Benutzer:Tvwatch/Hinton Familie

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Charles H. Hinton und Familie in Japan (um 1890)

Charles Howard Hinton (1853-1907) war Mathematiker, Science Fiction-Autor und Exzentriker. Er heiratete im April 1880 seine Jugendfreundin Mary Ellen Boole (1856-1908), eine Tochter von George Boole. Das Paar bekam vier Kinder.[1] Im Januar 1883 beging Hinton Bigamie, indem er unter einem Falschnamen Maud Florence (*1853) heiratete,[2] die ihm noch im gleichen Jahr Zwillinge gebar.[1] Es gibt zahlreiche bekannte Vorfahren und Nachkommen.

Vorfahren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stammbaum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Margaret Haddon Hinton
(ca. 1895-1900)


 
 
John Boole
(1779-1848)
 
 
Thomas Roupell Everest
(1801-1855)
 
 
 
John Howard Hinton
(1791-1873)
 
 
John Haddon
(1784-1855)
 
 
⚭ Mary Ann Joyce
(1780-1854)
 
 
⚭ Mary Ryall
(1809-1895)
 
 
 
⚭ Eliza Birt
(1791-1879)
 
 
⚭ Elizabeth Cort
(1799-1878)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
George Boole
(1815-1864)
 
 
Mary Everest
(1832-1916)
 
 
 
James Hinton
(1822-1875)
 
 
⚭ Margaret Haddon
(1826-1902)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Mary Boole
(1856-1908)

1880
Charles H. Hinton
(1853-1907)
 
 
 

Personenauswahl[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Thomas Roupell Everest (1801-1855) war Pfarrer in Wickwar (Gloucestershire), einer der Initiatoren der Homöopathie in England und Autor des Standartweks A popular view of homoeopathy (New York 1842).[3]

John Howard Hinton (1791-1873) war ein Baptisten-Pastor und Autor, der zahlreiche religiöse, biografische, historische und geografische Werke verfasste, darunter eine Geschichte Amerikas, und sich in Menschenrechtsfragen, insbesondere der Sklavenbefreiung, engagierte.[4]
→ Hauptartikel: en:John Howard Hinton

John Haddon (1784-1855) war ein baptistische Druckereibesitzer.[5]

James Hinton (ca. 1865)

George Boole (1815-1864) war Mathematiker, Logiker und Philosoph.
→ Hauptartikel: George Boole

Mary Everest Boole (1832-1916) war Mathematikerin (Autodidaktin).
→ Hauptartikel: en:Mary Everest Boole

James Hinton (1822-1875) war ursprünglich Chirurg und Ohrenarzt gewesen. Später wurde er als Autor und Metaphysiker bekannt. Ausgehend vo der idealistischen Auffassung, dass die Existenz durch das Bewusstsein begrenzt wird, versuchte Hinton eine Versöhnung mit christlichen Grundauffassungen, indem er das Vorhandensein eines „universellen Geistes“ in der Verwirklichung und Wirklichkeit ("actuality") der Dinge annahm. In Abgrenzung zum Idealismus und Materialismus nannte er deshalb sein System „Aktualismus“.[6] Er schrieb auch mehrere Aufsätze über die „Kunst des Denkens“, in denen er jegliche künst­liche Beschränkung von Denken und Erfahren durch religiöse, rechtliche und soziale Reglementierungen ablehnte.[7] James Hinton war Verfechter einer neuen Sexualmoral, lehnte die Institution der Ehe ab und propagierte die Freie Liebe.[8] Der erklärte Hedonist umgab sich mit einer Schar von Bewunderinnen und unterhielt mit den meisten von ihnen intime Beziehungen, ein Verhalten, das auch seinen Sohn prägte.[9] Über sich selbst sagte er: „Christus war der Retter der Menschen, aber ich bin der Retter der Frauen, und ich beneide ihn kein bisschen.“ Edith Lees Ellis, die lesbische Frau des Sozialreformers und Sexualforschers Havelock Ellis, beschrieb ihn als „muskulösen starken Mann mit der Zärtlichkeit einer Frau“, „ebenso Asket wie Genussmensch“. [10]
→ Hauptartikel: en:James Hinton

Nachkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stammbaum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


 
 
 
 
Mary Boole
(1856-1908)
Charles H. Hinton
(1853-1907)
 
(Bigamie) Maud Florence
(1853-?)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
George Boole Hinton
(1882-1943)
 
Eric Hinton
(1884-?)
 
William H. Hinton
(1886-1909)
 
Sebastian Hinton
(1887-1923)
 
Zwillinge
(*1883)
 
 
⚭ Emily Wattley
(1882-1919)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Carmelita Chase
(1890-1983)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Howard Everest Hinton
(1912-1977)
George B. Hinton
(1913-?)
James (Jaime) C. Hinton
(1915-2006)
Jean Hinton
(1917-2002)
 
 
William Howard Hinton
(1919-2004)
 
 
Joan Hinton
(1921-2010)
 
 
 
⚭ Margaret Rose Clark
(?-?)
⚭ ?
(?-?)
⚭ Helen Hart
(?-?)
⚭ Stephen Rosner
(1917-2006)
 
 
I ⚭ Bertha Sneck
(1916-2010)
 
 
Erwin Engst
(1919-2003)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
II ⚭ Joanne Raiford
(1938-1986)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Charlotte Hinton
(*?)
Steven Wattley Hinton
(*?)
Gale Everest Hinton
(1942-1995)
Ted Rosner
(1950-1979)
 
 
Carmelita („Carma“) Hinton
(*1949)
 
 
Fred Engst
(*1952)
 
James Hinton
(*?)
 
 
 
George Sebastian Hinton
(*1949)
Marni Rosner
(*1952)
 
Michael Howard Hinton
(*1960)
 
 
Bill Engst
(*1955)
 
Geoffrey E. Hinton
(*1947)
 
 
 
John James Hinton
(1951-1970)
Sara Rosner
(*1954)
 
Alyssa Anne Hinton
(*1962)
 
 
Karen Engst
(*?)
 
Teresa Hinton
(*?)
 
 
 
Helen Jamie Laura Hinton
(1954-2005)
L. Peter Rosner
(*1956)
 
Catherine Jean Hinton
(*1966)
 
 
 

Personenauswahl[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von Charles Howard Hintons Kindern mit Maud Florence sind weder die Namen noch der weitere Lebensweg überliefert.[11] Aus der Ehe mit Mary Ellen Boole stammen die vier Kinder George, Eric, William und Sebastian.[12]

1. George Boole Hinton (1882-1943) lernte zunächst Maschinenbau in Birmingham und lebte dann mit seiner Frau Emily Wattley (1882-1919) als Metallurge und Bergwerks-Ingenieur in Mexiko, wo er auch starb. Er veröffentlichte daneben zahlreiche Arbeiten über die Pflanzenwelt Mexikos.[13][14] Das Paar hatte drei Söhne.

1.1 Howard Everest Hinton (1912-1977), ein glühender Marxist und Entomologe. Dieser studierte an der University of California sowie am Kings College in Cambridge und war ab 1964 Professor an der University of Bristol.[15][16]
→ Hauptartikel: en:H. E. Hinton
1.1.1 James Hinton, Howard Everests ältester Sohn, war Professor für Geschichte an der britischen University of Warwick.[17]
1.1.2 Geoffrey E. Hinton (*1947), ist Professor für Computerwissenschaft und Psychologie an der University of Toronto.[16]
→ Hauptartikel: en:Geoffrey Hinton
1.3 James (Jaime) Cottrell Hinton (1915-2006), Georges drittes Kind, wurde Schriftsteller und betätigte sich ebenfalls als Botaniker.[18]
1.3.1 George Sebastian Hinton (*1949) wurde Botaniker und Mathematiker.[19]

2. Eric Hinton (*1884) emigrierte mit seinen Eltern in die USA, wo er früh gestorben sein soll. Laut Recherchen des Mathematikers Thomas Banchoff, der mit Angehörigen der Hinton-Familie sprach und die zeitgenössische Literatur auswertete, wird Eric je nach Quelle als „geistesgestört“, einfach „verschwunden“ oder als Opfer einer perniziösen Anämie beschrieben.[1]

Sebastian Hinton: „Kletterstruktur“ (1920)
William Howard und Joan Hinton in China (1993)

3. William Howard Hinton (1886-1909) wurde im Februar 1909 tot in einer Orangenplantage bei Riverside (Kalifornien) aufgefunden, nachdem er nach dem Tod seiner Mutter Mary dort sieben Monate lang in einem Zelt gehaust hatte.[20]

4. Sebastian Hinton (1887-1923) wurde Patentanwalt und heiratete die Pädagogin und Gründerin der Putney School Carmelita Chase Hinton (1890-1983).[21] Sebastian gilt als Erfinder des Klettergerüsts, dessen Konstruktionsmerkmale er Anfang der 1920er Jahre durch mehrere Patente schützte und das später als "Jungle Gym" vermarktet wurde.[22] Bei der Entwicklung hatte sich Sebastian an den geometrischen Entwürfen seines Vaters orientiert sowie an einer Konstruktion, die Charles Howard in Japan als Klettergerüst für seine Kinder entworfen und gebaut hatte. Sebastian Hinton starb durch Selbstmord.[1] Das Paar hatte drei Kinder.
→ Hauptartikel: en:Carmelita Hinton

4.1 Jean Hinton Rosner (1917-2002) wurde eine bekannte Bürgerrechts- und Friedensaktivistin.[23]
4.2 William Howard Hinton (chinesisch 韩丁, Hán Dīng) wurde Agrarwissenschaftler. Er lebte und arbeitete von 1947 bis 1953 im Auftrag der UNRRA in China, wo er die Chinesische Revolution und Landreform miterlebte. Darüber veröffentlichte er zahlreiche Bücher. Später arbeitete er für UNICEF.[24] In erster Ehe war er mit maoistischen Lektorin Bertha Sneck verheiratet, mit der er die Tochter „Carma“ hatte.
4.2.1 Carmelita („Carma“) Hinton (chinesisch 韩倞, Hán jìng; *1949), Williams Tochter, wuchs in China auf, ist eine bekannte Dokumentarfilmerin und lehrt an der George Mason University.[25]
→ Hauptartikel: en:Carma Hinton
4.3 Joan Chase Hinton, später Joan Engst (1921-2010), wurde Physikerin und arbeitete am amerikanischen Atombombenprojekt in Los Alamos. 1948 ging sie nach China, woraufhin sie in den USA als kommunistische Atomspionin verdächtigt wurde. Sie heiratete in China den Amerikaner Erwin (Sid) Engst (1919-2003) und lebte und arbeitete mit ihrem Mann in verschiedenen Agrarkommunen. In China als „Hán Chūn“ (chinesisch 寒春) bekannt, starb sie als überzeugte Maoistin in Peking.[26] Das Paar hatte drei Kinder, die in China geboren und aufgewachsen sind.[27]
→ Hauptartikel: en:Erwin Engst
4.3.1 Fred Engst (chinesisch 阳和平, Yang Heping; *1952), ältester Sohn von Joan Hinton und Sid Engst, ist Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Universität für Außenwirtschaft und Handel in Peking.[27]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Brief Thomas Banchoff an Rudy Rucker, 25. Mai 1993 (PDF).
  2. s. Urteilsschrift von 1886 (Digitalisat auf Wikimedia commons).
  3. Peter Morrell: Rev. Thomas Roupell Everest. In: Ders.: British homeopathy during two centuries. Doktorarbeit Staffordshire University 1999, Online-Fassung 2000 (abgerufen am 25. September 2013).
  4. Karl Heinz Voigt: Hinton, John Howard. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon. Bd. 22. Nordhausen: Bautz, 2003, Sp. 541-546.
  5. s. die Nachrufe in: Baptist Magazine 47 (1855), S. 164f. sowie S. 229-231.
  6. Edith Mary Oldham Lees Ellis: James Hinton. A Sketch. London: S. Paul & Co, 1918; James McMullen Rigg: Hinton, James. In: Sidney Lee (Hrsg.): Dictionary of National Biography. Band 27: Hindmarsh – Hovenden. MacMillan & Co, Smith, Elder & Co., New York City / London 1891, S. 4–7 (englisch, Volltext [Wikisource] – ; Hintons Definition ist nicht identisch mit der heutigen Verwendung des Begriffs Aktualismus.).
  7. James Hinton: Chapters on the Art of Thinking and other Essays. London: Zegan Paul, 1879.
  8. James Hinton: The Law-breaker and the Coming of the Law. London: Kegan, Paul, Trench, 1884.
  9. Rudy Rucker: The Fourth Dimension. A Guided Tour of the Higher Universes. Boston MA: Houghton Mifflin, 1984, S. 60-68.
  10. Mrs. Havelock Ellis [d. i. Edith Ellis]: Three Modern Seers: James Hinton, Nietzsche, Edward Carpenter. New York: M. Kennerley, 1910, S. 17 & 24 (deutsche Übersetzung von Benutzer:Tvwatch).
  11. Mark Blacklock: Rucker on Boole-Stott / Hinton’s bigamy. (2009), auf higherspace.wordpress.com (abgerufen am 23. August 2010).
  12. vgl. auch zum Folgenden die Stammbaum-Angaben auf wc.rootsweb.ancestry.com (abgerufen am 24. August 2010).
  13. James Hinton, Jerzy Rzedowski: George B. Hinton, Collector of Plants in Southwestern Mexico. In: Journal of the Arnold Arboretum 53 (1972), 141-181.
  14. s.a. Vita auf plants.jstor.org.
  15. William Bragg Ewald: From Kant to Hilbert. A Source Book in the Foundations of Mathematics. New York: University of Oxford Press, 1996, Vol. 1, S. 445 Anm; s.a. Vita mit Foto auf www-museum.unl.edu sowie Vita im Catalogue of the papers and correspondence of HOWARD EVEREST HINTON FRS (1912-1977) im University of Bristol Archive (Special Collections).
  16. a b James A. Anderson, Edward Rosenfeld (Hg.): Geoffrey E. Hinton (Interview). In: Dies.: Talking Nets. An Oral History of Neural Networks. Cambridge MA: MIT press, 1998, S. 361-386.
  17. s. Vita in der Summary Description of the Dr James Hinton Papers in der University of Warwick Library.
  18. George S. Hinton, Billie L. Turner: James Hinton (1915-2006). In: Journal of the Botanical Research Institute of Texas 1 (2007), No. 2, S. 1277-1280; Vita auf plants.jstor.org.
  19. Vita auf plants.jstor.org.
  20. Smothers In Orchard. In: The Los Angeles Times v. 27. Februar 1909.
  21. Christopher Wallace: From Putney to Peking. Carmelita Hinton at 82. In: The Boston Globe Sunday Magazine v. 26. November 1972, Nachdruck in: Putney Post (Spring 2009), S. 8-15 (PDF, 8,3 MB); Shawn G. Kennedy: Carmelita Hinton. Educator Who Founded Putney School (Nachruf). In: The New York Times v. 23. Januar 1983.
  22. US-Patent 1471465 (PDF), 1488244 (PDF), 1488245 (PDF) (alle 1920), Nr. 1488246 (PDF) (1921).
  23. Jean Hinton Rosner (Nachruf). In: The Concord Journal v. 23. Mai 2002 (geposteter Artikel); Jean Rosner, 85, Longtime Activist For Social Change (Nachruf). In: The Boston Globe v. 8. Juni 2002, S. D14.
  24. John Gittings: William Hinton. Eyewitness to the revolution in a Chinese village (Nachruf). In: The Guardian v. 24. Mai 2004; John Mage: William H. Hinton (1919 –2004) (Nachruf). In: Monthly Review 56:3 (2004).
  25. Laurie Block: Growing Up in China Film Maker Carmelita Hinton Works From Her Roots. In: The Boston Globe v. 30. August 1987; Richard B. Woodward: Anatomy of a Massacre. In: The Village Voice v. 4. Juni 1996; Newest Robinson Professor Wants Students to Have ‘A Broader Vision’. In: The Mason Gazette v. 23. Oktober 2006.
  26. William Grimes: [ Joan Hinton, Physicist Who Chose China Over Atom Bomb, Is Dead at 88.] In: The New York Times v. 11. Juni 2010; Ruth H. Howes, Caroline L. Herzenberg: Their Day in the Sun. Women of the Manhattan Project. Philadelphia: Temple University Press, 1999; Joan Hinton (1921-2010), Nachruf mit zahlreichen Zeitungslinks auf thechinabeat.org (abgerufen am 24. August 2010); Atomic Bomb-Making to Serving the People: Joan Hinton (1921-2010), Nachruf- und Text-Sammlung auf kasamaproject.org (abgerufen am 24. August 2010); Chinesisches Foto (1950er Jahre).
  27. a b A Tale of Two Brothers: One in China, Other in US (2012); Linda Chen: Fred Engst. Growing up amidst Chinese revolution (2013) (beide abgerufen am 25. September 2013).