Benutzer:UmHCAB/Emmy Rubensohn

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Emmy Rubensohn (geborene Emmy Frank, * 26. Juni 1884 in Leipzig; † 3. April 1961 in New York, N.Y.) war eine deutsche und amerikanische Persönlichkeit der Musik-, Kunst- und Literaturszene in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Emmy Rubensohn ist am 26. Juni 1884 in Leipzig als Tochter von Wilhelm und Auguste Frank geboren. Ihr Vater hat mit seinem Bruder zusammen eine Strumpf- und Wirkwarenfabrik gegründet, die später nach Leipzig in die Berliner Straße umgezogen ist.[1]

Schon in ihrer Kindheit hatte Emmy Rubensohn über ihre Eltern Kontakt zu bedeutenden Persönlichkeiten, wie z.B. Max Klinger, Lilli Lehmann oder Carl Reinecke.[2] Am 17. August 1907 heiratet sie Ernst Rubensohn und zieht mit ihm nach Kassel. 1914 bezog das Ehepaar eine Villa an der Terrasse 13. Vor dem Haus wurden am 7. Mai 2021 zwei Stolpersteine angebracht.[3]

1925 stellen sie Ernst Krenek für die nächsten Jahre ein Arbeits- und Schlaf-Zimmer, sowie den Flügel in ihrem Wohnzimmer zu Verfügung; Krenek komponierte in der Villa von der Rubensohns die Oper Jonny spielt auf.[4]

Ab 1933, mit der Machtübergabe an die Nationalsozialisten und der zunehmenden Verbreitung nationalsozialistischen Denkens wurden Juden immer mehr aus dem kulturellen Leben ausgeschlossen und Kunst von Juden als entartet verboten. Dies führte dazu, dass ein unabhängiger, jüdischer Kulturbereich aufgebaut wurde und am Juli 1933 wurde der Kulturbund Deutscher Juden in Berlin gegründet wurde.[5]

Emmy Rubensohn war im Kasseler Ortsverband des Kulturbund Deutscher Juden als Referentin für das Musikwesen tätig.[6]

Am 28. Oktober 1940 flüchtete Emmy Rubensohn mit ihrem Mann von Berlin aus in das Shanghai International Settlement, den einzigen Ort, der Menschen ohne Visum oder ein anderes offizielles Dokument aufnahm.[7] Eine weiterreise in die USA war während des Zweiten Weltkrieges aber nicht möglich, weshalb sie dort bis 1947 blieben. Das Leben war dort sehr schwierig. Sie bekamen finanzielle Unterstützung von Otto Rubensohn, dem Bruder ihres Mannes Ernst, der in die Schweiz ausgewandert war.[8] Emmy arbeitet in dieser Zeit zudem als Perlenknüpferin und Blumenbinderin, um sich und ihren Mann über Wasser zu halten[9]; Ernst Rubensohn wurde von einem Omnibus angefahren und war lange krank.[10]

1947 konnten Emmy und Ernst Rubensohn nach New York weiterreisen. Am 31. Mai 1951 starb Ernst Rubensohn; Krenek widmete ihm „Zwei geistliche Gesänge“.[11] In New York knüpfte Emmy Rubensohn wieder an ihre Zeit in Kassel an. Sie trifft alte Freunde wie Joseph Rosenstock oder Ernst Krenek wieder, lernt Dimitri Mitropoulos kennen und freundet sich mit Alma Mahler-Werfel an. Auch den Briefwechsel mit Oskar Kokoschka setzte sie fort.[12]

Am 3. April 1961 stirbt Emmy Rubensohn in New York.[13]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum ersten Mal wurde Emmy Rubensohn 2018 in einer Wanderausstellung unter dem Namen „Wissen Sie noch, wer ich bin?“ von Studierenden der Universität Siegen unter der Leitung von Prof. Mathias Henke [14]

Am 7. Mai 2021 wurde zwei Stolpersteine für Emmy und Ernst Rubensohn verlegt.[15] Zwischen dem 10.11. und 19.12. 2021 fand die Ausstellung „Vorhang auf für Emmy Rubensohn (1884-1961): Musikmäzenin aus Leipzig“ im Mendelssohn-Foyer im Gewandhaus zu Leipzig statt.[16]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Alte Strickwarenfabrik. Abgerufen am 23. September 2021.
  2. Emmy und Ernst Rubensohn. Abgerufen am 23. September 2021 (deutsch).
  3. 29. Juni 2021. Abgerufen am 24. Januar 2022 (deutsch).
  4. Emmy und Ernst Rubensohn. Abgerufen am 24. Januar 2022 (deutsch).
  5. Kulturbund der Deutschen Juden. Abgerufen am 24. Januar 2022.
  6. Emmy und Ernst Rubensohn. Abgerufen am 24. Januar 2022 (deutsch).
  7. Juden im Nationalsozialismus - Letzte Zuflucht: Shanghai. Abgerufen am 24. Januar 2022.
  8. Matthias Henke (Hrsg.): Wissen Sie noch, wer ich bin? - die Musikmäzenin Emmy Rubensohn. Siegen 2018, ISBN 3-96182-020-1.
  9. mdr.de: Ausstellung im Gewandhaus Leipzig: Wer war die Musikmäzenin Emmy Rubensohn? | MDR.DE. Abgerufen am 24. Januar 2022.
  10. Henke, Matthias (Hrsg.): Wissen Sie noch, wer ich bin? - die Musikmäzenin Emmy Rubensohn. ISBN 978-3-96182-020-7.
  11. „Two Sacred Songs for medium voice and piano / Zwei ...“ (Ernst Krenek) – Buch antiquarisch kaufen – A02mgQsU01ZZB. Abgerufen am 24. Januar 2022.
  12. Emmy und Ernst Rubensohn. Abgerufen am 24. Januar 2022 (deutsch).
  13. mdr.de: Ausstellung im Gewandhaus Leipzig: Wer war die Musikmäzenin Emmy Rubensohn? | MDR.DE. Abgerufen am 24. Januar 2022.
  14. Die Wiederentdeckung der Emmy Rubensohn. Abgerufen am 24. Januar 2022.
  15. 29. Juni 2021. Abgerufen am 24. Januar 2022 (deutsch).
  16. mdr.de: Ausstellung im Gewandhaus Leipzig: Wer war die Musikmäzenin Emmy Rubensohn? | MDR.DE. Abgerufen am 24. Januar 2022.

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