kinder und Haushalt, wenn die Eltern das nicht mehr können.[1]

Im Ausland dominiert die Katastrophenhilfe und die Entwicklungszusammenarbeit.

Finanzierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spendenaufruf der Caritas in Innsbruck

In den letzten Jahrzehnten hat sich die Caritas vom Spendenunternehmen zu einem Dienstleistungsunternehmen im Nahbereich der öffentlichen Hand gewandelt. Mittlerweile (2017) werden nur mehr circa 8 % der Ausgaben durch Spenden (inklusive Kirchenbeiträgen) bestritten, 2015 waren es noch circa 10 %. Der überwiegende Teil (62 %) entfällt auf Entgelte für Dienstleistungen aus öffentlichen Mitteln, der Rest größtenteils auf private Entgelte und (staatliche) Subventionen.[3]

Aufgrund der starken Abhängigkeit von (staatlichen) Leistungsentgelten wird teilweise auch die Selbstdefinition als Hilfsorganisation angezweifelt und die Caritas als „ein Unternehmen mit einem Jahresumsatz von über 900 Millionen Euro“ bezeichnet.[4] Diese Kritik wurde vom Caritas-Präsidenten Landau unter Verweis auf das Interesse der Allgemeinheit an der Arbeit der Caritas zurückgewiesen.

Der Spendeneingang stieg im Jahr 2017 auf 77,58 Millionen Euro. Damit ist die Caritas die Non-Profit-Organisation mit den höchsten Spendeneingängen Österreichs.[5]

Die Umsätze der Caritas sind von der Umsatzsteuer befreit.[6]

Präsidenten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Caritas-Präsidenten nach dem Zweiten Weltkrieg:

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Caritas Österreich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Zahlen und Fakten zur Arbeit der Caritas. Caritas Österreich, abgerufen am 23. Februar 2019.
  2. Pfarrcaritas. Caritas Österreich, abgerufen am 23. Februar 2019.
  3. Caritas & Du Wirkungsbericht 2016. (PDF) Caritas Österreich, S. 18, abgerufen am 23. Februar 2019.
  4. Rosemarie Schwaiger: Interview mit dem Caritas-Präsidenten Michael Landau. In: Profil. Nr. 14. Wien 30. März 2018, S. 26.
  5. Spendenbericht 2018. Fundraising Verband Austria, S. 22, abgerufen am 23. Februar 2019.
  6. nach §6 Abs. 1 Zi 25 UStG
  7. Caritas Präsidenten. Caritas Österreich, archiviert vom Original am 19. Juli 2014; abgerufen am 23. Februar 2019.

Koordinaten: 48° 13′ 13,7″ N, 16° 18′ 57,7″ O


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