Benutzer:Userofmusic♪♫/Jamaika (Insel)

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Jamaika
Jamaika südlich von Kuba, Satellitenbild der NASA
Jamaika südlich von Kuba, Satellitenbild der NASA
Gewässer Karibisches Meer
Inselgruppe Große Antillen
Geographische Lage 18° 9′ N, 77° 18′ WKoordinaten: 18° 9′ N, 77° 18′ W
Userofmusic♪♫/Jamaika (Insel) (Jamaika)
Userofmusic♪♫/Jamaika (Insel) (Jamaika)
Länge 248 km
Breite 84 km
Fläche 19.911 km²
Höchste Erhebung Blue Mountain Peak
2256 m
Einwohner 2.900.000 Schätzung,  (2019[1])
146 Einw./km²
Hauptort Kingston
Jamaika und das gemeinsam mit Kolumbien verwaltete Meeresgebiet
Jamaika und das gemeinsam mit Kolumbien verwaltete Meeresgebiet

Jamaika [jaˈmaɪ̯ka]/[dʒ-] (engl. Jamaica [ʤəˈmeɪkə]) ist ein die größte Insel des Staates Jamaika. Der Name Jamaika leitet sich vom arawakischen Xaymaca oder Chaymakas ab, was so viel wie Quellenland oder Holz- und Wasserland bedeutet. Zum Staatsgebiet gehören zudem noch die Pedro Cays, die Morant Cays sowie einige kleinere der Hauptinsel vorgelagerte Inseln.

Geografie und Natur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jamaika ist die drittgrößte Insel der Großen Antillen. Sie liegt 145 Kilometer südlich von Kuba und – getrennt durch den Jamaica Channel – 160 Kilometer westlich von Hispaniola (Quisqueya). Das mittelamerikanische Festland ist 635 Kilometer von der Westspitze entfernt. Bei einer Länge von 235 Kilometern und einer Breite zwischen 35 und 82 Kilometern nimmt die Hauptinsel eine Fläche von 10.991 Quadratkilometern ein.

Entstehung der Insel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Karibik ist eine der geologisch komplexesten Regionen der Welt. Viele Details der Entstehung Jamaikas sind unbekannt oder umstritten. Die verbreitetste Theorie geht davon aus, dass sich der westliche Teil Jamaikas und die Blue Mountains im Osten in verschiedenen Regionen vor etwa acht Millionen Jahren zusammentrafen.

Die Blue Mountains im Osten sind Teil eines Gebirges, dessen Bergketten sich auch auf Kuba und Hispaniola finden. Die geologischen Strukturen sind identisch mit den dortigen. Die Berge wurden am Ende des Eozäns aus dem Wasser gehoben und liegen seitdem dauernd über dem Meeresspiegel. Möglicherweise bestand vor etwa 35 Millionen Jahren kurzzeitig eine Landbrücke zu Hispaniola.[2]

Die westlichen Teile Jamaikas und die Pedro Bank waren ursprünglich Teil des untermeerischen Nicaragua-Rückens, von dem sie sich vor 40 Millionen Jahren abspalteten. Im Laufe der Kreidezeit bildete sich in der Region eine Reihe von Unterwasservulkanen, von denen einzelne wahrscheinlich kurzzeitig die Meeresoberfläche durchbrachen. Das älteste Gestein, das sich auf der Insel findet, ist erkaltete Lava aus dieser Periode. Der gesamte Block wurde im späten Eozän durch tektonische Bewegungen, unterstützt durch einen stark fallenden Meeresspiegel, über die Oberfläche gehoben. Spätestens damals endete der größte Teil der vulkanischen Aktivität.

Nach weiteren fünf Millionen Jahren bedeckte der wieder steigende Meeresspiegel wieder große Teile der Fläche. In der Folge entstand ein mehrere hundert Meter dicker Kalksteinpanzer, der heute noch fast den gesamten Westen bedeckt.

Es gibt Anzeichen, dass sich einige höher gelegene Teile in der Folge noch mehrmals über der Wasseroberfläche befunden haben. Die letzte große Hebung begann vor acht Millionen Jahren, zeitgleich mit dem Zusammentreffen mit den Blue Mountains.

Geologie und Landschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lovers’ Leap, ein 500 Meter hoher Abhang im Süden des Saint Elizabeth Parish

Jamaika liegt am Nordrand der Karibischen Platte, die sich direkt vor der Küste unter die Nordamerikanische Platte schiebt. Die Nähe zur Plattengrenze führt immer wieder zu starken Erdbeben, wie etwa dem, das 1692 unter anderem Port Royal zerstörte.

Der Westen und die Mitte der Insel werden dominiert von mehreren hundert Meter dicken Kalksteinschichten, die etwa zwei Drittel der Oberfläche bedecken. Im Zentrum bilden sie bis zu 900 Meter hohe Bergketten. Im weichen Gestein haben sich tiefe Täler und Höhlen mit unterirdischen Flussläufen gebildet. Die Verkarstung ist besonders ausgeprägt im Cockpit County südlich von Montego Bay.

Die Gebirge fallen an einigen Stellen im Norden über 500 Meter steil zur See ab. Dort beginnt unmittelbar vor der Küste der 7680 Meter tiefe Kaimangraben. Im Süden ist der Abstieg zum Meer flacher, mit weiten Alluvialebenen, die im Laufe der vergangenen acht Millionen Jahre von den Flüssen geschaffen wurden. Ausnahmen bilden zwei Bergketten in Westmoreland und Saint Elizabeth, die bis an die Küste reichen. Neben Kalk wird der Untergrund von erkalteter Magma, Gneis und Schiefer geformt. Der wichtigste Bodenschatz ist Bauxit, dessen Lagerstätten sich östlich von Montego Bay und westlich von Kingston im Inselinneren befinden. Außerdem werden Gips und Marmor abgebaut.

Der Osten wird von den Blue Mountains geprägt, einer Bergkette, die sich auf einer Länge von rund 100 Kilometern von Nordwesten nach Südosten erstreckt, mit zahlreichen Ausläufern nach Norden und Süden. Hier befindet sich der höchste Punkt der Insel, der 2256 Meter hoch gelegene Blue Mountain Peak.

Jamaika wird von vielen kurzen Flüssen durchzogen. Aufgrund der Lage der Gebirge fließen diese meist nach Norden oder Süden. Die Menge des von ihnen geführten Wassers schwankt während der Regenzeiten stark. Im meist weichen Gestein können die Flüsse leicht ihren Lauf ändern oder über längere Strecken unterirdisch verlaufen.

Als längster Fluss Jamaikas wird häufig der Black River genannt. Auf einer Länge von 53,4 Kilometern führt er ganzjährig oberirdisch Wasser und ist mit kleinen Booten schiffbar. Der eigentlich längste Fluss ist aber der Rio Minho mit 92,6 Kilometern, dessen Oberlauf jedoch regelmäßig trockenfällt und der nur in unmittelbarer Küstennähe schiffbar ist. Beide Flüsse liegen im Südwesten und werden durch die Clarendon-Wasserscheide getrennt. Ebenfalls auf Abschnitten schiffbar ist der 39,7 Kilometer lange Cabaritta River. Besondere wirtschaftliche Bedeutung besitzt der Rio Cobre, der in Saint Catherine eine Anbaufläche von 73 Quadratkilometern bewässert und Spanish Town mit Elektrizität versorgt.

Im porösen Kalkstein bilden sich nur selten Seen. Eine Ausnahme ist der Moneague Lake. In normalen Jahren belegt er nur eine sehr kleine Fläche oder trocknet ganz aus. Im Abstand von mehreren Jahrzehnten wächst er jedoch auf eine Fläche von 300 Hektar an, die er für mehrere Monate behält. Der Grund ist unbekannt, steht aber wohl in Zusammenhang mit Veränderungen im unterirdischen Abfluss.[3]

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kingston
Klimadiagramm
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_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: WMO
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Kingston
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Mittl. Tagesmax. (°C) 30,3 30,2 30,7 31,1 31,6 32,1 32,8 32,7 32,1 31,7 31,2 30,6 31,4
Mittl. Tagesmin. (°C) 21,1 21,0 21,6 22,6 23,6 24,2 24,3 24,2 24,0 23,4 22,8 21,8 22,9
Niederschlag (mm) 18 19 20 39 100 74 42 98 114 177 65 47 Σ 813
Regentage (d) 5 5 5 7 8 7 6 9 11 14 10 6 Σ 93
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Quelle: WMO

Das Klima Jamaikas ist tropisch und wird vom Nordostpassat geprägt. Die Temperaturunterschiede sind im Jahresverlauf gering. In Kingston beträgt die mittlere Monatstemperatur im Januar 25 °C und im Juli 27 °C, im zentralen Hochplateau ist sie rund drei Grad geringer. Die teilweise über 2000 Meter hohen Blue Mountains sind das ganze Jahr über schneefrei. Es gibt zwei deutlich ausgeprägte Regenzeiten, in Mai und Juni und von September bis November.

Die jährliche Niederschlagsmenge ist regional sehr unterschiedlich. Mehr als 5000 mm Regen fallen in den Bergen des Nordostens, während in der Umgebung von Kingston, an der wechselfeuchten Südküste, der Mittelwert bei rund 800 mm liegt. Im Spätsommer und Frühherbst ziehen häufig Stürme über die Insel hinweg. In dieser Zeit besteht Gefahr durch Hurrikane. Zuletzt richteten 1951 Hurrikan Charlie und 1988 Hurrikan Gilbert schwere Schäden an.

Umwelt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flora und Fauna[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Karibik-Manati

Jamaika lässt sich in drei Ökoregionen einteilen: Trockenwald entlang der Küste, Feuchtwald im hochgelegenen Landesinneren und Mangroven entlang einiger Küstenabschnitte. Auf der abgeschiedenen Insel haben sich viele Tier- und Pflanzenarten entwickelt, die es nur hier gibt (also endemisch sind).

Vor der Besiedlung durch die Spanier waren große Teile Jamaikas von dichtem Wald bedeckt. Heute werden viele dieser Flächen zu landwirtschaftlichen Zwecken benutzt. Lediglich Regionen an der Nordküste, das Cockpit County und die Pedro Bank sowie die höchsten Regionen der Blue Mountains sind weitestgehend in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten.

Das Cockpit County ist ein wichtiges Rückzugsgebiet für Vögel. Ein Großteil der auf der Insel vorkommenden Arten sind hier zu finden, darunter der endemische Nationalvogel Wimpelschwanz. In den zahlreichen Höhlen leben verschiedene Fledermausarten. Einige Kolonien umfassen mehr als 50.000 Tiere. Die Jamaikaeule und die Jamaika-Boa, das größte Landraubtier der Insel, ernähren sich von ihnen.

In den höheren Lagen wachsen neben Mahagonigewächsen wie der Swietenia vor allem Zedern und Mahoe. Der Regenwald beherbergt 28 Vogelarten, die nur hier vorkommen. Der Jamaikanische Riesenschwalbenschwanz, (zool. Pterourus homerus; engl. Jamaican giant swallowtail),[4] ein auf Jamaika endemischer Ritterfalter, gilt als einer der größten Schmetterlinge der Welt.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wiktionary: Userofmusic♪♫/Jamaika – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Islands of Jamaica – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Population, total. In: World Economic Outlook Database. World Bank, 2020, abgerufen am 30. Januar 2021 (englisch).
  2. M. A. Iturralde-Vinent, R. D. E. MacPhee: Paleogeography of the Caribbean region: implications for Cenozoic biogeography. In: Bull. Amer. Mus. Nat. Hist., 1999, S. 53 amnh.org (PDF; 5,9 MB)
  3. Zeitungsbericht. (Memento vom 26. September 2007 im Internet Archive) Jamaican Observer, 8. Januar 2006
  4. Jamaican Giant Swallowtail. Earth’s Endangered Species (englisch)

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